Ein Abend voller Impulse: Groß-Gerau diskutiert über eine lebenswerte und vielfältige Zukunft

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Unter freiem Himmel entwickelte sich ein intensiver und offener Austausch. (Foto: Kreisstadt Groß-Gerau)

Rund 90 Minuten lang wurde im schattigen Biergarten des „Alten Gerichts“ engagiert diskutiert: Die Podiumsdiskussion unter dem Titel „Mitreden. Mitmachen. Mitgestalten – Zukunft in unserer Kreisstadt“ anlässlich der Ausstellung „GG – mein Lebensraum“ lockte am Mittwochabend, 2. Juli, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an und bot vielfältige Perspektiven auf ein gemeinsames Ziel – Groß-Gerau lebenswerter, vielfältiger und zukunftsfähiger zu gestalten.


Ursprünglich im Stadtmuseum geplant, wurde die Veranstaltung aufgrund der sommerlichen Hitze kurzfristig ins Freie verlegt. Die neue Umgebung tat der Atmosphäre keinen Abbruch – im Gegenteil: Unter freiem Himmel entwickelte sich ein intensiver und offener Austausch. Den emotionalen Auftakt gestaltete der städtische Wirtschaftsförderer und Poetry Slammer Sebastian Hauf mit seinem eigens für diesen Abend verfassten Text „Mein Lebensraum“. In poetischer Sprache beschrieb er Groß-Gerau als vielfältigen Ort, an dem sich jeder Mensch ein bringen kann. „Denn was Stadt wirklich ist – das zeigt sich zuletzt, nicht im Plan oder Bau – sondern von Menschen gesetzt“, so Hauf.

Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten unter der Moderation von Ausstellungs-Initiatorin Angela Matthies Bürgermeister Jörg Rüddenklau, Sabine Ziegler von der Initiative Klimaaktiv, der langjährige Stadtverordnete Abraham Naduvilezhath, Lokaljournalist Jörg Monzheimer sowie Josephine Haas, Pfarrerin in Groß-Gerau. Alle Teilnehmenden brachten ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven in das Gespräch ein – mit dem gemeinsamen Ziel, den gesellschaftlichen Dialog zu stärken und den Lebensraum Groß-Gerau aktiv weiterzuentwickeln.

„Zuhören und mit dem Herzen handeln“

Sabine Ziegler forderte, nicht nur zu reden, sondern ins Handeln zu kommen und betonte die Wichtigkeit einer Vernetzung zwischen unterschiedlichen Initiativen. Abraham Naduvilezhath brachte es mit den Worten „Zuhören und mit dem Herzen handeln“, auf den Punkt. Josephine Haas hob hervor, wie wichtig es sei, Räume für Begegnung und Austausch zu schaffen. Jörg Monzheimer sprach die Verantwortung der Medien an, die ein differenziertes Bild der Stadt zeichnen sollten – statt auf schnelle, populistische Schlagzeilen zu setzen. Gleichzeitig hob er hervor, dass die Kreisstadt eine Vielzahl an Einrichtungen hat, worauf sie stolz sein kann. Schwimmbäder, Stadtmuseum, Stadtbücherei, eine belebte Innerstadt – waren nur einige der Beispiele. Bürgermeister Jörg Rüddenklau unterstrich die Bedeutung einer lebendigen Streitkultur. Zuhören heiße nicht, alles verstehen zu müssen, sagte er, sondern Gemeinsamkeiten zu erkennen. Eine demokratische Gesellschaft brauche auch die Fähigkeit, unterschiedliche Meinungen auszuhalten.

Im lebendigen Austausch mit dem Publikum wurde deutlich, dass der Wunsch nach mehr Beteiligung und Dialog groß ist. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich einzubringen, Fragen zu stellen und eigene Gedanken an einer Pinnwand zu äußern.

Bürgermeister Rüddenklau zog ein positives Fazit: „Diese Diskussion hat gezeigt, wie viel Potenzial in unserer Stadt steckt, wenn Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Ich wünsche mir, dass wir diesen Dialog verstetigen und auch künftig gemeinsam Wege für ein starkes, lebendiges Groß-Gerau finden.“

Aufgrund der positiven Resonanz ist geplant, das Format fortzusetzen. Die Stadt Groß-Gerau bedankt sich bei allen Mitwirkenden und Gästen für einen Abend voller Denkanstöße, neuer Perspektiven und echter Beteiligung.

(Text: PM Kreisstadt Groß-Gerau)