CO₂-Emissionen in Offenbach deutlich gesunken

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(Symbolbild: Matthias Heyde auf Unsplash)

Einhaltung der gesetzten Ziele erfordern für die Zukunft ambitioniertes Handeln

Die Treibhausgas-Emissionen in Offenbach sanken von 2005 bis 2022 um 38 Prozent von rund 1,38 Millionen Tonnen pro Jahr auf 850.277 Tonnen CO₂ -Äquivalente. Die pro-Kopf-Emissionen reduzierte sich aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahl um 49 Prozent von 11,6 auf 5,9 Tonnen pro Jahr je Einwohner. Als Bestandteil der Evaluierung des im Dezember 2020 beschlossenen „Klimakonzepts Offenbach 2035“ wurde eine Treibhausgasbilanz für die Jahre 2020 bis 2022 erstellt. Sie dient nicht nur der Bewertung bisheriger Erfolge, sondern ist auch ein zentrales Instrument zur Umsetzung des Klimakonzepts Offenbach 2035, das unter anderem das Ziel verfolgt, die Emissionen bis 2035 auf 4 Tonnen CO₂ pro Kopf zu senken.


Größter Rückgang der Emissionen ab 2009 im industriellen Sektor

Der größte Rückgang der Emissionen fand ab 2009 im industriellen Sektor mit der Einstellung der Chemieproduktion im ehemaligen Alessa-Industriepark statt. Seit 2011, dem ersten Jahr nach der kompletten Schließung der chemischen Produktionsanlagen, sind die Emissionen in Offenbach nur noch um weitere 20 Prozent zurückgegangen.

Der Anteil der erneuerbaren Energien im Stadtgebiet ist weiterhin so gering, dass diese trotz deutlichem Zuwachs gegenüber dem Referenzjahr 2005 bei den Holzheizungen (plus 52 Prozent), Solarkollektoren (über 800 Prozent) und Photovoltaikanlagen (Anstieg auf das 140fache beziehungsweise das 1,8fache in den letzten 10 Jahren) noch keinen nennenswerten Einfluss auf die gesamtstädtischen Emissionen haben.

Der Ausstieg aus der Kohleverbrennung durch die EVO wird die Emissionen der Fernwärmeversorgung künftig gravierend verbessern.

Verkehrsemissionen bleiben auf hohen Niveau

Die verkehrsbedingten Emissionen bleiben hoch. Hauptverursacher sind der motorisierte Individualverkehr (MIV) und der Straßengüterverkehr wie zum Beispiel Lastwagen. Die Coronapandemie bremste 2020 die verkehrlichen Emissionen kurzzeitig um 15 Prozent im Vergleich zu 2019. Danach stiegen die Zahlen wieder an. Der Verkehrssektor zählt mit 37 Prozent zum größten Energieverbraucher in Offenbach. Danach folgen Haushalte mit 34 Prozent, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit 21 Prozent, die Industrie folgt mit 6 Prozent und die Kommunale Verwaltung mit 2 Prozent.

Ausblick für Offenbach

Durch den Innovationscampus und den geplanten Neubau mehrerer Rechenzentren wird der gewerbliche Anteil am Energieverbrauch und den Emissionen in Offenbach deutlich steigen. Nach der zum 1. September 2021 in Kraft getretenen Gesetzesnovelle muss in Deutschland bis 2045 Netto-Treibhausgasneutralität erreicht sein. Bis 2030 müssen die Emissionen um mindestens 65 Prozent, bis 2040 um mindestens 88 Prozent gegenüber 1990 reduziert sein. Nach 2050 sollen negative Treibhausgas-Emissionen erzielt werden. Dies erfordert noch ambitioniertere Anstrengungen als bisher im Klimakonzept 2035 enthalten.

„Der Bericht erhält auf Grundlage der Daten und der Gesetzeslage die klare Empfehlung beim Klimaschutz nicht nachzulassen, sondern ambitioniert weiter CO₂-Emissionen zu senken. Empfohlen wird dafür unter anderem den Ausbau Erneuerbarer Energien weiter voranzubringen, Gebäude energetisch zu sanieren und die Erweiterung klimafreundlicher Mobilitätsangebote“, so Bürgermeisterin Sabine Groß. „Die Klimaschutzmaßnahmen der Stadt Offenbach dienen nicht nur dem globalen Ziel, den Klimawandel einzudämmen – sie haben vor allem auch ganz konkrete Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen vor Ort. Insbesondere Emissionen aus dem Verkehr führen in Offenbach zu einer erhöhten Belastung durch Luftschadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub, die nachweislich gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen können, besonders für Kinder, ältere Menschen und chronisch Kranke. Deshalb werde ich weiter an der Einhaltung unserer Klimaziele arbeiten“, erläutert Groß abschließend.

Weitere Informationen unter www.offenbach.de/treibhausgasbilanz.

(Text: PM Stadt Offenbach)