Museum in Groß-Umstadt bleibt zu: und noch eine Saison ohne Gruberhof

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Foto:Umstädter Museums- und Geschichtsverein e. V.

Groß-Umstadt. Wer hätte das je gedacht – das Groß-Umstädter Museum Gruberhof bleibt im 2. Jahr geschlossen.

Keine Ausstellungen, keine Führungen, keine Kinder-Museums-Rallye, keine offenen Türen in der Backstube, keine traditionellen Speisen oder gar flotte Musik. Als kultureller Treffpunkt für Ausflügler und gern gesehene Dauergäste ruht die ganze Anlage voraussichtlich auch in diesem Jahr im Dornröschenschlaf. Der Saisonbetrieb, der üblicherweise Ostern beginnt, ist wegen Corona erst gar nicht angelaufen. Das Museum war 2020 und bleibt wohl auch 2021 komplett geschlossen, auch für interne Sitzungen und sonstige Routinetreffen. Der Vorstand tagt in Online-Meetings, es gibt kaum persönliche Begegnungen, was bitter ist für einen Ort der Begegnung. Mit all dem fertig zu werden, hat der Vorstand vieles auf den Weg gebracht, was nun – bei geschlossenen Türen – eher umsetzbar ist als bei regelmäßigem Betrieb. Will man also in der Pandemie auch das Gute suchen, so kann man es z.B. beim Spaziergang am Bauerngarten erkennen. Im Rahmen einer grundlegend neuen Gartengestaltung wurden Obstbäume und Sträucher geschnitten, neue Wege und Rabatte angelegt, Nutz- und Blumenbeete neu bepflanzt. Aber auch im Hof haben fleißige Hände die Steintröge am Wohnhaus erneuert, die Schrägbeete am beidseitigen Treppenaufgang zum Wohnhaus komplett neu angelegt.

Als größtes Projekt wurde – dank bereits ausreichend geflossener Spenden und Zuschüsse – der Dachboden der großen Scheune aufgeräumt, große Teile des Magazins wurden gesichtet, sortiert und, sofern für wertlos erklärt, als Sperrmüll entsorgt. Alle Bücher, Bilder und Filme wurden im Bestand gesichtet und zentral in die neue „Hausmediathek“ im OG des Wohnhauses verbracht. Spielzeug und Stellwände wurden ebenfalls sortiert und ordentlich verstaut, der Kleider-/Kostüm-/Textilbestand wurde gesichtet, gewaschen und inventarisiert und sorgfältig verstaut. Das und viel mehr schuf Platz für den Ausbau des Dachbodens über der großen Scheune. Z.T. in Fremdvergabe, z.T. in Eigenleistung, wurden eine Decke eingezogen, Dachschrägen verkleidet, Elektroinstallation verlegt, um neue Ausstellungsräume zu erschließen und als Rundweg anzulegen.

So manches Andere wurde noch erneuert und in Ordnung gebracht, etwa die Sandsteingewände und die Tür am Apfelweinkeller, Regenrinnen der Schleppdächer gereinigt, das bürgerliche Wohnhaus aufgeräumt und die Ausstellung so angeordnet, dass die Räume sich epochentreu präsentieren. All das können und dürfen sich hoffentlich viele Menschen im kommenden Jahr ansehen und den Gruberhof neu entdecken – es wird sich garantiert lohnen.

 

So wurden fast 1200 Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert, so fleißig und so unöffentlich, wie man es sich nur vorstellen kann. Dazu gehören auch viele Online-Meetings der „Umstädter Runde“, die sich neben vielen anderen Themen auch mit der 2., erweiterten, Auflage des Buches zu „Leben und Wirken des Umstädter Architekten Hermann Bickelhaupt“ beschäftigt hat.

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