Corona-Pandemie verschärft Müll-Problem in Münster

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(Collage: Lena Brunn/Gemeinde Münster)

MÜNSTER (PM)- Überquellende Mülleimer, haufenweise altes Geschirr und Kleiderberge vor Altglascontainern, Autoreifen oder Sperrmüll im Wald: Immer wieder stoßen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs im ganzen Gemeindegebiet auf unschöne Überraschungen. Das Müllproblem ist nicht nur rein optisch ein Ärgernis, sondern auch richtig teuer, denn das Beseitigen der nicht korrekt entsorgten Abfallberge kostet viel Zeit und bindet Kapazitäten des Bauhofs, die anderswo dringend gebraucht würden. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch einmal drastisch verschärft, wie eine Auswertung der Finanzabteilung der Gemeinde Münster belegt.

Im Jahr 2019 fielen insgesamt 1.664 Arbeitsstunden des Bauhofs für die Müllbeseitigung an – dazu zählen sowohl die turnusmäßigen Entleerungen der öffentlichen Mülleimer als auch die Beseitigung von wildem Müll. Das entspricht Kosten von rund 71.000 Euro. Im Jahr 2020 schoss dieser Wert auf 2.269 Arbeitsstunden in die Höhe, was mit 98.000 Euro zu Buche schlägt – eine Steigerung von rund 35 Prozent! Die Quittung einiger weniger rücksichtsloser Umweltverschmutzer zahlt am Ende also indirekt der Steuerzahler.

Deutschlandweit ist das Müllaufkommen der Privathaushalte durch die Pandemie im Jahr 2020 um rund sechs Prozent gestiegen, wie Ende des vergangenen Jahres eine Umfrage des Bundesverbandes der Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft ergab. Viele Menschen sind aufgrund von Homeoffice und Homeschooling mehr zu Hause, lassen sich Essen in Einwegverpackungen liefern. Doch offenbar entsorgen viele Bürgerinnen und Bürger den zusätzlich aufkommenden Abfall nicht korrekt über den Hausmüll. Essensverpackungen, Sperrmüll oder gebrauchte Masken landen gehäuft in der Umwelt, verschmutzen Straßengräben und Flüsse.

„Ich appelliere dringend an alle Bürgerinnen und Bürger, im Sinne der Umwelt und der Mitmenschen ihren Hausmüll korrekt zu entsorgen. Denn wir alle wünschen uns doch ein sauberes Münster“, sagt Bürgermeister Joachim Schledt. „Durch korrektes Trennen lässt sich auch die Menge an Restmüll reduzieren, die Abholung der gelben Säcke etwa erfolgt ja kostenlos. Zwei Mal pro Jahr kann jeder zudem kostenlos Sperrmüll anmelden.“ Klein-Elektroschrott kann dienstags von 15 bis 16.30 Uhr und donnerstags von 7.30 bis 9 Uhr kostenlos beim Bauhof in der Lise-Meitner-Straße 2 abgegeben werden. Bauschutt nimmt die Bauabfallsammelstelle im Feld zwischen Münster und Eppertshausen samstags von 8 bis 14 Uhr gegen eine geringe Gebühr entgegen. Alle Infos rund um Mülltrennung gibt es auch auf den Seiten des ZAW: www.zaw-online.de.

Wer trotz aller Appelle mal auf illegale Müllablagerungen stößt, kann diese über den „Kümmerkasten“ der Gemeinde Münster online melden: www.muenster-hessen.de/buergerservice-verwaltung/kuemmerkasten, die App kann unter dem Link heruntergeladen werden. Auch der ZAW bietet diese Funktion mittlerweile in der ZAW-App an: www.zaw-online.de/zaw-app.

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