Amputationen vermeiden: Rat von Gefäßspezialist der Asklepios Klinik

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Prof. Dr. Dr. med. K. Donas, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Monitor und Dr. N. Abu Bakr, Leitender Oberarzt der Klinik für Gefäßchirurgie an der Asklepios Klinik Langen. Foto: lpr

Gefäßspezialist der Asklepios Klinik Langen rät: frühzeitige & regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind bei Gefäßerkrankungen besonders wichtig.

LANGEN (PM/LPR) – Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland etwa 40.000 Amputationen aufgrund von Gefäßerkrankungen vorgenommen. Prof. Dr. Dr. K. Donas, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie der Asklepios Klinik Langen appelliert: Patienten sollten keinesfalls aus Angst vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 gefäßmedizinische Untersuchungen aufschieben, denn frühzeitige Therapien minderen das Amputationsrisiko erheblich und die Teststrategien und Isolationsmaßnahmen in den Klinken schaffen größtmögliche Sicherheit.

 „In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich insbesondere immer mehr Diabetes-Patienten mit akuten Beschwerden aufgrund von Fußulcera, also Geschwüren am Fuß mit Wundheilungsstörungen, vorgestellt. Bei den meisten hätten wir eher gestern als heute eine Gefäßbehandlung vornehmen sollen“ so Prof. Donas. Aus Angst vor einer Covid-19 Infektion sind die Patienten trotz Beschwerden zunächst nicht zum Arzt gegangen oder hatten ihre Kontrolltermine nicht wahrgenommen. „Auch, wenn wir medizinisch jetzt alles versuchen werden, um Amputationen zu vermeiden, befürchte ich in einigen Fällen gravierende Folgen.“, berichtet Prof. Donas betroffen. Aufgrund der klaren Teststrategie in der Klinik sei dort die Ansteckungsgefahr vergleichsweise gering. Alle Pateinten werden bei der Aufnahme getestet. Verdachtsfälle und Covid-19-Patienten werden sofort isoliert und in gesonderten Bereichen behandelt, so dass der Kontakt zu allen anderen Patienten vermieden wird.

Gefäßerkrankungen bergen grundsätzlich ein hohes Amputationsrisiko und müssen engmaschig kontrolliert werden, denn Durchblutungsstörungen können z. B. zum Absterben von Gewebe und im schlimmsten Fall zur Amputation führen. Doch viele Patienten kommen seit Ausbruch der Pandemie erst, wenn sie ihre Beschwerden gar nicht mehr aushalten oder mit massiven Infektionen – und damit zu spät. „Es ist tragisch, z. B. ein Bein abnehmen zu müssen, das wir hätten retten können, wenn der Patient früher zu uns gekommen wäre“, schildert Prof. Donas den Ernst der Lage. Dabei könnten viele Gefäßerkrankungen bei rechtzeitiger Diagnose z.B. durch minimal-Techniken, operative Eingriffe oder auch nur durch Medikamente gut behandelt werden.

Daher mahnt Prof. Donas eindringlich: „Je eher Patienten mit Schmerzen im Bein oder Fuß, Verfärbungen der Haut oder offenen Wunden an den Beinen zum Gefäßspezialisten gehen, umso besser ist die Chance, dass ein Absterben der Gliedmaßen und somit eine Amputation verhindert werden kann“. Vor allem Diabetiker und PAVK-Patienten sollten, rechtzeitig zu Fachärzten zu gehen und sich behandeln lassen – trotz der Corona-Pandemie.

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