HSG Rodgau Nieder-Roden mit deutlicher Heimniederlage gegen routinierte Kölner

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Foto zeigt Philipp Keller
Rodgau. Baggerseepiraten verlieren vor nur 50 Zuschauern mit 21:28 (12:13)
„Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns in puncto Einsatzwille und Bissigkeit an diesem Tag überlegen war“, fasste ein sichtlich enttäuschter Jan Redmann treffend zusammen. Da seine Jungs wie schon in der Vorwoche zudem reihenweise beste Chancen liegen ließen, gab es am verdienten Erfolg der Gäste aus Longe-rich nichts zu rütteln.
Dem Paukenschlag vom Donnerstag, als bekannt wurde, dass nur 50 Zuschauer die Partie in der Halle würden sehen können, folgte 30 Sekunden nach Anpfiff direkt der nächste. Leidtragender war Johannes von der Au, der von seinem Gegenspieler voll im Gesicht getroffen wurde. Spätestens damit war klar, dass der Weg zum ersten Heimsieg beschwerlich werden würde. Die Schiedsrichter belegten den Longericher Übeltäter mit einer 2 Minuten Strafe, Johannes von der Au verbrachte nach dem Wirkungstreffer die nächsten Minuten mit brummendem Schädel auf der Bank. Seine Mitspieler schickten sich an, die fällige Überzahl zu nutzen und konnten über schnell vorgetragene Angriffe durch Niclas Geck (2x), Neuzugang Felix „Manni“ Mann und Henning Schopper einen 4:1 Vorsprung herausspielen.
Dann jedoch gelang es den Kölnern, ihre Abwehr schneller zu formieren, ihrerseits die körperliche Überlegenheit und die Fehler der Baggerseepiraten zu nutzen und mit 4:5 in Führung zu gehen. Auch in der Folge zeigte sich, was im weiteren Verlauf des Spieles noch deutlicher zu Tage treten sollte: Die sehr gut eingestellten Longericher präsentierten eine extrem aggressive und engagierte Abwehrarbeit, gegen die sich die Redmann – Schützlinge im gebundenen Spiel nur noch selten richtig durchsetzten. Gute Chancen gab es trotzdem, doch wenn die Rodgauer zum Wurf kamen scheiterten sie meistens am überragenden Gästetorhüter Valentin Inzenhofer. Durch gute Abwehraktionen und schnelle Gegenstöße über Sam Hoddersen, sowie eine „zweite Welle“ über Johannes von der Au drehte man zwar die Partie zum 9:8. Aber die routiniert auftretenden Gäste ließen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen.
Mit geduldigem Positionsspiel brachten sie immer wieder einen Rückraumschützen in gute Wurfposition. So kam es wie es kommen musste: nach der letzten Führung mit 11:10 durch Flo Stenger geriet man durch 2 schnelle Gegentore mit 11:12 in Rückstand. Timo Kaiser stellte die Anzeigetafel noch einmal auf Unentschieden, doch mit dem Halbzeitpfiff gelang dem letztjährigen Drittplatzierten der Staffel Nord – West in Unterzahl (Abwehror-ganisator Christopher Wolf hatte sich eine mehr als verdiente Rote Karte abgeholt) der 13. Treffer.
Die wenigen anwesenden Zuschauer hofften, dass man zu Beginn der zweiten Hälfte in Überzahl wieder mit einem Blitzstart das Spiel drehen könnte. Doch leider kam alles anders: Die ausgebufften Gäste hatten Anwurf und erhöhten direkt auf 12:14 und nach Ergänzung auf 12:15, was Trainer Redmann dermaßen in Rage brachte, dass er bereits nach 5 Minuten wieder zu einer Auszeit bat. Die brachte aber keine nennenswerte Verbesserung, ganz im Gegenteil erzielten die Rheinländer Tor um Tor und erst in der 44. Spielminute gelang Philipp Keller mit dem 13:19 das erste Piraten – Tor in der zweiten Halbzeit.
Es setzte sich das fort, was bereits in der ersten Halbzeit phasenweise zu sehen war. Die Abwehr der Gäste stand bombensicher und Torhüter Inzenhofer, der am Ende bei einer sagenhaften Quote von knapp 50 % gehaltener Bälle stand, war von den Rodgauern trotz bester Wurfgelegenheiten nicht zu überwinden.
Den Vorsprung gaben die Gäste dann auch nicht mehr her, nutzten die Abschlussschwächen der Baggerseepiraten konsequent aus, spielten ihr Pensum runter und hielten die Distanz bis zum Ende.
Schlussendlich muss man sagen, dass die Mannschaft das Spiel gewonnen hat, die mehr investiert hat. Mit dermaßen vielen vergebenen Chancen kann man nur schwerlich als Sieger vom Platz gehen. Bleibt zu hoffen, dass man im Laufe der Woche das Spiel wieder aus dem Kopf bekommt und sich die Blockade bei den freien Würfen langsam löst. Das für den kommenden Freitag angesetzte Spiel beim Leichlinger TV wird wahrschein-lich nicht stattfinden können, nachdem der LTV bereits dieses Wochenende aufgrund einer Reihe von Corona-Infizierten Spielern absagen musste.

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