Frankfurter Haushaltsabfälle spiegeln pandemiebedingte Lebensumstände

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(Symbolfoto: Pixabay)

Stadträtin O’Sullivan präsentiert „frankfurt statistik aktuell“ zu Haushaltsabfällen im Corona-Jahr 2020

Im Jahr 2020 haben sich pandemiebedingt viele Aktivitäten in den häuslichen Bereich verlagert. Das blieb nicht ohne Folgen für das Aufkommen privater Haushaltsabfälle und die Zusammensetzung separierter Wertstoffe. Sperrmüll und alle wesentlichen recycelbaren Fraktionen legten ordentlich zu. Die Ausnahme bildete Altpapier.

Entgegen des bisher rückläufigen Trends ist das Aufkommen der Haushaltsabfälle wieder gestiegen. Insgesamt legten die Abfälle aus der privaten Lebensführung um 3,3 Prozent auf 287.524 Tonnen zu. Diese Entwicklung wird auch durch ein erhöhtes Sperrmüll- und Wertstoffaufkommen von 12,3 Prozent für Sperrmüll und 4,5 Prozent für recycelbare Stoffe getragen. Stadträtin Eileen O’Sullivan resümiert hierzu: „Die Zeit in den eigenen vier Wänden hat viele Haushalte nicht nur zum Entrümpeln und Neueinrichten veranlasst, sondern auch vermehrt zum Onlineeinkaufen, zum heimischen Kochen sowie zu gärtnerischen Freizeitaktivitäten auf dem eigenen Balkon oder im Garten.“

Holz und Altglas mit größtem Anstieg

Unter den Wertstofffraktionen hat Holz mit 12,8 Prozent (+1.926 Tonnen) am stärksten zugelegt. Mit etwas Abstand konnte auch für Altglas eine Mengenzunahme von 8,7 Prozent (+1.207 Tonnen) registriert werden. Dicht gefolgt von organischen Abfällen, deren Aufkommen um 2.130 Tonnen (+8,2 Prozent) gestiegen ist. Obwohl Leichtstoffe wortwörtlich wenig ins Gewicht fallen, ist bei einem Zuwachs von 4,9 Prozent (+685 Tonnen) eine große Anzahl von Verpackungen im Corona-Jahr entsorgt worden.

Altpapier hingegen machte nach einem Zehn-Jahres-Rückgang im Wertstoffgefüge nur noch knapp ein Drittel aus (31,8 Prozent). Diese Entwicklung ist angesichts des boomenden Versandhandels während der Pandemie besonders interessant, wäre doch eine starke Zunahme der Altpapiermengen zu erwarten gewesen. Die Zusammensetzung des Altpapieraufkommens hat sich allerdings derart verändert, dass schwere Druckerzeugnisse gegenüber leichten, voluminösen Kartonagen immer unbedeutender werden. Da die gewichtsmäßige Abnahme mengenmäßig noch nicht kompensiert wird, setzt sich der rückläufige Trend weiter fort.

„frankfurt statistik aktuell“ 02/2022 steht auf der Seite Frankfurt Statistik Aktuell als kostenloser PDF-Download zur Verfügung und ist zum Download beigefügt.

(Text: Stadt Frankfurt)