Offener Brief an Stadt Erbach – Vias kritisiert Austritt aus Bündnis gegen Rechts

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(Symbolfoto: Pixabay)

Nachdem die Stadt Erbach aus dem sog. Bündnis gegen Rechts ausgetreten ist, fordert Vias einen Wiedereintritt und erinnert an den Hintergrund des Bündnis.

Die Reichstagswahl vom 5. März 1933 war die Wahl zum 8. Deutschen Reichstag in der Weimarer Republik. Sie war die letzte Reichstagswahl, an der mehr als eine Partei teilnahm.
Der Weg in die Diktatur wurde durch ein Erstarken der NSDAP in diesen Wahlen auf demokratischem Weg geebnet. Dann, am 2. Mai 1933 besetzten SA, SS und NSBO die Gewerkschaftshäuser, stahlen das Vermögen der Gewerkschaften, misshandelten und töteten Gewerkschaftsmitglieder. Anschließend wurden die Gewerkschaften verboten.

Vor diesem geschichtlichen Hintergrund erscheint der Vias Rail Gmbh die Begründung zum Austritt der Stadt Erbach aus dem Odenwälder Bündnis „Odenwald gegen Rechts“ (OgR), es sei eine demokratisch gewählte Partei im Stadtparlament, gegen die sich dieses Bündnis richte, mehr als fragwürdig. Bürgermeister Traub und der Magistrat haben die Beendigung der Zusammenarbeit mit OgR beschlossen, wie es hieß mit großer Mehrheit.
Mitglieder der  EVG-Betriebsgruppe der VIAS Rail GmbH kritisieren diesen Beschluss auf das schärfste. Gerade als Gewerkschafter würden sie eine Verpflichtung aller gesellschaftlicher Gruppen sehen, gegen eine Partei wie die AfD Stellung zu beziehen, die in ihren Reihen Fa-schisten, Rassisten und Antisemiten duldet und die Hass und Hetze verbreitet.
„Diese AfD gehört definitiv nicht zum demokratischen Spektrum. Es ist die gemeinsame Aufgabe aller Demokratinnen und Demokraten, sich klar und eindeutig nach rechts abzugrenzen,“ betonen auch DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier und DGB- Regionsekretär Horst Raupp.

Die EVG-Betriebsgruppe und Betriebsrat der VIAS-Rail GmbH erklärten ihre Solidarität und Unterstützung für Odenwald gegen Rechts und würden gemeinsam mit dem DGB Odenwaldkreis hoffen, dass das Erbacher Stadtparlament diese “grundfalsche und für die Kreisstadt Erbach peinliche Entscheidung von Magistrat und Bürgermeister revidiert, die Stadt dem Bündnis wieder beitritt und das zivilgesellschaftliche Engagement gegen rechten Hass und rechte Hetze unterstützt”.
Denn die Geschichte lehre uns: Demokratisch gewählte Parteien sind nicht immer auch Demokraten.

(Text: PM/as)

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