Die Schirn in Bockenheim ist eröffnet: Eröffnungsparade und Programmvorschau

45
Impressionen zur Eröffnung der Schirn in der Dondorf Druckerei in Bockenheim. (Foto: Da Da Productions)

Bei spätsommerlichem Wetter wurde der neue, temporäre Standort der Schirn Kunsthalle Frankfurt am Sonntagnachmittag, 7. September, mit einer bunten Parade durch die Frankfurter Innenstadt eröffnet. Diese führte von der Schirn am Römer, die bis 2028 saniert wird, bis zum neuen, temporären Standort der Kunsthalle, der ehemaligen Dondorf Druckerei in Frankfurt-Bockenheim. Gemeinsam mit der international renommierten Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests und der Techno Marching Band „Meute“ nahmen an der partizipativen Tanzperformance „In C – Community“ rund 100 Tänzerinnen und Tänzer sowie eine überwältigende Zahl an Bürgerinnen und Bürgern der Stadt teil. Die Parade wurde gesäumt von Schaulustigen und Interessierten.


Zur offiziellen Eröffnung übermittelte Timon Gremmels, Hessens Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, seine Glückwünsche. Das Land stellt der Schirn das Gebäude der ehemaligen Dondorf Druckerei zur temporären Nutzung mietfrei zur Verfügung: „Herzlichen Glückwunsch zu diesem bedeutenden Moment! Der Einzug der international renommierten Schirn Kunsthalle bildet einen fulminanten Auftakt für den Kulturcampus Bockenheim. Hier bewegt sich die Kunst mit einer partizipativen Parade auf Bürgerinnen und Bürger zu. Das ist eine Sternstunde kultureller Teilhabe. Die Schirn verwandelt die Dondorf Druckerei in einen lebendigen Ort, an dem Kunst, Kultur und Kreativität zugänglich und erfahrbar werden.“

“Das ist eine große Leistung, die hier vollbracht wurde”

Oberbürgermeister Mike Josef betonte in seinem Grußwort: „Ich kann nur sagen: Das ist eine große Leistung, die hier vollbracht wurde. In rund einem Jahr hat die Schirn sich neu erfunden, hier im lebendigen Viertel Bockenheim. Aber was noch viel schöner ist: sie nimmt uns alle mit. Frankfurt ist eingeladen, aktiv teilzunehmen. Das zeichnet den Ansatz der Kunsthalle aus: international bedeutende Kunst ganz nah zu uns nach Frankfurt zu bringen. Es ist uns als Stadt wichtig, dass wir das prägnante Gebäude der Schirn am Römer fit für die Zukunft machen. Die vielen Frankfurterinnen und Frankfurter, die den Umzug begleitet haben, haben damit auch gezeigt, welchen Stellenwert die Schirn für Frankfurt hat. Das Programm in Bockenheim wird diesen Anspruch noch einmal stärken. Wir freuen uns darauf.“

Kulturdezernentin Ina Hartwig lobte den Prozess: „Es ist ein großer Wurf gelungen, dass für die Zeit der Sanierung der Schirn am Römer mit der ehemaligen Dondorf Druckerei ein passender und inspirierender Interimsstandort gefunden wurde. Und die Schirn hat dabei das Gebäude nicht nur erfolgreich ertüchtigt, sondern – seine besondere Geschichte wahrend – dem Haus eine Aufbruchsstimmung eingehaucht. Das ist eine tolle Leistung. Einen Vorgeschmack dessen, was hier vor Ort entstehen wird, konnten wir heute erleben. Ich freue mich auf das Programm der Schirn in Bockenheim, das die Vision des Kulturcampus bereits heute erlebbar macht.“

Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen, erläuterte, wie das historische Backsteingebäude der Dondorf-Druckerei durch kulturelle (Zwischen-)Nutzung erhalten werden kann: „Die heutige Eröffnung zeigt eindrucksvoll, wie die Idee eines vielfältigen und gemeinwohlorientierten Kulturcampus schon jetzt Realität wird. Mit der temporären Nutzung durch die Schirn gewinnt dieser besondere Ort weiter an Strahlkraft – für Bockenheim und für die gesamte Stadt. Die ehemalige Dondorf Druckerei ist ein markantes, stadtbildprägendes Zeugnis der Industriegeschichte und wird durch Kunst und Kultur in die Zukunft geführt. Das ist ein gelungenes Beispiel für Stadtentwicklung, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet.“

„Heute ist ein großer Tag für die Schirn”

Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, freute sich: „Heute ist ein großer Tag für die Schirn. Ich danke der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen für die einmalige Möglichkeit, das Gebäude der Dondorf Druckerei nutzen zu können. Ich danke den Initiativen, die es vor dem Abriss bewahrt haben. Ich danke all den zahlreichen Händen, die im letzten Jahr mit uns intensiv daran gearbeitet haben, dass wir dieses besondere Gebäude nun temporär als Kunsthalle nutzen können. Heute mit der Compagnie Sasha Waltz & Guests zusammen mit ,Meute‘ und den Frankfurterinnen und Frankfurtern den Übergang in ein neues Schirn Kapitel zu feiern, ist genau der passende Auftakt für das, was wir uns für diesen Ort wünschen. Seien Sie alle herzlich eingeladen, in den nächsten Wochen wiederzukommen zu unseren Veranstaltungen, ins Café B und natürlich zu unseren kommenden Ausstellungen.“

Schirn-Kuratorin Martina Weinhart erläuterte das partizipative Projekt der Parade: „Über viele Monate wurde von zahlreichen Menschen geprobt, was in den letzten Tagen dann zu einem großen Ganzen gewachsen ist. Das Projekt ‚In C – Community‘ ist ein partizipativer, tänzerischer Prozess und es ist eine ganz besondere Erfahrung diesen heute gemeinsam in die Öffentlichkeit zu tragen. Ich danke der Compagnie Sasha Waltz & Guests, ,Meute‘, allen Teilnehmenden, den Profis und auch den Laientänzerinnen und -tänzern, die sich mit uns auf diesen gemeinsamen Weg gemacht haben für ihr Vertrauen und die große Freude an diesem Projekt.“

Nach den Grußworten wurde die neue Schirn Bockenheim durch die Tanz-Performance „In C – Community“ eingeweiht. Zum Ausklang des Fest-Tages gab es Musik von DJ Abiba.

Das Projekt „Sasha Waltz & Guests. In C – Community“ wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und die „Schirn Freunde“, mit zusätzlicher Unterstützung durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft und die Fazit-Stiftung.

(Text: PM Stadt Frankfurt)