Frankfurt bekämpft Raupen zum Schutz der Gesundheit

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Symbolbild Eichenprozessionsspinner (Foto: LeeleeUusikuu auf Pixabay)

Um die Menschen vor den gefährlichen Eichenprozessionspinnern zu schützen, lässt das Grünflächenamt Frankfurt den Stadtwald aus der Luft und vom Boden aus besprühen.

Er ist klein, behaart und der Kontakt mit ihm kann gefährlich sein: Bald beginnt auch in Frankfurt die Saison des Eichenprozessionsspinners. Das Grünflächenamt wird deshalb Mitte Mai vorbeugend auf etwa 217 Hektar Frankfurter Stadtwald die Baumkronen spritzen. Als erstes sind der Fechenheimer Wald, Riederwald und Oberrad an der Reihe. Ebenfalls besprüht werden die Baumkronen in Sachsenhausen, Niederrad und Schwanheim sowie auf den Friedhöfen Oberrad und Goldstein. Dabei kommt ein Hubschrauber zum Einsatz. Darüber hinaus werden in den nächsten Wochen auch die etwa 6700 Eichen an Straßen, in öffentlichen Grünanlagen, auf Spielplätzen sowie auf Schulhöfen und auf den Freiflächen von Kindertagesstätten vom Boden aus besprüht.

Durch den Klimawandel breitet sich der wärmeliebende Eichenprozessionsspinner in Deutschland immer weiter aus. In Frankfurt und in der Rhein-Main-Region sind er und seine Nester seit vielen Jahren ein Problem. Etwa 160.000 Euro kostet die Vorbeugemaßnahme voraussichtlich in diesem Jahr. „Eine notwendige Maßnahme, für die wir auch mittelfristig keine Alternative sehen“, sagt Heike Appel, die Leiterin des Grünflächenamtes: „Schließlich geht es um die Gesundheit der Frankfurterinnen und Frankfurter. Wir wollen vermeiden, dass sie unangenehme Bekanntschaft mit den Raupen machen.“

Der Kontakt mit den feinen Brennhaaren der grauen Raupen kann Hautausschläge hervorrufen. Auch die Atemwege können gereizt werden und im Extremfall zum allergischen Schock führen. Sogar das Berühren von Nestern der Eichenprozessionsspinner ist gefährlich: Auch nach Verpuppung der Larven bleiben die giftigen Brennhaare dort und können bei Kontakt weiter Reizungen verursachen.

Das Besprühen der Baumkronen hingegen sei ein wirksamer Schutz gegen die Ausbreitung der Raupen und für die Bevölkerung unbedenklich, so Appel weiter. Das Grünflächenamt setze ein biologisches Präparat ein, dessen Wirkstoff seit mehr als 30 Jahren in Deutschland auch zur großflächigen Schnakenbekämpfung in der Rheinebene erfolgreich ist und im Erdboden natürlich vorkommt. Seit 15 Jahren wird das Präparat in Frankfurt gegen den Eichenprozessionsspinner verwendet. Schädliche Auswirkungen dieses Mittels auf die Gesundheit von Mensch und Tier und den übrigen Naturhaushalt seien nicht bekannt, so Appel.

Das Grünflächenamt warnt ausdrücklich davor, die Tiere oder ihre Nester selbst zu entfernen.

Bei Fragen steht den Bürgerinnen und Bürgern die Hotline des Grünflächenamtes unter Telefon 069/212-30991 zur Verfügung. Unter https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/publikationen/gruenflaechenamt/musterseite_publikation gibt es online einen Flyer zum Eichenprozessionsspinner. Er enthält alles Wissenswerte über die Lebensweise des Insektes und den sinnvollen Umgang mit dem Tier.

(Text: PM/as)

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