100 Jahre „Neues Frankfurt“: Über 1000 Lampions erleuchten das Quartier im Gallus
Im Jubiläumsjahr „100 Jahre Neues Frankfurt“ findet in der Hellerhofsiedlung im Gallus am Samstag, 13., und Sonntag, 14. September, das nächste Lampionfest statt. Als Fortsetzung der Lampionfeste mit historischem Vorbild und nach dem Auftakt auf dem Paulsplatz im Juli ist dies das erste Fest, das direkt in einer Siedlung des Neuen Frankfurt gefeiert wird. Das Programm entsteht gemeinsam mit lokalen Akteuren aus dem Stadtteil, lebt vom Engagement der Nachbarschaft und macht die Hellerhofsiedlung als Lebensraum und architektonisches Erbe erlebbar. Bis 2030 sollen in den Siedlungen des Neuen Frankfurt die visionären Ideen des Städtebauprogramms wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt und weiterentwickelt werden. Deutlich macht das auch Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen: „Das Neue Frankfurt war mehr als ein Bauprogramm. Es war ein gesellschaftlicher Entwurf. Die Siedlungen zeigen bis heute, wie Wohnen, Freiraum, Bildung und Kultur zusammen gedacht werden können. Sie stehen für den Anspruch, gutes Wohnen für viele Menschen möglich zu machen. Mit den Lampionfesten knüpfen wir an diese Tradition an und zeigen, dass diese Qualitäten aktueller denn je sind – für lebendige Nachbarschaften und eine Stadt mit hoher Lebensqualität für alle.“
Bis 2030 sind je zwei Feste pro Jahr in Siedlungen des Neuen Frankfurt geplant. Sie sollen die jeweiligen Quartiere mit ihren spezifischen Qualitäten und Besonderheiten in den Mittelpunkt stellen, lokale Netzwerke stärken, die Nachbarschaft zusammenzubringen und als Impulsgeber für neue Projekte dienen.
Für die Lampionfeste stimmen sich das Deutsche Architekturmuseum (DAM) und Urban Media Project mit den jeweils zuständigen Ortsbeiräten, mit Institutionen, Initiativen und der Nachbarschaft vor Ort sowie den relevanten Ämtern der Stadt Frankfurt ab. Der Eintritt zum Lampionfest in der Hellerhofsiedlung ist frei.
Das Programm für die Festtage am 13. und 14. September
Das Fest hat seinen Mittelpunkt auf dem Festplatz in der Frankenallee 150 vor der Evangelischen Friedenskirche. Darüber hinaus finden in der neuen Hellerhofsiedlung vielfältige Aktionen und Veranstaltungen statt. Am Samstag, 13. September, beginnt das Programm um 14 Uhr, die offizielle Begrüßung auf dem sogenannten Festplatz gegenüber der Friedenskirche findet um 14.45 Uhr statt. Es folgen Tanzworkshops, eine Gesprächsrunde zum Neuen Frankfurt – mit Vertreterinnen des Kulturamts, der ABG, der Ernst-May-Gesellschaft, des Vereins „Kinder im Zentrum Gallus“ und des Deutschen Architekturmuseums – sowie Musik- und Bühnenbeiträge. Um 19 Uhr werden die Lampions von Stadtrat Gwechenberger gemeinsam mit den Initiativen aus dem Viertel zum Leuchten gebracht. Anschließend sorgen ein Konzert von Ebony Prince und Musik von Baby Shoo für gute Stimmung auf dem Festplatz. Eine Lesung von Florian Wacker („Zebras im Schnee“) findet in der Friedenskirche statt. Weitere Konzerte und Auftritte aus dem Viertel erwarten die Besucherinnen und Besucher in der Friedenskirche in der Kelkheimer Straße und im Nachbarschaftsgarten auf der Schneidhainer Straße.
Über 70 kreative und kulinarische Angebote lassen das Viertel lebendig werden. Menschen aus dem Stadtteil sowie lokale Vereine, Initiativen und Institutionen gestalten gemeinsam Räume für Geschichten und Erinnerungen, aber auch für Diskussionen über die Zukunft, für Kultur und neue Begegnungen in der Nachbarschaft.
Am Samstag sowie Sonntag werden kostenlose Architekturführungen durch die Siedlung angeboten, zum Neuen Frankfurt sowie zur Geschichte und Gegenwart der Hellerhofsiedlung.
Zwei besondere Anlässe gibt es außerdem: Mit dem Lampionfest wird auch das 50-jährige Bestehen des gemeinnützigen Trägers „Kinder im Zentrum Gallus“ gefeiert und auf ein halbes Jahrhundert Gemeinschaft und Engagement für Bildungsbeteiligung, Chancengleichheit, Nachhaltigkeit und Vielfalt im Gallus zurückgeblickt.
Hintergrund
Die Hellerhofsiedlung, von Architekt Mart Stam entworfen und zwischen 1929 und 1933 erbaut, gilt als ein prägnantes Beispiel für die Siedlungsprojekte des „Neuen Frankfurt“. Mit klaren Baukörpern, großzügigen Grünflächen und funktionalen Grundrissen setzte sie Maßstäbe für modernes Siedlungswesen und soziale Wohnkonzepte in Frankfurt. Das Reformprogramm der späten 1920er- und frühen 30er-Jahre verband bezahlbaren Wohnraum, moderne Architektur und gesellschaftliche Teilhabe. Viele Siedlungen prägen bis heute das Stadtbild, ihre städtebauliche Bedeutung ist jedoch wenig bekannt. Konzepte zu erschwinglichem Wohnraum, neuen Raumsystemen, Grünflächen, Kultur und Gestaltung verbinden das Neue Frankfurt mit heutigen städtebaulichen Herausforderungen.
Das Fest macht die Bau- und Sozialgeschichte des „Neuen Frankfurt“ erlebbar und setzt die Tradition historischer Lampionfeste fort, die bis 2030 in verschiedenen Siedlungen gefeiert werden.
Zum Jubiläum soll der Frage nachgegangen werden, wie gute Ansätze aus dem Neuen Frankfurt vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Herausforderungen weiterentwickelt werden können. Weitere Infos und das Programm finden sich unter lampionfeste-frankfurt.de/feste/hellerhofsiedlung.
Hinweis: Während des Lampionfests sind die Schneidhainer Straße, Kelkheimer Straße, Fischbacher Straße und Frankenallee zeitweise für den Verkehr gesperrt. Die Parkplätze in der Umgebung werden erwartungsgemäß ausgelastet sein. Es wird empfohlen, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad für die Anreise zu nutzen.
(Text: PM Stadt Frankfurt)