Bildungsdezernentin Weber stattet Intensivklassen an Frankfurter Grundschulen mit dem „Frankfurter Bücherkoffer“ aus
Über 50 Sprachen und jetzt auch ukrainisch. Der „Frankfurter Bücherkoffer“ rollt ab Mittwoch, 22. Juni, in 24 Intensivklassen. Finanziert vom Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen steht damit ein zusätzliches Instrument zur Verfügung, um den geflüchteten Kindern und ihren Familien das Erlernen der deutschen Sprache zu erleichtern. Bildungsdezernentin Sylvia Weber sagt: „Sprache lernen und bestmögliche Integration von Anfang an, das ist unser Ziel. Gerade in Hinblick auf Kinder aus der Ukraine, die derzeit die deutliche Mehrheit der neu in den Intensivklassen eingeschulten Schülerinnen und Schüler ausmachen, ist der Bücherkoffer ideal: Er regt zum Lesen lernen an, sowohl in der deutschen als auch in ukrainischer, russischer oder einer der zahlreichen anderen Herkunftssprachen. Ob die Familien nun in Deutschland bleiben oder in ihre Heimat zurückkehren wollen – die Bücher sprechen alle an.“
Die Bücherkoffer, die bereits in 80 Regelklassen von Grundschulen in Frankfurt erprobt sind, wurden ergänzend zu den üblichen 50 Sprachen jetzt auch mit bilingualen Büchern in Ukrainisch- und Russisch-Deutsch ausgestattet. Das bewährte Konzept der Mehrsprachigkeit des „Frankfurter Bücherkoffers“ wird somit in den Intensivklassen um den aktuellen Bedarf erweitert. „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Frankfurt es ermöglicht, auch Intensivklassen an Grundschulen mit unseren mehrsprachigen Bücherkoffern auszustatten“, sagen Claudia Landmann und Susanne Rosenfeld, die Gründerinnen des Vereins chancenreich. „Dort spricht manchmal jedes Kind eine andere Sprache. Durch unseren Bücherkoffer ist für wirklich alle etwas dabei und die mehrsprachigen Texte helfen unmittelbar beim Deutschlernen“.
Jeweils ein Bücherkoffer rollt als „Klassenbibliothek“ in jede der 24 Intensivklassen an Grundschulen, die in Frankfurt aufgrund des aktuellen Bedarfs bislang neu eingerichtet wurden. Die Auswahl der Schulen erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Stadtschulamt, dem Staatlichen Schulamt für Frankfurt und dem Verein chancenreich.
Die Lehrkräfte können die Bücher im Unterricht einsetzen und mit den bewährten Begleitmaterialien arbeiten. Zusätzlich werden die Kinder in den Intensivklassen motiviert, einzelne Bücher aus dem Bücherkoffer auszuleihen und mit nach Hause zu nehmen. Dort können sie mit ihren Eltern gemeinsam lesen und/oder sich vorlesen lassen – in Deutsch oder in ihrer Familiensprache. Auch die Eltern werden somit aktiv mit einbezogen und ermutigt, ihre Kinder beim Spracherwerb zu unterstützen.
Sprache und Vielfalt fördern, die Eltern miteinbeziehen und eine Brücke schlagen zwischen dem Lernen in der Schule und Zuhause – das steckt hinter der Idee des „Frankfurter Bücherkoffers“ vom Verein chancenreich. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt und weiteren Förderpartnern läuft das mehrsprachige Programm mittlerweile im dritten Jahr an 21 Frankfurter Grundschulen in 80 interkulturell gemischten Klassen und erreicht allein in diesem Schuljahr rund 2000 Schülerinnen und Schüler und deren Familien.
Der gemeinnützige Verein chancenreich mit Sitz in Frankfurt am Main betreibt Projekte rund um die Themen Bildung und Integration junger Menschen. Ziel ist es, bessere Bildungschancen für junge Menschen zu schaffen, damit alle – unabhängig von ihrer sprachlichen, kulturellen oder familiären Situation – ihre Potenziale voll entfalten können. Weitere Informationen finden sich unter chancenreich-online.de.
(Text: PM Stadt Frankfurt)