Hilfe für die Gelbbauchunke

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Der NABU Münster bei der Arbeit. (Foto: NABU Münster)

MÜNSTER (PM) – „Wir wollen ja nicht ‚Unken‘, aber…“ Ja was aber? Eigentlich ist das Wort „Unken“ in unserem Sprachgebrauch fast verschwunden und im Allgemeinen auch etwas negativ besetzt, wie zum Beispiel als Synonym für „negatives prophezeien“ oder gar „schwarzmalen“. Was hat der NABU Münster jetzt mit unken zu tun? Na ja, Gelbbauchunken verlangen die Aufmerksamkeit. Dieses interessante Amphibium ist aus unserer Landschaft schon fast verschwunden, so wie das Unken im Sprachgebrauch. Die Vernichtung der natürlichen Lebensräume und nicht zuletzt auch die zunehmende Trockenheit, bedingt durch den nicht zu leugnenden Klimawandel, machen unserem kleinsten Froschlurch das Überleben schwer. Darum hat der NABU Münster, unterstützt durch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises, die Pflege und Anlage von entsprechenden Flachwassertümpeln im Münsterer Gemeindewald übernommen.

Gelbbauchunke (Foto: NABU Münster)

In den letzten Wochen waren die Aktiven, coronakonform mit maximal zwei Personen pro Tümpelanlage, unterwegs, um mit Besen und Eimern bewaffnet die Anlagen zu reinigen und die möglichen Fressfeinde von Laich und „Unkenquappen“ artgerecht umzusiedeln. Allen „Unkenrufen“ zum Trotz, konnte die Aktion erfolgreich abgeschlossen werden.
Noch ist damit jedoch der Arterhaltung nicht ausreichend Genüge getan. Jetzt, im Frühsommer, müssen die Tümpelanlagen mit Frischwasser versorgt werden und ein paar eingebrachte Steine und Äste sorgen für einen adäquaten Laichbereich. Nur in einer solchen Umgebung können die Weibchen ihre gallertartigen Eier in kleinen Klumpen an dieses „Mobiliar“ anheften. Der Zustand der Anlagen wird bis in den späten Sommer hinein vom NABU Münster überprüft und bei Bedarf immer wieder mit Frischwasser aufgefüllt.

Richtiges Verhalten in der Natur

Viel zu tun für den NABU Münster, den auch immer wieder die Brut- und Setzzeit vor Herausforderungen stellt, nämlich den Hunde- und Naturfreund auf folgende Punkte aufmerksam zu machen: Wer die Natur bewusst, aber schonend genießen möchte, sollte sich an folgende Faustregeln halten: Hunde an der Leine – Hunde werden von den meisten anderen Tieren als Bedrohung gesehen. In vielen Bundesländern gilt daher im Sommerhalbjahr Leinenzwang. Und das Aufsammeln der Hinterlassenschaften sollte sich für verantwortungsvolle Hundehalter*innen von selbst verstehen.

Nicht vom Weg abkommen: Wer im Offenland auf den Wegen bleibt, minimiert Störungen in der Brut- und Setzzeit automatisch. In fast allen Naturschutzgebieten gilt ohnehin ein strenges Wegegebot, dort sollte man unbedingt die ausgewiesenen Betreuungs- und Ruhezonen beachten. Das gilt auch auf Flüssen und Seen. Abstand halten.

Unbedingt ausgewiesene Betreuungs- und Ruhezonen in Schutzgebieten beachten: Sie markieren Bereiche, in denen sensible Arten sich zurückziehen. Das gilt auch auf Flüssen und Seen.

Rücksichtsvoll verhalten: Bitte nehmen Sie auch Rücksicht auf andere Naturfreund*innen. Damit der Ausflug in die Natur für Jogger*innen, Radfahrer*innen, Familien mit Kindern und Spaziergänger*innen gleichermaßen zum schönen Erlebnis wird, sollten alle einander mit Rücksicht begegnen. Bitte auch nur auf den ausgewiesenen Flächen parken.

Nichts hinterlassen: Abfall ist nicht immer zu vermeiden, ob Plastik oder Bananenschalen. In der Natur hat er aber nichts zu suchen. Bitte unbedingt wieder mit nach Hause nehmen.

Nicht zündeln: Rauchen, Grillen und offenes Feuer werden schnell zu einer großen Gefahr. Viele unterschätzen auch den Schaden, den achtlos weggeworfene Zigarettenstummel anrichten. Diese enthalten viele Schadstoffe und Plastik, die so unkontrolliert in unsere Natur gelangen und sich dort anreichern.
Viele Mitbürger halten sich dankenswerterweise schon daran. Und wenn wir unsere Natur schützen wollen, sollten wir alle das beherzigen.

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