
Bernd-Michael Land, Musiker, Klangkünstler und Rodgauer Kulturpreisträger war schon in jungen Jahren von dem Werkstoff Metall fasziniert. Metall ist solide und kann dabei doch so zerbrechlich sein.
Mit gerade einmal 16 Jahren hatte der Metallbaumeister die handwerkliche Schmiedekunst erlernt und stand mit dem schweren Hammer in der Hand an Amboss und Esse.
Der schwere Geruch von glühendem Eisen, der beim Schmieden oder Schweißen entsteht, hält bis heute alte Erinnerungen wach.
Land wollte mit dem Projekt „Schwer | Metall“ seine elektronischen Klangerzeuger mit Instrumenten und Gegenständen aus Metall ergänzen und sich dabei besonders auf den Werkstoff Metall fokussieren, ohne diesen in den Vordergrund zu stellen.
Das Metall-Instrumentarium gestaltete sich als vielseitig, denn von Klangstäben, Zimbeln, Glöckchen, Chimes, Klangschalen und Gongs war alles Schwingende bei den Studioaufnahmen mit dabei.
Mit Fieldrecordings sind aber Stahlbrücken, Ambosse, Container und – als besonderes Highlight – die schwergewichtigen Kirchenglocken von Udo P. Leis recorded worden.
Die Aufnahmen gestalteten sich teilweise recht schwierig und es hat fast ein ganzes Jahr lang gedauert, bis das neue Werk im Kasten war.
Der Kasseler Künstler und Friedensarbeiter Udo P. Leis (NoTTon, Verstärker, uvm.) hat einen riesigen Glockentisch geschaffen, an dem vier massive Notglocken aufgehängt sind. Die beiden Künstler spielten gemeinsam mit diesen schweren gusseisernen Kirchenglocken und Land nahm sie in binauraler Technik für das Neue Album auf.
Eine weitere Zusammenarbeit erfolgte mit Tommy Betzler, einem Künstler und Drummer aus Darmstadt (u. a. Klaus Schulze, P’Cock, Sequentia Legendia). Er spielte auf diesem Album zusammen mit Land die Percussion und die symphonischen Gongs ein.
Elektronische Musik mit komponierten Melodien und rhythmischen Strukturen gehen mit akustischen Metallinstrumenten eine intermediale Beziehung ein. Das Prinzip beruht auf alten Traditionen der 50er Jahre. Aber es sind auch Rückblicke auf das Jahr 1969, als Bernd-Michael Land mit Tonbandmaschinen und Theremin experimentierte und elektronische Klänge, Stimmen und Geräusche als gleichberechtigte Elemente verbunden hat.
Entstanden sind schwingende und schwebende Dialoge, die sich fließend von mystischen und poesievollen Klanglandschaften zu pulsierenden und rhythmischen Strukturen entfalten.
Die Audio-CD kann über Homepage des Künstlers bezogen werden: http://www.bernd-michael-land.com.
(Text: PM)