Ausstellung im Jüdischen Museum: Kurz vor Schluss noch zur „weiblichen Seite Gottes“

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„Our Foremothers“ ist der Titel dieses Werks der zeitgenössischen Künstlerin Joan Snyders aus der Sonderausstellung „Die weibliche Seite Gottes“ im Jüdischen Museum Frankfurt. Es zeigt die Namen biblischer Frauengestalten. (Snyder, Joan)

Kurz vor Ende der Verlängerung hat Ulrike Wegner für das Evangelische Dekanat Dreieich-Rodgau noch eine Gruppenführung für die Sonderausstellung „Die weibliche Seite Gottes“ im Jüdischen Museum Frankfurt organisiert.

Zwölf Interessierte können sich die Schau am Samstag, 26. Juni, ab 14:15 Uhr in Frankfurt anschauen. Anmeldeschluss ist aber schon am Sonntag, 20. Juni.  In einem historischen Exkurs legt die Ausstellung dar, dass nach heutigem Forschungsstand Frauen in den religiösen Praktiken der Spätantike, des Mittelalters und der Neuzeit eine aktive Rolle einnahmen. Sie schlägt einen bislang noch nicht unternommenen, kulturgeschichtlichen Bogen von antiken archäologischen Göttinnen-Figurinen über mittelalterliche hebräische Bibelillustrationen, Madonnenbilder der Renaissance bis hin zu Interpretationen renommierter zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.

Den Ausgangspunkt der Ausstellung “Die weibliche Seite Gottes” bilden archäologische Artefakte aus dem antiken Israel, in denen weibliche Gottheitsvorstellungen und die ihnen zugeschriebenen Kräfte, Eigenschaften und Wünsche zum Ausdruck kommen. In der Hebräischen Bibel werden diese weiblichen Gottheiten vor allem als Götzenkult erwähnt. Zugleich umfasst sie Passagen, in denen Fähigkeiten personifiziert und als weiblich dargestellt werden. Als unmittelbar göttlich gilt dabei vor allem die „Schechina“, die im rabbinischen Judentum als „Einwohnung Gottes auf Erden“ verstanden und von der jüdischen Mystik als eine schöpferische Facette des einen Gottes beschrieben wird. Diese Vorstellung bildet das Zentrum der Ausstellung, die im Spiegel der zeitgenössischen Kunst die Wiederentdeckung der weithin unbekannten Tradition weiblicher Gottesvorstellungen thematisiert. Die Ausstellung präsentiert archäologische Funde, religiöse Zeugnisse und Schriften, Werke der Bildenden Kunst sowie zeremonielle Gegenstände und Textilien aus drei Jahrtausenden, die einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang aufweisen. Sie setzt die zeitgenössischen Kunstwerke als Kommentar wie auch eine persönliche Form der Reflexion über diesen Zusammenhang in Szene.

Im Oktober hatte die Ausstellung erstmals geöffnet und musste dann bis auf wenige Tage im März wegen der Pandemie schließen. Nun wurde die Ausstellung bis zum 27. Juni verlängert. Wegen des vermutlich großen Andranges wurde am Samstag, den 26. Juni, ein Zeitfenster um 14:15 Uhr für 12 Personen gebucht. Anmeldung bitte bis 20. Juni bei Ulrike Wegner, Tel. 06074 – 814430.

(Text: PM)

 

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