Neue Mitarbeitende in Notfallseelsorge in Erzhausen beauftragt

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1. v.l.n.r. (Eingeführte und Verabschiedete) Norma Skroch, Burkhard Frisch-Atzenroth, Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun, Sabine Wächter, Martin Ludwig, Sabine Philipp, Susanne Fitz, Pfarrer Marcus Großkopf (Foto: Copyright Ev. Dekanat Darmstadt-Stadt)

ERZHAUSEN (PM) – Der Predigttext passte genau. Am Sonntag Lätare stand die Sturmstillung Jesu im Mittelpunkt. Ein Sturm kommt plötzlich auf, die Jünger wenden sich an Jesus, der stillt den Sturm und fragt: Wo ist Euer Glaube? So wie der Starkregen unerwartet auf die Jünger und Jesus im Boot auf dem See Genezareth hereinbricht, so brechen auch Stürme über die Menschen in deren „Lebensboot“ herein, sagte Pfarrer Marcus Großkopf in seiner Predigt.

Im Gottesdienst am Sonntag Lätare in der Mitte der Passionszeit fand die Beauftragungsfeier der Notfallseelsorge Darmstadt und Umgebung in der evangelischen Kirche in Erzhausen statt. Es gab drei Beauftragungen und zwei Verabschiedungen. Pfarrer Marcus Großkopf zog in der Predigt zuvor eine Parallele von der Sturmstillung zur Notfallseelsorge. Durch die Hilfe und Zuwendung Jesu gewännen die Jünger wieder Boden unter den Füßen. So könne auch die Zuwendung der Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger Ruhe bringen und bewirken, dass sich Menschen „geborgen, getragen und gehalten“ fühlen. Sie können „Schutz, Trost und Hoffnung“ vermitteln und Menschen zum „Schritt zurück ins Leben“ verhelfen. Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun, Leiter der Notfallseelsorge Darmstadt und Umgebung, fragte in seiner Ansprache, wie viele Menschen wohl in der Kirche in Erzhausen, seit diese 1565 erbaut wurde, über Jahrhunderte hinweg mit ihren Krisen an Lebensstationen, wenn sie nicht mehr weiterwussten, hierhergekommen und vielleicht so manche Sturmstillung erlebt hätten.

(Eingeführte) Susanne Fitz, Martin Ludwig, Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun, Sabine Wächter, Sabine Philipp, Pfarrer Marcus Großkopf)(Foto: Copyright Ev. Dekanat Darmstadt-Stadt)

Lebensstationen seien es beide: die Einführung in den Dienst der Notfallseelsorge und die Verabschiedung aus diesem Dienst. So gehe es für die einen um Rückschau, für die anderen um Vorausschau. Beides erfordere etwas, beides habe mit Bewegung zu tun, so Heiko Ruff-Kapraun. Manche Stunde im Bereitschaftsdienst liege vor, manche hinter ihnen. Die einen hätten bereits manches Unwetter erlebt, die anderen noch vor sich. Drei Sichten, um die es bei der Notfallseelsorge gehe, stellte Heiko Ruff-Kapraun, der seit 20 Jahren die Notfallseelsorge Darmstadt und Umgebung leitet, dar: Rücksicht, Vorsicht und Umsicht. Diesen drei ordnete er die Farben gelb, rot und blau zu. Diese Signalfarben – gelb stehe für Wärme und Licht, blau für Himmel und Weite und rot für das Leben und die Liebe – seien auch die Farben der Notfallseelsorge. So überreichte er zur Entpflichtung und Verabschiedung einen Glasblumenstrauß mit Blüten in den drei Farben an Norma Skroch, die zwölf Jahre im Dienst der Notfallseelsorge in Darmstadt stand, und an Burkhard Frisch-Atzenroth, der sechs Jahre hier ehrenamtlich tätig war. Susanne Fitz, Beauftragte für Notfallseelsorge im Katholischen Dekanat Darmstadt, dankte den beiden scheidenden Mitarbeitenden für „ihre Zeit, Kraft und ihr Engagement, das sie in den Dienst der Notfallseelsorge gestellt haben“ und gab ihnen einen Segen mit auf den Weg. Symbolisch gaben Norma Skroch und Burkhard Frisch-Atzenroth ihre Einsatzjacken zurück. Auf einem Garderobenständer bereit hingen dagegen Jacken und Rucksäcke für die neuen Mitarbeitenden. Beauftragt wurden Sabine Wächter aus Zwingenberg durch die Johanniter, Sabine Philipp, ebenfalls aus Zwingenberg, durch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, sowie Martin Ludwig aus Griesheim durch das Bistum Mainz. Susanne Fitz und Heiko Ruff-Kapraun überreichten ihnen Urkunden und jeweils eine Rose als Willkommensgruß.

Sabine Wächter sagt, dass sie schon lange vorhatte, bei der Notfallseelsorge mitzuarbeiten. Der Wechsel ihrer Arbeitsstelle sei für sie Anlass gewesen, die Ausbildung zu machen. „Mein Anliegen ist es, andere zu unterstützen und ihnen Halt zu geben in schweren Situationen.“ Nach der Ausbildung, die im Corona-Jahr zum Teil digital stattgefunden habe, habe sie schon einige Einsätze erlebt. Sabine Philipp, die im selben Haus wie Sabine Wächter wohnt, habe ebenfalls ein „karitatives Engagement“ gesucht. Sie selbst habe in einer Verlusterfahrung vom Zuspruch anderer profitiert und wolle nun auch etwas davon weitergeben, wie sie sagt: „Ich möchte helfen, Leid zu mildern, so gut es geht.“

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