Betrunkene Fahrer, Diebstähle und eine Verfolgungsjagd – bei der Stadtpolizei Offenbach war im Oktober einiges los

121
Bewaffnete Personen, Camper und viele Ruhestörungen bescherten der Stadtpolizei in Offenbach viele Einsätze im Mai. (Foto: Stadt Offenbach / Katja Lenz)

Im Oktober gab es wieder viele spannende Einsätze der Stadtpolizei Offenbach: Darunter einige Fälle von Alkohol am Steuer und Fahren ohne Führerschein, Stromdiebstahl und eine kinoreife Verfolgungsjagd, bei der das fliehende Auto über eine Mittelinsel flog und in mehrere parkende Wagen krachte.


Ruhestörungen

Im Oktober kümmerte sich die Stadtpolizei im Durchschnitt um 20 Ruhestörungen pro Woche in Gaststätten, Privathäusern und öffentlichen Plätzen.

Nicht immer reagieren die Störer kooperativ: In der ersten Oktoberwoche eskalierte die Situation zwischen zwei Gästegruppen als eine Streife eintraf. Die Streife musste Unterstützung anfordern. Erst mithilfe der zusätzlichen Einsatzkräfte gelang es, die zwei streitenden Gruppen zu trennen, die Personalien aufzunehmen und die Streithähne der Bar zu verweisen. In der zweiten Oktoberwoche wollten die Gäste einer Gartenfeier keine Ruhe geben und drehten die Musik einfach wieder hoch, nachdem die Streife wieder weggefahren war. Erst nachdem die Streife erneut vorfuhr und die Gäste aufforderte, das Grundstück zu verlassen, war endlich Ruhe. Bei einer weiteren Ruhestörung in einer Bar, meldete eine Person, dass Strom aus dem Keller des Gebäudes abgezapft werde. Tatsächlich fand die Stadtpolizei ein verlegtes Stromkabel und mehrere Verteilersteckdosen. Sie zog die Landespolizei hinzu, da es sich hierbei um einen mutmaßlichen Stromdiebstahl handelte. Die Gäste mussten die Bar verlassen, die anschließend geschlossen wurde. Zu verbalen Angriffen gegenüber einer Streife kam es bei einer Ruhestörung in der vorletzten Oktoberwoche. Der betrunkene Ehemann einer Barbetreiberin beschimpfte die Einsatzkräfte und störte mehrfach das Gespräch zwischen der Stadtpolizei und der Betreiberin. Die Situation eskalierte, nachdem er sich mehrmals bedrohlich der Streife genähert hatte und sich auch noch Gäste einmischten. Erst nach Eintreffen weiterer Streifen beruhigte sich die Lage, der Ehemann erhielt schließlich einen Platzverweis.

Ein ungewöhnlicher Fall von Ruhestörung ereignete sich in der letzten Oktoberwoche. In der Wohnung einer älteren Frau lief seit mehreren Tagen ununterbrochen das Radio. Da die Nachbarin nicht genau wusste, wann sie die 84-Jährige zuletzt gesehen hatte und diese nicht auf das Klopfen der Streife reagierte, wurde die Feuerwehr gerufen. Das Aufbrechen der Wohnungstür mit Brecheisen und Hammerschlägen führte zu einem solchen Lärm, dass die 84-Jährige reagierte. Allerdings konnte sich die Streife erst mit ihr verständigen, nachdem sie ihr Hörgerät angelegt hatte. Die alte Frau gab an, das Radio absichtlich angelassen zu haben, weil sie sich von ihrer Nachbarin geärgert fühlte. Die Stadtpolizei ermahnte sie bezüglich der Ruhestörung, die Kosten für den Einsatz muss sie jetzt zahlen.

Hilflose Personen

Die Stadtpolizei wird regelmäßig zu hilflos wirkenden Menschen gerufen. Im Oktober meldeten Bürgerinnen und Bürger zwischen drei und zehn Personen pro Woche. Einige waren aufgrund von Alkohol und Drogen in eine hilflose Situation geraten und mussten ins Krankenhaus.

Verkehr

Die Verkehrspolizei kontrollierte pro Woche an elf bis 35 Orten die Geschwindigkeit und leitete pro Woche zwischen 39 und 458 Verfahren wegen Überschreitens der Höchstgeschwindigkeit ein.

