Offenbach: Kooperation mit dem Heimwegtelefon gestartet

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Symbolbild nächtliche Straße (Foto: donterase auf Pixabay)

Nachts sicherer unterwegs

Dunkle Wege fühlen sich abends und nachts unangenehm an, in Bahnunterführungen beschleunigt man den Schritt und hofft, dass am Ende des Tunnels niemand steht. Diese sogenannten Angsträume kennen vor allem Frauen und Mädchen und versuchen diese möglichst zu meiden. Wenn aber abends kein Geld mehr für ein Taxi da ist oder der nächste Bus erst in einer Stunde fährt, hilft eine Begleitung am Telefon: Schon seit 2001 telefonieren inzwischen mehr als 100 Ehrenamtliche der Berliner Verein „Heimwegtelefon“ sonntags bis donnerstags zwischen 21 und 24 Uhr und freitags und samstags bis 3 Uhr Anrufende sicher nach Hause. 400 bis 500 Anrufe gibt es durchschnittlich in einem Monat, Tendenz steigend, und damit das Angebot bekannter wird und wachsen kann, hat die Stadt Offenbach im Mai einen Kooperationsvertrag mit dem Verein geschlossen und unterstützt diesen in den kommenden drei Jahren mit 10.000 Euro pro Jahr für den weiteren Ausbau der Kapazitäten und Schulungen.


„Das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum wird inzwischen in zahlreichen gesellschaftlichen und politischen Debatten diskutiert“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, „und auch wenn dies nicht der Realität entspricht – es gibt eine deutliche Diskrepanz zwischen der gefühlten Sicherheit und der tatsächlichen Kriminalität – nehmen wir das sehr ernst.“ „Rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung fühlt sich nachts unsicher“, ergänzt die kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Dr. Inga Halwachs. „Viele vermeiden deshalb den Besuch von Veranstaltungen oder gehen nur in Begleitung aus. Damit geben Frauen einen guten Teil Selbstbestimmtheit und Freiheit auf. Mit dem Heimwegtelefon können Frauen und Mädchen ein bisschen unbeschwerter am Nachtleben teilhaben, das freut mich sehr.“

Das Heimwegtelefon ist unter der Nummer 030 12074182 (deutschlandweit) erreichbar. Es gelten die Telefongebühren des jeweiligen Mobilfunkanbieters für einen Anruf in das deutsche Festnetz.

(Text: PM Stadt Offenbach)