Herausfordernde Einsätze der Stadtpolizei Offenbach im Mai

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Blick auf die Fahrzeuge der Stadtpolizei. (Foto: Stadt Offenbach / Katja Lenz)

Verletzte bei einem Firmenevent, ein verwahrloster Hund im Hotel und Hilfe in letzter Minute

Im Mai rückte die Stadtpolizei Offenbach zu einigen herausfordernden Einsätzen aus. Bei einer Firmenolympiade in der Messehalle verletzten sich zahlreiche Teilnehmende bei Spielen wie Sackhüpfen, Tauziehen und Wettrennen. In einem Hotelzimmer entdeckte die Stadtpolizei einen verwahrlosten Hund und in einem anderen Fall wurde ein nicht ansprechbarer Mann durch das Eingreifen der Einsatzkräfte rechtzeitig in ärztliche Obhut gebracht. Auch E-Scooter und E-Bike-Fahrende sowie eine nächtliche Auseinandersetzung vor einer Bar beschäftigten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtpolizei.


Ruhestörungen

Die Stadtpolizei rückte im Mai mehrfach wegen Ruhestörungen aus. In der ersten Woche zählten die Einsatzkräfte 24 Vorfälle, eine Woche später waren es bereits 27. In der dritten Maiwoche gingen 17 Beschwerden ein. Zum Monatsende stieg die Zahl sprunghaft auf 33.

Ein Einsatz führte zu einer handfesten Auseinandersetzung: Eine Mutter und ihr erwachsener Sohn gerieten lautstark aneinander. Als die Streife eintraf, beschimpften und bedrohten beide die Einsatzkräfte. Erst mit Unterstützung einer zweiten Streife und dem Einsatz von Handfesseln gelang es, die Situation zu beruhigen. Der Grund für den Streit blieb offen.

In einem anderen Fall beendete die Stadtpolizei eine lautstarke Feier, nachdem sich Anwohner bereits zum dritten Mal über den Lärm beschwert hatten. Die Streife stellte die Musikanlage sicher und schickte die Gäste nach Hause.

Hilflose Personen

Im Mai gingen wie schon im April eher wenige Meldungen zu hilflosen Personen ein: Es waren zwischen sechs und 18. Dabei handelte es sich überwiegend um kranke, betrunkene oder verwirrte Personen, die medizinische Hilfe benötigten.

Verkehr

Die Verkehrspolizei kontrollierte pro Woche an bis zu 59 Stellen die Geschwindigkeit und leitete zwischen 115 und 461 Verfahren wegen Überschreitens der Höchstgeschwindigkeit ein.

Besonders viele Verwarnungen wegen Falschparkens und weiterer Verkehrsverstöße gab es in der dritten Maiwoche, es waren 3.658. Erhebliche Verkehrsbehinderungen gab es zwischen 27 und 38 pro Woche. Dazu zählen beispielsweise zugeparkte Einfahrten, Schwerbehindertenparkplätze und temporäre Halteverbote.

Für die Zulassungsstelle Offenbach wurden im März 193 Kraftfahrzeuge zur Entstempelung erfasst. Im März wurden zwischen 19 und 49 Fahrzeuge abgeschleppt, alle anderen erhielten eine teure Verwarnung.

Im Mai kontrollierte die Stadtpolizei zahlreiche E-Scooter. Viele Fahrerinnen und Fahrer waren ohne gültige Haftpflichtversicherung unterwegs. Gegen sie wurde jeweils eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz erstattet.

Einsatzkräfte der Stadtpolizei kontrollierten im Mai gemeinsam mit der Jugendverkehrserziehung der Landespolizei Fahrräder und E-Bikes auf dem Mainuferradweg. Neben mehreren kleinen Verstößen zur Verkehrssicherheit der Räder stellten die Einsatzkräfte auch fünf getunte E-Bikes sicher und leiteten entsprechende Strafverfahren ein.

Streifendienst und Gefahrenabwehr

Bereits in der ersten Maiwoche war die Stadtpolizei mehrfach gefordert: In der Innenstadt fiel der Stadtpolizei in den frühen Morgenstunden ein E-Scooter auf, der mit zwei Personen besetzt und in Schlangenlinien unterwegs war. Der Fahrer ignorierte mehrfach die Anhaltezeichen der Streife und ließ sich erst stoppen, nachdem der Streifenwagen den Weg blockierte. Der 14-Jährige hatte 1,37 Promille im Blut und muss sich nun in einem Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr verantworten. Die Blutentnahme übernahm die Landespolizei.

Eine Streife stoppte eine Frau im Bereich der Hafenallee. Sie hatte sich mitten auf die Fahrbahn gesetzt und erklärte, ihr Lebensgefährte habe sie betrogen – sie wolle nicht mehr weiterleben. Zudem gab sie an, bereits von einem Auto erfasst worden zu sein. Die Einsatzkräfte konnten dafür keine Hinweise finden, brachten die Frau aber zur weiteren Abklärung in eine psychiatrische Fachklinik.

In der zweiten Maiwoche wandte sich eine Frau an die Stadtpolizei, weil sie ihren Bekannten nicht erreichen konnte. Auch Nachbarn bestätigten, dass sie ihn bereits seit Längerem nicht angetroffen hatten. Über die Mobilnummer konnte der Mann nicht erreicht werden, das Telefon war jedoch in der Wohnung hörbar. Die Streife ließ die Wohnungstür durch die Feuerwehr öffnen. Die Einsatzkräfte fanden den Mann bewusstlos auf dem Bett. Laut Auskunft des Krankenhauses hätte er den Tag ohne Hilfe nicht überlebt.

