
Das Zweite Sozialgesetzbuch (SGB II) feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen – zwei Jahrzehnte, in denen es den Rahmen für soziale Sicherung und berufliche Integration für Millionen Menschen in Deutschland geschaffen hat. Seit seinem Inkrafttreten am 1. Januar 2005 hat das SGB II wesentlich dazu beigetragen, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Mit dem „Vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ – besser bekannt unter dem Namen Hartz IV – wurde eine der umfassendsten Sozialreformen seit der Wiedervereinigung umgesetzt, in der der Grundstein für die heutige Grundsicherung für Arbeitsuchende durch die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe gelegt wurde.
Der Hochtaunuskreis war einer der ersten Landkreise in Hessen, die als Optionskommune das Kommunale Jobcenter (KJC) schuf, in der noch heute die Fäden in Sachen SGB II zusammenlaufen. Das Jubiläum nimmt das KJC zum Anlass, in einer Feierstunde den Blick auf die Menschen hinter den Strukturen zu richten – auf die Mitarbeitenden, die eingesetzten Ressourcen und die vielfältigen sozialen Netzwerke, ohne die eine nachhaltige Stabilisierung und Vermittlung von Arbeitssuchenden in den ersten Arbeitsmarkt nicht möglich wäre.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Arbeitsmarkt in Deutschland nicht zuletzt wegen der Jobcenter stark verändert. Die Zahl der Arbeitslosen wurde nahezu halbiert, während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutlich zugenommen hat. Dennoch bleibt kritisch anzumerken, dass nicht alle Ziele der Reform erreicht wurden. Daher bedarf es weiterhin gemeinsamer Anstrengungen, um Chancen und Teilhabe für alle zu sichern. Das bedeutet auch, dass die Jobcenter sich weiterentwickeln, um auf neue gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu reagieren – so wie sie es in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008, der Flüchtlingszuströme 2015, der Corona-Pandemie und zuletzt im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine getan haben.
„Das SGB II hat über zwei Jahrzehnte hinweg Millionen Menschen Sicherheit gegeben und ihnen neue Wege in Arbeit und Selbstständigkeit eröffnet. Wir wollen diesen Anlass nutzen, um auf die Erfolge, aber auch auf die Herausforderungen der Zukunft zu blicken und vor allem den Menschen zu danken, die diese Arbeit täglich tragen“, so die für das KJC zuständige Kreisbeigeordnete Antje van der Heide.
Im Hochtaunuskreis leben rund 240.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Beim Kommunalen Jobcenter des Kreises sind derzeit 11.933 Personen leistungsberechtigt, davon 8.484 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Sie unterteilen sich in 4.458 Frauen und 4.026 Männer. Diese Menschen werden von engagierten Mitarbeitenden begleitet, die tagtäglich daran arbeiten, individuelle Perspektiven zu eröffnen und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
(Text: PM Hochtaunuskreis)
