Geschmückte Wohnstuben aus verschiedenen Zeiten, alte Bräuche, Geschichten und traditionelles Handwerk machen den Museumsbesuch im Freilichtmuseum Hessenpark in der Adventszeit zu einem besonderen Erlebnis. Nachdem der Adventsmarkt und der Rewe Weihnachtsmarkt 2024 zum letzten Mal stattgefunden haben, wird es diesmal museal und gemütlich.
In ausgewählten Wohnhäusern können Besuchende erkunden, wie Menschen früher das Fest vorbereitet und gefeiert haben: von den Anfängen des Weihnachtsbaums auf dem Land um 1910 im Wohnhaus aus Nieder-Gemünden über einen funkelnden Lametta-Baum aus den 1950er-Jahren im Haus aus Breitenbach bis hin zu einem wiederverwendbaren Holzlatten-Baum im Wohnhaus aus Radheim, der an heutige Nachhaltigkeitsideen erinnert. Die Vielfalt der historischen Stuben zeigt, wie sich Weihnachtsbräuche und Vorstellungen im Lauf der Zeit verändert haben. Dazu gibt es eine Rallye für Kinder und Familien.
Im Vierseithof der Familie Böckel-Ackermann gibt es vor Weihnachten noch alle Hände voll zu tun. Die Böden müssen gewischt und gewienert, die Fenster geputzt und die Öfen gereinigt werden. Alles soll fürs Fest auf Hochglanz gebracht und mit selbstgemachtem Weihnachtsschmuck fein geschmückt werden. Während Marie und ihre Tochter Lina sich in heller Vorfreude ans Einteigen und Backen der Lebkuchen und Weihnachtsplätzchen machen, kümmern sich ihr Schwiegersohn Heinrich und der Knecht Wilhelm uns Feuerholz und die Pflege der Tiere. Der Altbauer Konrad hingegen tut das, was er am besten kann: Er liest in der Bibel und bereitet seine Weihnachtsrede vor.
In der Schmiede knistert das Feuer, im Haus aus Münchhausen gibt es weihnachtliche Geschichten zu hören und im Schulhaus aus Frickhofen erzählt das Fräulein Lehrerin über Weihnachtsbräuche. Im ersten Stock des Gebäudes zeigt die Ausstellung „Jeden Tag ein Türchen“ verschiedene Adventskalender aus der Zeit von 1900 bis heute. Nicht nur die klassischen Bildkalender, sondern auch Figurenkalender, Drehkalender, Steckkalender und natürlich Schokoladenkalender sind hier zu sehen.
Kinder können Weihnachtsschmuck und nachhaltige Geschenkverpackungen basteln. Die Schreinerei bietet zu ausgewählten Terminen eine Mitmachaktion für Kinder ab 8 Jahren an. Im Posthaus lässt sich die Weihnachtspost versenden. Das Haus der hessischen Foto- und Filmgeschichte lädt an allen drei Adventswochenenden zum Fotoshooting ein. In der technischen Ausstattung der 1980er-Jahre fotografiert das ehrenamtliche Team Interessierte im neu eingerichteten Fotostudio. Es entstehen Portraitfotos, die sofort vor Ort ausgesucht, gedruckt und mitgenommen werden können.
In der Stallscheune aus Asterode ist noch den ganzen Dezember die Sonderausstellung „Spielzeug“ zu sehen. Wer bei der Besichtigung Lust bekommt, selbst aktiv zu werden, kann im gegenüberliegenden Tanzsaal der Martinsklause historische Spiele ausprobieren. Der anschließende Gang zum Fruchtspeicher aus Trendelburg ist für alle Modelleisenbahn-Begeisterten ein Muss. Hier hat der Märklin Insider Club mehr als 250 Meter Gleise verbaut und verspricht einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb. Zuggarnituren aller zeitlichen Epochen und Bahnbetreiber aus Europa und USA/Kanada sorgen dabei für Kurzweil.
Der festlich beleuchtete Marktplatz lädt unterdessen zum Bummeln und Verweilen ein. St. Nikolaus verteilt kleine Geschenke an die Kinder, während der Duft von Glühwein, Waffeln, gebrannten Mandeln und herzhaften Spezialitäten wie Käsespätzle und Bratwürsten durch die Gassen zieht. An zwei Feuerschalen können Besuchende selbst Stockbrot machen. Zu ausgewählten Zeiten erklingt Chormusik und das nostalgische Karussell sorgt für leuchtende Kinderaugen.
An rund 30 Marktständen im Innen- und Außenbereich finden Museumsgäste liebevoll gefertigte Geschenkideen – von feiner Handarbeit über edlen Schmuck bis hin zu warmen Lammfellen und stilvollen Wohnaccessoires. Auch die Geschäfte rund um den Marktplatz präsentieren weihnachtliche Artikel.
(Text: PM Freilichtmuseum Hessenpark)