Der Wachhabende der Stadtwache bemerkte Sonntagmorgen lautes Geschrei vor einer Bar gegenüber dem Stadthaus. Vor Ort trafen die alarmierten Kräfte auf eine Schlägerei mit rund 45 bis 50 Beteiligten, bei der auch Flaschen als Waffen eingesetzt wurden. Drei Personen erlitten Verletzungen. Die Stadtpolizei rückte mit fünf Kräften an, unterstützt von zehn Streifen der Landespolizei und zwei Diensthunden. Gemeinsam gelang es, die rivalisierenden Gruppen zu trennen. Auslöser war offenbar die sexuelle Belästigung einer Frau.

In derselben Nacht brach eine weitere Person direkt vor der Wache zusammen. Die Stadtpolizei übernahm die Erstversorgung, der Rettungsdienst brachte die Person ins Krankenhaus.

In der dritten Maiwoche führte das unsachgemäße Hantieren mit einer Handfessel einen Mann auf die Wache der Stadtpolizei, wo er bat, befreit zu werden. Die Handfessel war so fest zugedrückt, dass die Hand bereits angeschwollen war. Das Modell konnte durch die Schlüssel der Stadtpolizisten nicht geöffnet werden, dies übernahm die Feuerwehr.

In der gleichen Woche bemerkte eine Streife einen jungen Mann, der gerade im Begriff war die dortige Haltestelle mit einer Spraydose zu besprühen. Nach der Festnahme, Zeugenbefragung und der Auswertung der Videoaufzeichnungen vom Marktplatz konnte die Stadtpolizei dem Sprayer mutmaßlich weitere Tatorte zuordnen.

Die Kontrolle eines Kiosks anlässlich einer Ruhestörung davor ergab mehrere Verstöße. Der Betreiber war nicht vor Ort und hatte einen Minderjährigen als Abwesenheitsvertreter zurückgelassen, der dort Alkohol und Zigaretten verkaufen sollte. Innerhalb des Kiosks schliefen vier Personen, wovon eine mit Haftbefehl gesucht wurde und die anderen drei vollziehbar ausreisepflichtig waren. Mehrere unzulässig aufgestellte Spielautomaten ergänzten die Missstände des zudem ohne Gewerbeanmeldung betriebenen Ladens.

In der letzten Maiwoche ging eine Streife einem Hinweis auf einen Hund nach, der sich seit einer Woche ohne Auslauf in einem Hotelzimmer aufhalten soll. Es wurde tatsächlich ein Hund vorgefunden, der aufgrund seines Zustandes durch die Feuerwehr ins Tierheim gebracht werden musste. Die Mieterin des Zimmers kam hinzu und gab an, dass der Hund erst seit drei Tagen alleine im Zimmer gewesen sei. Der Vorwurf der Tierquälerei brachte sie derart auf, dass sie vom Hotelbesitzer ein lebenslanges Betretungsverbot und von der Stadtpolizei einen Platzverweis erhielt, der mit körperlichen Nachdruck durchgesetzt werden musste.

In der gleichen Woche wollte eine Frau bei einem Dönerimbiss weder bezahlen noch gehen. Die Frau machte mehrfach Falschangaben bezüglich ihrer Identität, bis sich herausstellte, dass sie sich illegal in Deutschland aufhielt.

Bei einer Firmenolympiade in der Offenbacher Messehalle verletzten sich mehrere Teilnehmende bei Spielen wie Sackhüpfen, Tauziehen und Wettrennen. Offenbar hatten sich einige dabei körperlich übernommen. Die Stadtpolizei fand mindestens acht verletzte Personen vor – mit Knochenbrüchen, Zerrungen und Bänderrissen. Vier Personen kamen ins Krankenhaus. Offensichtlich hatte der Veranstalter die Mitarbeiter bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit überschätzt oder diese zeigten sich übermotiviert.

Ein verbotswidrig geparkter Transporter erwies sich als illegaler Personentransport aus der Ukraine. Mitgeführte Reisepläne und die Aussagen von vier Ukrainerinnen bestätigten den Verdacht. Die Fahrer mussten eine Sicherheitsleistung von 2500 Euro hinterlegen.

Aufenthaltsermittlungen

Die Stadtpolizei musste auch im Mai diverse Aufenthaltsermittlungen durchführen. Hierbei geht es in erster Linie um die Überprüfung ehelicher Lebensgemeinschaften und um Fälle, in denen dringende behördliche Post aufgrund fehlender Briefkästen oder Klingeln nicht zugestellt werden konnte.

Hintergrund

Die Stadtpolizei gehört zum Offenbacher Ordnungsamt und berichtet auf dem städtischen Internetauftritt unter www.offenbach.de/stadtpolizei wöchentlich über ihre Einsätze. Darüber hinaus gibt sie einmal im Monat über den Presse-Newsletter einen kurzen Überblick über die Einsätze im vorherigen Monat.

Wer sich für die ausführlichen Wochenberichte interessiert, kann alle unter www.offenbach.de/stadtpolizei-berichte nachlesen.

Mehr zur Erreichbarkeit der Stadtpolizei: www.offenbach.de/stadtpolizei-kontakte

(Text: PM Stadtpolizei Offenbach)