„Frankfurt steht an der Seite der queeren Community, sichtbar, verbindlich und mit Haltung“ – mit diesen Worten hat Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg am Dienstagabend, 1. Juli, die Gäste des CSD-Empfangs im vollbesetzten Kaisersaal begrüßt. Wie in jedem Jahr hatte die Stadt Frankfurt die Macher des CSD und Vertreterinnen und Vertreter der queeren Community in den Römer eingeladen.
Der CSD sei weltweit mehr als ein Fest, betonte Eskandari-Grünberg: „Er ist ein politischer Ausdruck, eine Erinnerung, ein Raum für queere Freude und ein Zeichen der Solidarität.“ Dies sei gerade jetzt wichtig, wo Rechte infrage gestellt und Räume eingeschränkt würden. Die Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte – mehr Sichtbarkeit, rechtliche Gleichstellung, Anerkennung – seien nicht selbstverständlich. „Sie wurden hart erkämpft und sie können wieder verloren gehen“, sagte die Bürgermeisterin.
Wenn queerfeindliche Gesetze, autoritäre Regime oder rechte Bewegungen Menschenrechte infrage stellten, brauche es Städte wie Frankfurt, die Haltung zeigten, führte Eskandari-Grünberg weiter aus. Deshalb habe die Stadt eine Delegation unterstützt, die zum CSD nach Budapest gereist war, um dort sichtbar solidarisch an der Seite der queeren Community zu stehen. „Und wir haben die Initiator:innen der Budapest Pride eingeladen, dieses Jahr zu unserem CSD nach Frankfurt zu kommen.“
In seiner Rede wies Sebastian Reggentin, Pressesprecher des CSD Frankfurt, auf das Motto des diesjährigen Frankfurter CSD hin: ,,Nie wieder still – Frankfurt ist #laut“. „Es wäre schön, wenn der CSD einfach nur eine große bunte Party wäre und die Regenbogenflagge nur ein Modeaccessoire“, sagte Reggentin. „Doch werden wir an jedem Tag in unserem Leben fast schon gezwungen, politisch aktiv zu sein, weil wir ansonsten gar nichts erreichen würden. Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, nicht politisch zu sein.“
Seit dem Start des Frankfurter Pride Month hängt das Banner „Frankfurt ist queer” sichtbar am Römerberg. Mit über 30 Kooperationspartnerinnen und -partnern, einem gezielten städtischen Budget und Veranstaltungen in mehr als 15 Stadtteilen ist ein Programm entstanden, das weit über das Stadtzentrum hinauswirkt. Den Höhepunkt des Pride Month bildet der CSD von Donnerstag, 17., bis Sonntag, 20. Juli.
(Text: PM Stadt Frankfurt)