Wie steht es um die Entgeltgleichheit im Kreis Offenbach?

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foto: Pixabay

OFFENBACH (PM) – Der Hessische Lohnatlas will mehr Transparenz in die Entgeltsituation von Frauen und Männern bringen. Es zeigt sich deutlich, dass in Hessen die Entgeltlücke in den sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigungen in den vergangenen Jahren auf rund zwölf Prozent gesunken ist.

Auch für die Landkreise sowie für die kreisfreien Städte in Hessen wurde ein Entgeltvergleich durchgeführt. Im Kreis Offenbach ist die Lohnlücke in den vergangenen Jahren um fünf Prozent zurückgegangen und liegt aktuell bei rund zwölf Prozent. Daraus ergibt sich aber auch weiterer Handlungsbedarf. Die Pro Arbeit – Kreis Offenbach – (AöR) als Kommunales Jobcenter und die Wirtschaftsförderung des Kreises Offenbach laden gemeinsam am Dienstag, 1. Juni 2021, von 14:00 bis 16:00 Uhr zu einer Fachveranstaltung ein. Dr. Christa Larsen vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) präsentiert die Ergebnisse aus dem Hessischen Lohnatlas mit regionalem Bezug auf den Kreis Offenbach in einer Online-Veranstaltung. Vorgestellt werden aktuelle Ergebnisse zur Entgeltgleichheit in Betrieben im Kreis Offenbach. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Lohnlücken mit der Größe von Betrieben, ihrer Branchenzugehörigkeit aber auch dem Frauenanteil in den Belegschaften und der Altersstruktur der Beschäftigten zusammenhängen können. Letztlich stellt sich die Frage, inwieweit aus den Ergebnissen konkrete Handlungsstrategien für die Frauen- und Familienförderung im Kreis Offenbach abgeleitet werden können.

Für die Verbesserung der Chancengleichheit am Arbeitsmarkt setzen sich der Kreis Offenbach und das Kommunale Jobcenter gemeinsam ein. Im Mittelpunkt steht die Gleichstellung von Frauen und Männern als gesetzlicher Auftrag. Ziel ist es, Frauen und Familien im SGB II-Bezug so zu stärken und zu fördern, dass die Erwerbstätigkeit von Frauen gesteigert werden kann. „Obwohl Frauen wichtig als Fach- und Führungskräfte sind, werden sie bislang vom Arbeitsmarkt zu wenig berücksichtigt“, sagt Kreisbeigeordneter Carsten Müller. „Insbesondere die Sicherung von Fach- und Führungskräften sowie flexible Arbeitsbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellen für viele Arbeitgeber eine große Herausforderung dar. Gleiches gilt für die Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern.“

Der Hessische Lohnatlas wertet erstmals Daten zu Lohnlücken in Betrieben aus. Dabei zeigt sich, dass in Hessen die Entgeltlücke in den sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigungen in den vergangenen Jahren auf rund zwölf Prozent gesunken ist. Die Entgeltgleichheit ist auch vorteilhaft für die Bindung von Beschäftigten und die Arbeitgeberattraktivität in der Rekrutierung. In Hessen setzen beispielsweise Adobe, Salesforce, Evonik, Ikea oder SAP die Entgeltgleichheit als Ressource zur Fachkräftesicherung ein. Der Hessische Lohnatlas bietet demnach vielfältige Ansatzpunkte, um neue Impulse im Diskurs um die Förderung der Entgeltgleichheit in Hessen und seinen Regionen zu initiieren.

Anmelden können sich Interessierte per E-Mail an arbeitgeberservice@proarbeit-kreis-of.de. Die Teilnehmenden erhalten anschließend Zugangsdaten, um via MS Teams an der Online-Veranstaltung teilzunehmen. Weiterführende Informationen einschließlich dem Download des aktualisierten Lohnatlas sowie weiterer Präsentationen können direkt unter dem Link www.hessischer-Lohnatlas.de heruntergeladen werden. Die Veranstaltung ist Teil der landesweiten Aktionswoche Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in Hessen, die vom 26. Mai bis 2. Juni 2021 stattfindet. Die bislang größte Kampagne für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt lädt hessenweit zum Mitmachen ein. Ein vielfältiges Programm setzt Impulse zur Gleichstellung und macht das Engagement der Beteiligten um Unterstützung von Wiedereinstieg, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie nachhaltige Existenzsicherung von Frauen öffentlichkeitswirksam sichtbar. Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind in der Veranstaltungsdatenbank der Bundesagentur für Arbeit unter www.arbeitsagentur.de/veranstaltungen unter dem Stichwort „Chancengleichheit“ abzurufen.

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