Graffiti für Frieden und Freiheit in Frankfurt

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Haben die Schaufenster-Malerei in der Braubachstraße initiiert (v.l.): Mengi Zeleke vom Café „Das Herz von Frankfurt“, Loucienne Nahih Girmazion vom „Philokalist Concept Store“, Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Graffiti-Künstler Balabaiev Viacheslav und Taff Zeleke, ebenfalls vom Café „Das Herz von Frankfurt“. (Foto: Holger Menzel)

Ukrainischer Graffiti-Künstler gestaltet Schaufenster in der Braubachstraße zum Tag der Deutschen Einheit

Der Römerberg, die neue Altstadt und die Braubachstraße bilden das Zentrum der diesjährigen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Daran hat sich auch der ukrainische Graffiti-Künstler Balabaiev Viacheslav beteiligt. In mehreren Läden in der Braubachstraße gestaltet er Schaufenster-Malereien. Die Initiative ging vom Café „Das Herz von Frankfurt“ aus, weitere teilnehmende Läden sind das Restaurant „Iimori“, der „Frankfurter Salon“, die Geschäfte „Magus Antiquitäten“, „Maison Slilou“ und der „Philokalist Concept Store“. Im Schaufenster von „Philokalist“ zeigt der Künstler ein Motiv mit dem Slogan der iranischen Protestbewegung „Frau, Leben, Freiheit“.


Das Werk entstand am Mittwoch, 1. Oktober, in Anwesenheit von Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg. Sie zeigte sich sehr angetan vom Einsatz des Künstlers: „‚Frau, Leben, Freiheit` erinnert uns an die mutigen Frauen, die trotz Gewalt, trotz Unterdrückung nicht schweigen. Dies verbindet sich mit Kiew, mit Charkiw, mit Odessa, weil es überall um dasselbe geht: Um Freiheit. Um Würde. Um das Recht, über das eigene Leben zu bestimmen.“ Dies verbinde sich mit der Erkenntnis des 3. Oktobers: „Die Demokratie ist kein Geschenk, sondern muss immer wieder gelebt und verteidigt werden.“

Das passt zum Motto des künstlerischen Projekts in der Braubachstraße: „Wir schützen unsere Demokratie – gemeinsam für Freiheit, Vielfalt und Zusammenhalt.“ Der Künstler stellt historische Zitate und soziale Slogans in den Vordergrund, die den Geist der deutschen Wiedervereinigung und den weltweiten Kampf für Freiheit und Demokratie verkörpern. „Berlin wird leben und die Mauer wird fallen!“ von Willy Brandt lautet der erste Spruch in einer Reihe, die in den Schaufenstern der Straße zu finden sind. Weitere Zitate spiegeln nicht nur die Geschichte Deutschlands wider, sondern auch den internationalen Kampf für Freiheit, Gleichheit und Demokratie.

Das Projekt ist Teil des traditionellen „Jazz zum Dritten“, initiiert von der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Stadtmarketing. Zusammen mit dem Dezernat der Bürgermeisterin wurde so auch die außergewöhnliche Kunstaktion unterstützt – anlässlich von 35 Jahren deutscher Einheit.

Slavik kam 2022 aus der Ukraine nach Frankfurt. Schon in seiner Heimat sprayte er, mittlerweile gilt er als etablierter Künstler. Seine Arbeiten in Frankfurt, darunter auch die Gestaltung der Südtribüne des FSV-Stadions, haben ihn bereits zu einem wichtigen Teil der urbanen Kunstszene gemacht. Er selbst sagt: „Als Künstler aus der Hip-Hop-Kultur weiß ich, wie wichtig es ist, sich Gehör zu verschaffen.“ Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern sowie Gewerbetreibenden der Stadt umgesetzt und ist ein weiteres Beispiel für die kreative Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen im urbanen Raum. Die Bilder werden bis Sonntag, 5. Oktober, in den Schaufenstern der genannten Geschäfte zu sehen sein.

(Text: PM Stadt Frankfurt)