Besonders viele Verwarnungen wegen Falschparkens und weiterer Verkehrsverstöße gab es in der dritten Oktoberwoche, es waren 2.392. Zwischen 22 und 42 Autos mussten pro Woche abgeschleppt werden.

Für die Zulassungsstelle Offenbach wurden im Oktober insgesamt 241 Kraftfahrzeuge zur zwangsweisen Abmeldung erfasst. Dies betrifft in der Regel Fahrzeuge, für welche die Versicherung oder die Steuer nicht gezahlt wurde oder welche aufgrund erheblicher Mängel nicht mehr verkehrssicher sind.

Streifendienst und Gefahrenabwehr

Im Oktober gab es einige Fälle von Alkohol am Steuer: Gleich in der ersten Oktoberwoche fiel einer Streife ein Auto auf, das ohne Licht fuhr. Der Fahrer reagierte zunächst nicht auf die Handzeichen der Stadtpolizisten, erst als diese das Anhalte-Signal des Streifenwagens einschalteten, hielt der Fahrer an. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,62 Promille. Zudem gab der Mann an, keinen Führerschein zu besitzen. Daraufhin stellten die Stadtpolizisten den Autoschlüssel sicher und brachten den Mann auf das Polizeirevier. Einer weiteren Streife fiel ein Fahrzeug auf, das entgegen der Fahrtrichtung in eine Straße einbog. Die Fahrerin hatte ebenfalls Alkohol getrunken. Eine Überprüfung ergab, dass ihr Führerschein zur Beschlagnahmung ausgeschrieben war. Auch sie erhielt Strafanzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis. Alkohol war auch bei einem auf dem Radweg geparkten Auto im Spiel: In dem Wagen schliefen zwei Männer, während der Motor lief. Ein Atemalkoholtest ergab, dass beide getrunken hatten, zudem hatte der Mann auf dem Fahrersitz keinen Führerschein. Die Streife nahm ihm den Fahrzeugschlüssel ab. Auch bei einem leichten Auffahrunfall Ende Oktober hatte ein Beteiligter Alkohol getrunken, die Stadtpolizei übergab den Fall daher an die Landespolizei.

Weitere Fälle von Fahren ohne Führerschein gab es Mitte und Ende Oktober. Darunter ein Mann, der ein Fahrzeug mit ausländischem Kennzeichen in der Fußgängerzone geparkt hatte. Der Fahrer gab zunächst an, seinen Führerschein vergessen zu haben. Die Stadtpolizisten brachten den Mann auf das Revier der Landespolizei, wo sich herausstellte, dass er keinen gültigen Führerschein besaß. Ein weiterer Autofahrer wurde kontrolliert, weil aus seinem Fahrzeug Rauch aufstieg. Er zeigte der Streife einen ausländischen Führerschein. Auf Nachfrage erklärte er, dass er seinen Führerschein in Deutschland schon vor Jahren habe umschreiben lassen, doch sei ihm dieser entzogen worden. Der Mann wurde auf das Polizeipräsidium gebracht und musste eine Person organisieren, die das nicht verkehrssichere Fahrzeug abschleppte.

Zwei Rollerfahrer waren ebenfalls ohne Führerschein unterwegs. Der erste fiel auf, weil er ohne Helm fuhr und abgelenkt wirkte. Bei der Kontrolle sah die Streife, dass der Roller mit einem Schraubenzieher und einer externen Verkabelung gestartet worden war. Das Kennzeichen war abgelaufen und gehörte nicht zum Roller. Der Fahrer gab an, ein Smartphone gegen den Roller eingetauscht zu haben und machte falsche Angaben zu seiner Person. Ein Urintest ergab, dass er Cannabis konsumiert hatte. Aufgrund mehrerer Straftatbestände wurde er schließlich der Landespolizei übergeben. Der zweite Rollerfahrer war auf einem als gestohlen gemeldeten Roller unterwegs. Er fiel auf, weil auf dem Rücksitz ein Kind ohne Helm saß. Dieses sprang vom Roller und lief davon, als eine Streife den Fahrer vor einer roten Ampel einholte und ansprach. Der minderjährige Fahrer hatte keinen Führerschein und wurde nach dem Fertigen einer Anzeige an seine Eltern übergeben.

