Einzelhandel und Kunden in Rodgau erfreuen sich am „Termin-Shopping“

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RODGAU (ah) – „Click&Meet”, die vom Handelsverband Hessen seit Langem geforderte Möglichkeit, Termine zum Einkaufen in den Geschäften zu vereinbaren, erweist sich in den ersten Tagen für viele Händlerinnen und Händler als effektiver erster Schritt in Richtung Öffnung und Normalität“, teilt der Handelsverband Hessen in einer Presseerklärung mit.

Als die Lockerung durch den Bund und die Länder beschlossen wurde, ging ein Aufatmen durch den Einzelhandel, denn mit jeder Verlängerung des Lockdowns, der seit Mitte Dezember galt, wurden die Sorgenfalten größer. Der Buchhandel ist bisher noch mit einem blauen Auge davongekommen, denn die Stammkundschaft ist über die ganze Zeit treu geblieben und man konnte sich auch gegen die große Online-Konkurrenz Amazon gut behaupten. Sogar neue Kunden konnten dazu gewonnen. „ Mancher hat festgestellt, dass wir sogar schneller liefern können, als es in der letzten Zeit beim Onlinehandel war. Am Abend bestellt, war das Buch am nächsten Morgen da und wurde von uns auch auf Wunsch ausgeliefert“, schildert Katharina Rodriguez von „Gartenstadt Bücher“ in Nieder-Roden die Situation. Besonders gelitten hatte während des Lockdowns der Textilhandel, der zwar auch teilweise online vertreten war , aber einfach mal „shoppen gehen“ war nicht möglich und das machte sich mehr als deutlich bei den
Umsätzen bemerkbar. „Click&-Meet“, das Einkaufen nach vorheriger Anmeldung, bot eine
Perspektive und die Möglichkeit zu direkten Kundenkontakten machte wieder Mut.

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„Die Bräute trauen sich wieder“, freute sich Martina Pietschmann von „Sayjess“ in Nieder-Roden. Hier finden die angehenden Bräute ausgewählte Brautkleider und Brautmode. Auch die passenden Accessoires sind hier zu finden. Die „Durststrecke“ war sehr lang, da viele im vergangenen Jahr, durch die Einschränkungen bei privaten Feiern, ihre Hochzeit verschoben haben. Die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt ist hier besonders wichtig. „ Ein Brautkleid ohne Beratung kaufen, ist eigentlich nicht möglich“, erklärt sie. Die Dauer der gebuchten Termine sei so großzügig gestaltet, dass auch die letzten Fragen geklärt werden könnten. Zusätzlich wird weiter vorschriftsmäßig gelüftet und desinfiziert.

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Sehr optimistisch zeigte sich auch Susanne Spahn vom „Textilhaus Spahn“ in Jügesheim, das Oberbekleidung für Damen und Herren von ausgewählten Marken und Unterwäsche bietet. Hier wurde auf eine Onlineanmeldung verzichtet und Termine konnte man durch einen Telefonanruf bekommen, was gerade den älteren unter der Kundschaft sehr entgegen kam. „Es gibt immer noch genügend ältere Menschen, für die eine Onlineanmeldung zu kompliziert ist und eine große Hürde bedeuten würde“, erklärt sie. Durch die Größe des Geschäftes von 450 Quadratmeter gibt es auch die Möglichkeit, einfach vorbeizukommen, ohne dass man Gefahr läuft, die die erlaubte Zahl an Kunden zu überschreiten. „Es wäre zwar schön, wenn wir ohne Beschränkungen öffnen könnten, aber durch die große Fläche kann man eigentlich immer sofort einen Termin haben.“ Trotz der Hoffnung, die sich mit der Öffnung jetzt verbindet, hängt noch ein großes Damoklesschwert über der Branche – die wieder steigenden
Infektionszahlen. Für den Fall, dass die Geschäfte erneut schließen müssten, ist die Aussage
von Susanne Spahn recht eindeutig: “Das wäre eine Katastrophe.“

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