Kommunales Modellprojekt in Rodgau im Rahmen von Corona

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Bürgermeister Jürgen Hoffmann lässt sich testen. (Foto: sit)

RODGAU (PM) – Rodgau hat die Aufnahme als „Kommunales Modellprojekt“ im Rahmen der Corona- Verordnungen beim Land Hessen beantragt. Sollte der Antrag angenommen werden, könnte die Stadt unter strengen Schutzmaßnahmen und unter Einhaltung klar definierter Maßnahmen, schrittweise Geschäfte, Gastronomie oder Kinos zu öffnen.

Die Stadt begründet den Antrag mit bereits ungesetzter und zusätzlich geplanter Testinfrastruktur. Und genau das ist aus der Stadt auch der wesentliche Aspekt der „Modelprojekt-Idee“. „Wir sehen in dem Antrag einen planvollen Versuch, mit der Situation umzugehen. Es geht nicht darum, im blinden Aktivismus Geschäfte zu öffnen, sondern einen Anreiz zu schaffen, sich testen zu lassen.“, erläutern Bürgermeister Jürgen Hoffman und Erster Stadtrat Michael Schüßler ihre Intention. Damit könne ein Systemwechsel in der Corona-Strategie erreicht werden. Viel testen birgt die Chance, Menschen mit asymptomatischen Symptomen zu finden. Menschen, die sonst unentdeckt geblieben wären und andere Menschen angesteckt hätten. Damit steigen folgerichtig zunächst die Inzidenzzahlen, aber nur mit Tests lassen sich – ansonsten nicht nachvollziehbare – Infektionsketten unterbrechen.

„Wir bauen darauf, dass die Menschen in Rodgau den wöchentlichen kostenfreien Bürgertest nutzen, Betriebe ihrer Mitarbeiterschaft zusätzliche Tests anbieten und wir so gemeinsam Schritt für Schritt die Infektionszahlen in unserer Stadt senken und den Menschen eine Perspektive geben.“, so Hoffmann und Schüßler. Neben den bestehenden Testmöglichkeiten in zwei Apotheken und dem Bürgerhaus Weiskirchen geht jetzt ein Drive-In-Testcenter durch einen privaten Anbieter auf dem Gelände der SELGROS an den Start. Zudem sind die Einrichtungen weiterer Testkapazitäten im Bereich einer Drogeriemarkt-Filiale und mit dem Einsatz eines mobilen Corona-Testbusses gemeinsam mit den Stadtwerken Rodgau in Planung. Diese sollen schnellstmöglich umgesetzt werden. Zudem könne auch die Testkapazität im Bürgerhaus Weiskirchen von derzeit möglichen 750 Tests auf täglich 1500 Tests erhöht werden. Mit im Boot ist der Gewerbeverein Rodgau, der den Einzelhandel und die Ladengeschäfte, sowie die Gastronomie als Partner bei der Sicherstellung der Zugangskontrollen unterstützt. Eine Möglichkeit der Unterstützung könnte über die bereits vorhandene Plattform Rodgau-Helfen realisiert werden. Die Stadt geht davon aus, dass zum geplanten Modellstart ab 12. April die genannten umfangreichen Testkapazitäten zur Verfügung stehen.

Ein Stufenplan sieht dann vor, dass unter Voraussetzung des Nachweises eines Corona-Antigentests, der nicht älter als 12 Stunden ist, der Besuch bestimmter Einrichtungen in enger Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt des Kreises Offenbach, gestattet ist. In der ersten Stufe sollen dies Ladengeschäfte auf Antrag und mit Hygienekonzept in Abstimmung mit dem Gewerbeverein sein. Danach könnten die Öffnung von Außengastronomie und im letzten Schritt die Öffnung von Kinos, allesamt unter Vorlage eines entsprechenden Hygienekonzeptes, folgen. Jegliche Öffnung erfolgt ausschließlich auf Einzelantrag und unter täglicher Überwachung der Inzidenzen innerhalb der Stadt Rodgau. Kontrollen und gegebenenfalls verhängte Sanktionen werden durch die zuständige Ordnungsbehörde kontrolliert und vollstreckt. Sollte die Inzidenz entsprechend des Eskalationskonzeptes des Landes Hessen über einen Wert von 200 steigen, wird das Modellprojekt abgebrochen.

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