Bei Mitmachaktion in Mühlheim-Offenbach Natur vor Haustür entdecken

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Auch bei der farblichen Gestaltung ihrer Werke bewiesen die Kinder viel Phantasie. Chahid, Sophia, Ismail, Adam, Helena mit Waldpädagogin Doris Ritz Foto: © Caritas Offenbach/Wittfeld

OFFENBACH (PM) – Wer glaubt, dass Kinder in Coronazeiten nur zu Hause vor dem Bildschirm sitzen, wird durch die gemeinsame Aktion des Quartiersmanagements Lauterborn und des Naturschutzbundes (NABU) Mühlheim-Offenbach eines Besseren belehrt.

Drei Nachmittage lang hämmerten, nagelten und malten sechs Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren, um für Sperling, Meise und Mauersegler Behausungen zu schaffen. Vorher waren sie mit Waldpädagogin Doris Ritz auf der Rosenhöhe und im Stadtwald unterwegs, erhielten eine Einführung in die Vogelwelt, lernten verschiedene Vogelstimmen kennen und sammelten Naturmaterialien, aus denen sie Nester bastelten. Am 9. April sollen die aus Bausätzen gebastelten und mit viel Phantasie gestalteten Nistkästen an Bäumen angebracht werden, jedes Kind hat sich bereits einen Baum in Balkonnähe für sein Vogelhaus ausgesucht.

Quartiersmanagerin Ingrid Wittfeld und ihr Mitarbeiter Jürgen Zährl standen bei der Mitmach-Aktion tatkräftig zur Seite. „Ich habe mir gleich eine Vogel-Bestimmungsapp auf mein Smartphone geladen und laufe seitdem mit ganz anderer Aufmerksamkeit durch Wald und Flur“, berichtet Wittfeld. Aber nicht nur die Natur sei allen Beteiligten bei der Aktion nähergebracht worden, auch die handwerklichen Fähigkeiten wurden geschult und Interesse am Handwerk entfacht, sagt die Diplom-Pädagogin.

Ernst von Hermanni, Vorstandsmitglied des NABU Mühlheim-Offenbach und Initiator des Projekts, zeigt sich von dem Interesse und der Kreativität der Kinder begeistert: „Das ist ein erster Schritt zu einer nachhaltigen Naturvermittlung.“ Er hat schon neue Ideen, um bei den Kindern ein stadtökologisches Bewusstsein anzuschieben.

Die Nistkasten-Aktion wurde vom Verein „Besser Leben im Lauterborn“ finanziell unterstützt, der Verein hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, Kindern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen die Teilnahme an Bildungsangeboten zu erleichtern. Sozialdezernentin Sabine Groß ist begeistert von der Aktion: „Mit Unterstützung des Netzwerks des Quartiersmanagement Lauterborn, ist es gelungen, auch in finanziell engen Zeiten ein tolles Projekt unter Corona-Bedingungen zustande zu bringen. Davon hätten wir gerne noch mehr.“

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