Hitzewarnstufe 2 wird voraussichtlich erreicht

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Symbolbild Hitze (Foto: geralt auf Pixabay)

Angesichts der für die diese Woche erwarteten sehr hohen Temperaturen appelliert die Hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz an die Bürgerinnen und Bürger, ihr Verhalten, so weit als möglich, an diese Situation anzupassen.


„Vor allem Kinder, gesundheitlich geschwächte und ältere Menschen sind bei Hitze gefährdet. Für alle gilt: Trinken Sie ausreichend, halten Sie sich möglichst im Schatten und an kühlen Orten auf und vermeiden Sie unnötige, körperlich anstrengende Aktivitäten. Lassen Sie niemanden im Auto zurück. Denken Sie außerdem an Ihren Sonnenschutz. Helfen Sie Kindern und geschwächten Menschen, auf diese Dinge zu achten“, so Stolz.

Stufe 2 des Hitzewarnsystems voraussichtlich in der kommenden Woche

Nach aktueller Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird in dieser Woche voraussichtlich Stufe 2 des Hessischen Hitzewarnsystems erreicht. Diese liegt vor, wenn der DWD an vier aufeinanderfolgenden Tagen in Folge vor starker Hitze (gefühlte Temperatur von mehr als 32 °C) warnt.

Das Verdunkeln der Wohnung durch Rollläden oder Außenmarkisen verhindert direkte Sonneneinstrahlung, die die Wohnräume zusätzlich erwärmt. Eine kühle Dusche oder ein kühles Bad können zusätzliche Abkühlung verschaffen. Auch kühle Packungen oder Wickel, feuchte Handtücher und Fußbäder verschaffen Linderung. Darüber hinaus sollte vor allem leichte Kost verzehrt und viel getrunken werden, am besten Mineralwasser. Alkoholische, koffeinhaltige oder stark gezuckerte Getränke sollten zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs vermieden werden. Zudem sollte auf einen Ausgleich des Salzverlusts durch Schwitzen geachtet werden.

Wärmebelastung vor allem für ältere und pflegebedürftige Personen herausfordernd

Seit 2017 werden ältere und pflegebedürftige Personen im Warntext des DWD gezielt angesprochen, wenn die „Gefühlte Temperatur“ 36 Grad übersteigt. Für sie ist Hitze bereits oberhalb dieses Schwellenwerts eine extreme Belastung. Der DWD weist auch darauf hin, dass in Stadtgebieten aufgrund der verringerten nächtlichen Abkühlung eine zusätzliche Wärmebelastung auftreten kann.

Die Gesundheitsministerin teilt mit, dass die Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe über die hessischen Pflegeaufsichtsbehörden bei Erreichen der Warnstufe 2 dazu aufgerufen werden, verstärkt für den Schutz der ihnen anvertrauten Menschen zu sorgen. „Wichtig ist, dass gerade ältere Menschen ausreichend trinken. Weiterhin bittet die Gesundheitsministerin Diana Stolz auch Pflegedienste und pflegende Angehörige, bei der häuslichen Betreuung und Pflege auf die anhaltend hohen Temperaturen zu reagieren. Zur Unterstützung dieser Pflegebedürftigen, aber auch grundsätzlich zur Aufmerksamkeit gegenüber besonders gefährdeten älteren Menschen mit Herzkreislauf- oder Atemwegserkrankungen seien Angehörige, Nachbarn, Pflegekräfte und die betreuenden Ärztinnen und Ärzte aufgerufen. Um sie zu unterstützen, hat das Land Handlungsempfehlungen herausgegeben, die sich an Angehörige und ambulante Dienste richten.

Die Pflege- und Betreuungsaufsicht im Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP; zuvor Regierungspräsidium Gießen) hat für stationäre Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe Handlungsempfehlungen für außergewöhnliche Hitzeperioden erarbeitet. Diese Empfehlungen stehen auf der Homepage des HLfGP bereit.

Auf der Homepage des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege stehen zudem Verhaltenstipps für alle Bürgerinnen und Bürger zum Schutz vor Hitze und UV-Strahlung in unterschiedlichen Sprachen und in leichter Sprache zur Verfügung.

Darüber hinaus können Interessierte auch direkt den Newsletter des DWD unter folgender Adresse kostenlos abonnieren, um die aktuellen Warnmeldungen und Prognosen zu erhalten: www.dwd.de/newsletter.

Die Hitzewarnungen des DWD können auch kostenlos über die Warn-App „hessenWARN“ empfangen werden. Informationen zur App und deren Download gibt es hier: https://innen.hessen.de/sicherheit/hessenwarn.

Hintergrund

Als Reaktion auf den extrem heißen Sommer 2003 hat das Land 2004 gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) das Hessische Hitzewarnsystem eingeführt, um insbesondere ältere Menschen in Einrichtungen vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zu schützen. Das Hessische Hitzewarnsystem basiert auf den Warnmeldungen des DWD.

Durch das Hessische Hitzewarnsystem ist seitdem festgelegt, dass insbesondere Alten- und Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie Krankenhäuser durch den DWD über gegenwärtige und bevorstehende Wärmebelastungen informiert sind.

Außerdem stellen das Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege und die Gesundheitsämter insbesondere bei extremer Wärmebelastung Informationen zu Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung bereit.

Seit Februar 2023 ist das Hessische Hitzewarnsystem zentraler Bestandteil des Hessischen Hitzeaktionsplans.

(Text: PM Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege)