Darmstadt: Nächste Schritte zur Verbesserung der Situation rund um die Drogenhilfeeinrichtung „Scentral“ im Herrngarten beraten

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(Symbolfoto: PhotoLizM auf Pixabay)

Unmittelbar nach dem mit breiter Mehrheit von der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend gefassten Beschluss zum Antrag „Scentral/Herrngarten – Sicherheit und Hilfe gemeinsam stärken“ hat am vergangenen Freitag die Arbeitsgruppe (AG) Sicherheit und Prävention, der alle relevanten Akteure der Stadt, der Polizei und der Drogenhilfe angehören, über die nächsten Schritte zur Verbesserung der Situation rund um die Drogenhilfeeinrichtung „Scentral“ im Herrngarten beraten.


Oberbürgermeister Hanno Benz und Bürgermeisterin Barbara Akdeniz als Fachdezernentin erläuterten gemeinsam den Beschluss, der nach Einschätzung von Benz einen „guten, weit gefassten Orientierungsrahmen“ biete. „Dieser Rahmen ermöglicht nun die gemeinsame Bearbeitung der Themen Sicherheit und Hilfe, wobei noch offene Punkte im Detail weiter ausgestaltet werden müssen“, fügte Benz hinzu.

Gast der Sitzung war Alexander Klein, Fachbereichsleiter Drogenhilfe vom Verein Arbeits- und Erziehungshilfe e.V., der sich in Frankfurt um Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen kümmert und auf Einladung des Oberbürgermeisters nach Darmstadt gekommen war, um mit seiner Sicht von außen die Situation rund um die Darmstädter Drogenhilfeeinrichtung am Herrngarten einzuschätzen. Oberbürgermeister Benz betonte dazu: „Der externe Blick auf die Situation hat wertvolle Impulse geliefert und ermöglicht es uns, die Lage aus einer neuen Perspektive sachlich und konstruktiv zu betrachten. Klar ist: Wir müssen sowohl die von Sucht betroffenen Menschen als auch die Anwohner, die unter der Situation leiden, im Blick haben – beide Gruppen haben Rechte, die es zu wahren gilt“, unterstrich der Oberbürgermeister und lobte dabei die sachliche Debatte am Vorabend im Stadtparlament.

Benz machte zugleich deutlich, dass Konsumräume von Beginn an so geplant werden müssen, dass sie nicht nur intravenösen, sondern auch inhalativen Konsum ermöglichen – letzterer stellt dabei spezielle Anforderungen an die bauliche Gestaltung.

Zudem wird die Arbeitsgruppe prüfen, ob zusätzliche integrative Maßnahmen in Darmstadt umgesetzt werden können. Als mögliches Vorbild gilt die „Fegeflotte“ in Frankfurt: Dort sind Substituierte, also Menschen, die unter ärztlicher Betreuung mit Medikamenten versorgt und psychosozial unterstützt werden, im Stadtraum tätig und übernehmen Reinigungsaufgaben. Dadurch erhalten die Teilnehmenden eine verlässliche Tagesstruktur und leisten gleichzeitig eine für die Gemeinschaft wichtige Aufgabe. Sie entfernen unter anderem achtlos entsorgte Spritzen und andere Gefahrenquellen, wobei sie die typischen Plätze und Orte, an denen diese vorkommen, besonders gut kennen. So tragen sie nicht nur zu einem gepflegteren Stadtbild bei, sondern erhöhen auch die Sicherheit im öffentlichen Raum.

Die Umsetzung der nächsten Schritte wird jetzt zügig in Angriff genommen, um die Situation rund um das „Scentral“ nachhaltig zu verbessern und den Rahmen des Beschlusses gemeinsam mit allen Beteiligten weiter zu konkretisieren.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)