
Im Rahmen des 3. Langener Intensivsymposiums zeichnete die Asklepios Klinik Langen die rund 450 „Voraushelfer“ des ehrenamtlichen Projekts des Eigenbetrieb Rettungsdienst des Kreises Offenbach (ERD) mit dem Lebensretter-Preis 2025 aus. Christian Schönemann, Betriebsleiter des ERD nahm die Auszeichnung stellvertretend von Dr. med. M. Schütz, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Interdisziplinäre Intensivmedizin sowie Leiter des ECMO-Zentrums Langen entgegen.
Das System der ehrenamtlichen „Voraushelfer“ wurde 2024 durch den des ERD ins Leben gerufen. Voraushelfer sind ehrenamtliche Helfer mit medizinischer Vorbildung. Sie leiten in Notfällen erste lebensrettende Maßnahmen ein, noch bevor Rettungsdienst und Feuerwehr eintreffen können, die im Kreis OF ca. 8 Min. Anfahrt benötigen. Dies ist wichtig, denn in vielen Fällen zählt jede Sekunde, um irreversible Schaden zu vermeiden zu können. Über Herzdruckmassage und Beatmung hinaus, sichern Voraushelfer die Situation, leiten andere Hilfesuchende an und übermitteln präzise Informationen an die Rettungskette.
Eigens entwickelte App für Voraushelfer
Zentrales Merkmal dieser Initiative ist die Alarmierung der Voraushelfer über eine eigens entwickelte App. Sobald ein Notruf in der Zentrale des ERD eingeht, werden alle Voraushelfer, die sich im Umkreis von 500 Meter zum Notfall aufhalten, sofort alarmiert. Ihre Reaktionszeit ist beeindruckend: In nur 2 Minuten und 50 Sekunden sind sie durchschnittlich am Einsatzort, bereit zu helfen und zu reanimieren. „Diese Schnelligkeit ist im Ernstfall entscheidend, denn jede Minute Wartezeit verschlechtert die Überlebenschancen erheblich“, so Dr. Schütz.
Seit der Einführung dieses Projekts konnten die Voraushelfer im Kreis Offenbach bei ca. 191 Reanimationssituationen unterstützen. Besonders eindrucksvoll ist, dass in 32 Fällen bei den Betroffenen ein „Return of Spontaneous Circulation“ (ROSC) verzeichnet werden konnte. Dies bedeutet, dass das Herz der Patienten nach einem Stillstand wieder erfolgreich zu schlagen begann, was in vielen Fällen den Grundstein für eine erfolgreiche Behandlung im Krankenhaus legt.
In acht Fällen verließen die Patienten danach die Klinik ganz ohne neurologische Defizite. Dies ist insbesondere dem frühen Reanimationsbeginn der Voraushelfer zu verdanken – denn die kritische Phase liegt in der Regel zwischen dem Notruf und dem Eintreffen des regulären Rettungsdienstes. Doch bereits nach fünf Minuten ohne einen Kreislauf können irreversible Hirnschäden entstehen. Durch das frühzeitige Eintreffen der Voraushelfer können Leben gerettet und die neurologischen Langzeitschäden der Betroffenen erheblich minimiert werden.
„Das vorbildliche Engagement der Voraushelfer im Kreis Offenbach hat einen direkten positiven Einfluss auf die Überlebensraten und die Lebensqualität der Patienten. Die Verleihung des Lebensretter-Preises 2025 ist nicht nur eine Anerkennung für die alle Voraushelfer des Kreises Offenbach, sondern auch ein Aufruf an weitere Menschen, sich ehrenamtlich als Voraushelfer zu engagieren“, so Dr. Schütz. Im Rahmen der Preisverleihung stiftet die Asklepios Klink Langen zusätzlich einen automatisierten Defibrillator zur Unterstützung der Laienreanimation an den ERD.
Weitere Infos unter https://erd-kreis-of.de/voraushelfer/
(Text: PM LPR)