Weißer Rauch über dem Mäusberg

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Der neue Vorstand des SV Münster samt der drei ausgeschiedenen Vorsitzenden (v. l.): Bernhard Kreher, Nicole Zimny, Dieter Huther, Wilfried Legler, Michael Beilstein, Joachim Boucher, Matthias Wanitschek, Andreas Holschuh und Wolfgang Eberhard. Es fehlen Alexander Rau und Björn Scharf. (Foto: jedö)

Bei der Mitgliederversammlung des SV Münster reichen die Vorsitzenden Dieter Huther, Michael Beilstein und Wilfried Legler den Stab an ein neues Trio weiter.

Habemus Vorstand: Dauert eine Amtszeit beim SV Münster normalerweise 24 Monate, endete die jüngste am Sonntag erst nach 40 Monaten – und das nicht nur wegen Corona-Hemmnissen, eine Mitgliederversammlung einzuberufen. Nach zäher, letztlich aber geglückter Nachfolgersuche klang am Wochenende im Beisein von 40 der 684 Vereinsmitgliedern die Ära der Vorsitzenden Dieter Huther, Michael Beilstein und Wilfried Legler aus. Zum Wechsel auf ihren Führungspositionen blickte das Trio auf eine in den vergangenen Jahren außergewöhnlich positive Entwicklung des Sportvereins zurück. Die drei neuen Männer im Geschäftsführenden Vorstand übernehmen ein gut bestelltes Feld.

Huther, der von 1992 bis 1997 schon einmal SVM-Vorsitzender gewesen war, füllte diese Aufgabe zuletzt mehr als sieben Jahre lang aus. Ebenso wie Beilstein, der samt anderer Ämter seit der Jahrtausendwende ununterbrochen im Vorstand eines der größten Münsterer Vereinen agiert hatte. Legler war erst vor gut zwei Jahren für Peter Roßkopf nachgerückt, ist aber qua etlicher anderer Verdienste trotzdem der personifizierte SV Münster. Er war einst, 1969, als 23-jähriger Grünschnabel schon einmal SVM-Vorsitzender geworden, gründete später den Jugendförderkreis und ist unter anderem durch seinen enormen Einsatz rund um den beliebten „Sommergarten“ und andere Veranstaltungen auf dem in Erbpacht bewirtschafteten Vereinsgelände bekannt. Ehrensache, dass Legler 2019 einsprang, als personell Not am Mann war.

Eine Dauerlösung über das Frühjahr 2020 wollte das Trio Huther, Beilstein und Legler trotz aller Erfolge indes nicht bleiben. Die drei hatten frühzeitig angekündigt, nicht mehr zu kandidieren, um nach erreichten Meilensteinen wie dem Kunstrasen-Bau und der 100-Jahr-Feier (2019) den Weg für eine Verjüngung in der SVM-Führung freizumachen. Mangels Bewerbern schlug der erste Versuch einer Neuwahl allerdings fehl, die Vorsitzenden blieben kommissarisch im Amt. Anschließend war durch Corona lange nicht an eine erneute Versammlung des Vereins zu denken. Nun stieg sie unter freiem Himmel und brachte das ersehnte Ergebnis.

Denn hinter den Kulissen hatten sich in den vergangenen Monaten drei langjährige Mitglieder bereit erklärt, ihren Hut für die Stellen im Geschäftsführenden Vorstand in den Ring zu werfen: Matthias Wanitschek (der als Erster seine Bereitschaft signalisiert hatte und auf Huther folgt, Bereich Aktive, Jugend, Schiedsrichter und externe Kommunikation), Joachim Boucher (übernimmt von Beilstein die Finanzen) und Andreas Holschuh (für Legler, Wirtschaftsbetrieb und Veranstaltungen).
Den erweiterten Vorstand bilden in den kommenden zwei Jahren vier Männer und eine Frau: Bernhard Kreher (Bereich Jugendarbeit), Alexander Rau (Veranstaltungen), Björn Scharf (externe Kommunikation), Wolfgang Eberhard (Sportstätten) und Nicole Zimny (interne Kommunikation). Eberhard ist neu dabei. Matthias Wanitschek skizzierte in seiner Antrittsrede als Vorsitzender die organisatorische Struktur des SVM: „Unter den Vorstandsressorts werden sich weitere Teams für die einzelnen Aufgaben bilden. Die Teammitglieder können, müssen aber kein Vorstandsamt haben.“

Vor den durchweg einstimmigen Wahlen hatte der für sein akribisches Tun im anspruchsvollen Finanzressort geschätzte Michael Beilstein betont: „Wir übergeben unseren Nachfolgern einen wohlgeordneten Verein. Die finanzielle Handlungsfähigkeit ist gewährleistet, unsere Maßnahmen sind solide finanziert.“ Dazu gehört die planmäßige Tilgung für das 200.000-Euro-Darlehen für den Kunstrasen.

Neben dem Kunstrasen-Großfeld und -Kleinfeld als herausragender infrastruktureller und organisatorischer Leistung des SV Münster in den vergangenen Jahren bewerkstelligte man auch die Kabinensanierung, die Erneuerung des Brandschutzes und der Heizung im Vereinsheim mit kleiner angeschlossener Halle sowie die Aufwertung der Terrasse. Am Montag ging zudem die Modernisierung des Flutlichts am Naturrasen-Kleinfeld („Tivoli“) in die finale Umsetzung. Dort sollen in Kürze LED-Leuchten das Training der jüngsten SVM-Junioren erhellen.

Stichwort Junioren: Dass der SV Münster im Fußball-Kreis Dieburg eine der größten Jugendabteilungen besitzt, zählt neben dem Verbandsliga-Aufstieg der ersten Mannschaft (2020) zu den sportlichen Ausrufezeichen.

(Text: jedö)

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