TINA: Hersteller Stadler startet Messfahrten mit Prototypen-Fahrzeug in Darmstadt

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Stadler hat in die Fahrwerke des Fahrzeugs verschiedene dämpfende Komponenten eingebaut. Dadurch sollen die vom neuen Straßenbahnmodell ausgelösten Erschütterungen reduziert werden.(Foto: HEAG mobilo)

In der kommenden Woche werden in der Nacht von Montag auf Dienstag sowie am Mittwoch tagsüber Messfahrten mit einer durch den Hersteller Stadler umgerüsteten TINA-Straßenbahn in Darmstadt durchgeführt. Stadler hat in die Fahrwerke des Fahrzeugs verschiedene dämpfende Komponenten eingebaut. Dadurch sollen die vom neuen Straßenbahnmodell ausgelösten Erschütterungen reduziert werden. Simulationen sowie Messungen in anderen Städten seitens Stadler haben bereits vielversprechende Ergebnisse erbracht. Der Test in Darmstadt findet außerhalb des regulären Fahrgastbetriebs und unter Begleitung eines akkreditierten Prüflaboratoriums statt. Die zuständige technische Aufsichtsbehörde (TAB) hatte zuvor grünes Licht für die Testfahrten gegeben.


Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President Sales & Marketing der Stadler Group, zeigt sich zuversichtlich: „TINA ist eine Weltneuheit mit einem besonders innovativen Drehgestell. Die Herausforderungen, die wir aktuell erleben, zeigen sich erst im realen Einsatz – denn jede Stadt ist anders. Solche Effekte lassen sich in Labor- oder Prüfstandtests nicht vollständig abbilden. Deshalb haben wir bei Stadler einen ganzen Blumenstrauß an Maßnahmen entwickelt, die wir nun umsetzen und deren Wirksamkeit wir jetzt direkt in der Infrastruktur der jeweiligen Stadt messen.“

Auch die HEAG mobilo blickt mit Spannung auf den Test des Prototyps: „Die nun anstehenden Testfahrten und Messungen in Darmstadt sind ein wichtiger Meilenstein. Wir hoffen, dass die technischen Anpassungen auf Fahrzeugseite die Erschütterungen wirksam reduzieren können“, sagt Johannes Gregor, Geschäftsführer der HEAG mobilo. Mit Vorliegen der Messergebnisse könne dann über das weitere Vorgehen entschieden werden. „Unsere Erwartung ist, dass die TINA-Flotte dann schnellstmöglich mit einer serienreifen Lösung umgerüstet wird, um wie angekündigt eine spürbare Verbesserung der Situation für die Anwohnenden zu erreichen.“

Messungen in Arheilgen und Eberstadt

In Arheilgen wird an der Frankfurter Landstraße im Bereich des Löwenplatzes gemessen. Zusätzlich wurde ein weiterer Messpunkt in Eberstadt beim HEAG mobilo Betriebshof Frankenstein definiert. Alle Messungen werden in den Gebäuden gemäß den Vorgaben der DIN 4150 durchgeführt.

Um die Messergebnisse des Prototyps mit denen vor Umbau vergleichen zu können, wird Stadler zusätzlich Ausgangsmessungen durchführen. Messorte und Messkonzept dieser Referenzfahrten sind identisch zum Prototypen-Test, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sicherzustellen.

Damit die Prototypen-TINA, die für die Messfahrten zum Einsatz kommt, auch optisch gut erkennbar ist, wurde sie vom Hersteller Stadler an den Fenstern foliert.

Nach Auswertung der umfangreichen Messdaten werden die ersten Messergebnisse voraussichtlich Ende Oktober erwartet.

Sobald die Messergebnisse ausgewertet vorliegen, werden Stadler und HEAG mobilo zu den Erkenntnissen informieren.

(Text: PM Gemeinsame Pressemitteilung von Stadler und HEAG mobilo)