Zu einer Verfolgungsjagd kam es als eine Streife ein mit entsiegeltem Kennzeichen fahrendes Auto bemerkte. Statt die Anhalt-Signale der Streife zu befolgen, beschleunigte der Fahrer und raste über eine rote Ampel, beschädigte eine Verkehrsinsel und fuhr schließlich über eine hohe Bordsteinkante. Der Wagen hob dabei von der Fahrbahn ab, überflog eine Mittelinsel und prallte in mehrere parkende Fahrzeuge. Die Insassen des Wagens flüchteten, der Fahrer wurde schließlich bei einer Nahbereichssuche gefasst. Die Stadtpolizisten, die die Verfolgung aufgenommen hatten, verletzten sich bei der Vollbremsung und mussten in eine Klinik gebracht werden. Um den Fall kümmert sich jetzt die Landespolizei.

In der zweiten Oktoberwoche wurde ein Diebstahl in einem Kleidungsgeschäft gemeldet. Eine Streife traf im Laden die beschriebenen Personen an, bei einer fand sie eine Jacke aus dem Geschäft. Die Streife übergab beide an die Landespolizei. In der vorletzten Oktoberwoche entpuppte sich ein gemeldeter Streit als Einbruch. Eine Streife fand vor Ort eine aufgebrochene Haustür vor und zog die Landespolizei hinzu. Parallel wurde ein weiterer Einbruch in einem Nachbargebäude bekannt. Hier waren Rückstände von Pfefferspray vorhanden.

Zweimal kümmerte sich die Stadtpolizei um verletzte Businsassen. Im ersten Fall war ein Busfahrer zu einer Vollbremsung genötigt, weil eine Person bei Rot über die Fahrbahn lief. Ein Fahrgast verletzte sich dabei. Beim zweiten Unfall leistete eine Streife Erste Hilfe, weil ein Mann eine Platzwunde am Kopf hatte, bei seiner Frau war der Unterarm angeschwollen. Beide waren im Bus gestürzt, als der Busfahrer eine Vollbremsung machen musste, nachdem ein Autofahrer ihm die Vorfahrt genommen hatte. In beiden Fällen wurde die Landespolizei zwecks Unfallaufnahme angefordert.

Die Stadtpolizei war auch bei Streitigkeiten zwischen diversen Personen im Einsatz. In einem Supermarkt gab es Streit zwischen zwei Kunden, der mit Strafanzeigen endete. Auch bei einem Streit zwischen drei Männern und zwei Frauen in einer Bar war eine Streife sofort vor Ort. Die Streitenden hatten zwar das Lokal bereits verlassen, die Streife fand aber die zwei jungen Frauen im nahen Umfeld der Bar. Beide waren minderjährig. Da ihre Eltern nicht erreichbar waren, entschied der Bereitschaftsdienst des Jugendamtes sie zunächst in zwei Jugendhäusern unterzubringen.

Die Stadtpolizei konnte zudem einer Person helfen, die mit zerrissener Kleidung und Prellungen im Gesicht zur Stadtwache kam. Sie gab an, in einer Bar angegriffen worden zu sein. Die Stadtpolizei fuhr zum Lokal. Vor Ort konnte die Streife zwei Personen stellen, die der Landespolizei übergeben wurden.

Die Stadtpolizei unterstützte auch das Veterinäramt bei einem Fall von mutmaßlichen Haltungsverstoß von Katzen. Vor Ort fanden sie 29 Katzen, die in einer kleinen Wohnung gehalten wurden. Die Mitarbeitenden des Veterinäramts brachten die Katzen in Pflegeeinrichtungen unter.

Hintergrund

Die Stadtpolizei gehört zum Offenbacher Ordnungsamt und berichtet auf dem städtischen Internetauftritt unter www.offenbach.de/stadtpolizei wöchentlich über ihre Einsätze. Darüber hinaus gibt sie einmal im Monat über den Presse-Newsletter einen kurzen Überblick über die Einsätze im vorherigen Monat.

Wer sich für die ausführlichen Wochenberichte interessiert, kann alle unter www.offenbach.de/stadtpolizei-berichte nachlesen.

Mehr zur Erreichbarkeit der Stadtpolizei: www.offenbach.de/stadtpolizei-kontakte

(Text: PM Stadtpolizei Offenbach)