Pop-up Galerie für Rodgauer Künstler Jens Joneleit!

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Galerie ohne Galeristenprovision Foto: Stefan Rebmann

Wie können wir diesen Künstlern unter die Arme greifen, fragten sich Lothar Mark sowie Yvonne Rebmann, die sich beide der Rodgauer Kunstszene eng verbunden fühlen. Herausgekommen ist die Idee eine Art „Pop-up Galerie“ zu initiieren, in der lokale Künstler ihre Kunstwerke zum Verkauf anbieten können.

Schaufenster-Ausstellung zeigt Kunstwerke – Projekt KunstHandel aus der Taufe gehoben

RODGAU (PM). Über die Bedeutung von Kunst und Kultur in Zeiten des Lockdowns ist viel geschrieben worden. Ihr gesellschaftlicher und sozialer Wert steht außer Frage. Für die meisten professionellen Künstler immer noch unbeantwortet bleibt dabei die ganz einfache Frage, wie das tägliche Brot bezahlt werden soll.

Viele Förderprogramme der öffentlichen Hand wurden aufgelegt und auch viele privatwirtschaftliche Akzente wurden gesetzt, um die Kulturtreibenden zu unterstützen. Viele Künstler befinden sich dennoch in zum Teil prekären finanziellen Notlagen.

Wie können wir diesen Künstlern unter die Arme greifen, fragten sich Lothar Mark sowie Yvonne Rebmann, die sich beide der Rodgauer Kunstszene eng verbunden fühlen. Herausgekommen ist die Idee eine Art „Pop-up Galerie“ zu initiieren, in der lokale Künstler ihre Kunstwerke zum Verkauf anbieten können.

Als Pop-up Galerie wird normalerweise eine Galerie bezeichnet, die nicht genutzte Ausstellungs- und Ladenflächen dafür nutzt, um spontan und für kurze Zeit Kunstwerke auszustellen.

Konkret wurde Kontakt mit der Agentur Kultur, Sport und Ehrenamt aufgenommen und dort die Idee vorgebracht. Das traf auf großes Interesse, da dieses Thema dort auch schon angedacht war.

Um mit gutem Beispiel voran zu gehen, stellt Yvonne Rebmann die Schaufenster des von ihr betriebenen „Malraum-Rodgau“ auf dem Puiseaux-Platz in Nieder-Roden als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Der Malraum-Rodgau hatte seit dem ersten Lockdown im März letzten Jahres nur wenige Wochen öffnen können. Wann es weiter gehen kann ist für Yvonne Rebmann nicht planbar. Aktuell bietet sie Online-Malkurse an, um zumindest den Kontakt zu ihren Malenden aufrecht erhalten zu können. Ihr Nachbar Jürgen Sagstätter von der Firma Pro Finance Consulting hat sich spontan der Idee angeschlossen. Ebenso wie Stefan Manus vom Einrichtungshaus Manus in Nieder-Roden, der sein Möbelhaus schon des Öfteren als Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt hat. Auch das in der Jügesheimer Triangel ansässige TuTump Ceramic Art Studio hat sich sofort bereit erklärt, seine Schaufenster für die Kunst zur Verfügung zu stellen.

Der erste ausstellende Künstler wurde von Rebmann und Mark auch schnell gefunden: Es ist Jens Joneleit, Kulturpreisträger der Stadt Rodgau und vielleicht einer der profiliertesten Künstler aus dem Rodgau, der seit vielen Jahren sowohl national als auch international auf sich aufmerksam macht. Auch er hat seit dem Lockdown im März 2020 praktisch sein ganzes Einkommen verloren. Sicher geglaubte Kompositionsaufträge wurden storniert, ausstehende Abschlags- oder Restzahlungen nicht mehr geleistet. Auch der Verkauf seiner Bilder kam vollends zum stocken. Für ihn kommt die Idee wie gerufen, um dringend benötigtes Einkommen zu erzielen. Gleichzeitig ist es für die Bürger seiner Heimatstadt Rodgau auch eine Gelegenheit das künstlerische Schaffen des Künstlers näher kennenzulernen.

Und ein besonderer Reiz für Kunst interessierte Käufer besteht darin, dass im Vergleich zum üblichen Verkauf seiner Kunstwerke in Galerien, in dieser Aktion kein Preisaufschlag durch die Galeristen auf seine Kunstwerke anfällt. Dieser macht üblicherweise bis zu 100% aus. Damit gibt es einen echten Joneleit für deutlich weniger als die Hälfte des marktüblichen Preises, denn Jens Joneleit hat sich bereit erklärt auf seinen Hauspreis nochmals ein Preisabschlag zu machen. Wenn das keine Gelegenheit ist!!

Die Agentur Kultur, Sport und Ehrenamt plant nun in Kooperation mit der Agentur für Wirtschaft und Stadtmarketing, lokale Einzelhändler und die Rodgauer Künstler anzusprechen, um dieses Projekt unter dem Namen ‚KunstHandel‘ weiter zu führen. Entsprechende Anschreiben gehen demnächst an die Adressaten.

Bei konkretem Kaufinteresse an einem der Kunstwerke erfolgt die Kontaktaufnahme über die jeweilige Emailadresse des ausstellenden Künstlers.

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