Einmal im Jahr wimmelt es an der EVO-Sportfabrik in Jügesheim vor Radfahrern und Sportradlern. Grund ist der Radtourentag der Sportfreunde Rodgau, der jedes Jahr am Vatertag stattfindet und zahlreiche Radsportler aus ganz Deutschland anzieht. Wenn man genauer hinsieht, dann entdeckt man in dem scheinbaren Gewimmel vor der Halle jedoch System.
„Im vergangenen Jahr sind sich noch ein- und ausfahrende Radfahrer im Hof begegnet und in die Quere gekommen“, erzählt Bernhard Lorenz, Kopf des Organisationsteams. „Dieses Jahr werden alle Einfahrenden gleich in Richtung des Vordereinganges geleitet, wo sie in der großen Halle ihr Fahrrad abstellen können.“ Dass die Veranstaltung gut ankommt, bekommt Bernhard Lorenz an diesem Tag öfters zuhören. „Tolle Organisation“, rufen ihm Teilnehmer oft im Vorbeigehen zu. Ein halbes Jahr vorher beginnt die Planung für diese Veranstaltung, zu der es diesmal 1400 Voranmeldungen gegeben hat, allerdings sind bei der nicht besonders günstigen Wettervorhersage doch einige weggeblieben. Aber trotzdem waren es dann etwa 1200 Teilnehmer, die auf die zwölf verschieden lange Routen mit fünf Genussstationen gegangen sind. Das waren etwa 25 % mehr als 2024. Die ersten waren schon um 5 Uhr da und fuhren eine halbe Stunde später los. Zur Organisation gehört nicht nur die Streckenführung und die Versorgung der Teilnehmer an der Halle und an den „Genusspunkten“ „Wichtig sind am Anfang ausreichend Sponsoren, die die Veranstaltung finanziell unterstützen“, erklärt Lorenz. „Mit den recht geringen Startgeldern lassen sich die Grundkosten in Höhe einer vierstelligen Summe nicht decken.“
Dann heißt es genügend Helfer finden, aber das scheint bei den Sportfreunden kein Problem zu sein. „Wir hatten schnell die 220 Helfer zusammen, weil es ihnen Spaß macht“, so der Orga-Chef. Gelobt wird auch oft die schöne Atmosphäre und dazu gehören oft nur Kleinigkeiten. An den Genussstationen gibt es außer der normalen Verpflegung auch besondere dinge, so etwa Lachs und ein Glas Sekt. Auch bekommt jeder Radler, der an der Halle ankomme ein kleines Geschenk überreicht. Das könnte auch der Grund sein, weil eine recht stattliche Zahl der Vatertagsfahrer „Wiederholungstäter“ sind und schon öfters dabei waren. Rund um das Radfahren gab es auch noch ein Unterhaltungsprogramm mit Live-Musik und Vorführungen und auch die Kinder hat man nicht vergessen. Einen Rundkurs mit kleinen Hindernissen wartet die kleinsten Gäste. Wer mit dem Kinderfahrrad wieder am Ziel ankam, wurde mit einer Medaille belohnt.
Der Andrang war so groß, das man feststellte, dass zu wenig Kinderfahrräder da waren. Dass man mit dem Fahrrad mehr machen kann als die Straße langfahren, zeigte die Fahrrad-Trial-Gruppe des TSV Dudenhofen, die erstmals dabei waren. Gekonnt sprangen sie mit ihren Rädern über Hindernisse, einen Holzstapel hoch oder drehten auf der Stelle.
(Text: ah)