Eid Mubarak – Wir wünschen ein schönes Opferfest und erklären, was das ist

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Foto: Canva

Gestern, am 19. Juli begann für Muslime das sogenannte Opferfest (Eid ul-Adha), der höchste Feiertag im Islam. Anlässich dazu erklären wir, was genau gefeiert wird.

Das Opferfest wird zum Höhepunkt des Haddsch gefeiert, also der Wallfahrt nach Mekka und dauert vier Tage. Aufgrund des islamischen Mondkalenders kann es zu jeder Jahreszeit stattfinden. Beim Fest wird dem Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern. Als Allah seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt. Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder.

Tieropfer

Bei vielen gläubigen Muslimen ist es üblich, zur Feier des Festes ein Tier zu opfern und es im Familienkreis, mit Verwandten und engen Bekannten zu essen. Ein Teil des Fleisches wird allerdings auch unter den Armen und Hungrigen verteilt. Es ist überdies üblich, allen Freunden und Verwandten die besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben.

Festgebet

Am ersten Morgen des Opferfests und ersten Morgen des Fastenbrechenfests wird die Moschee besucht, um dort zu beten. Die Teilnahme am Gebet ist für die Sunniten Pflicht, es sei denn,  sie befinden sich auf der Pilgerfahrt nach Mekka.

Verwandtenbesuche

Meist folgt nach dem Besuch der Moschee ein Besuch des Friedhofs, um den Verstorbenen zu gedenken und für sie Koranverse zu lesen und Bittgebete zu sprechen. Der restliche Tag wird genutzt, um die Verwandtschaft und Bekanntschaft zu besuchen. Dabei werden meist in großer Runde diverse Gerichte und Getränke angeboten. Man macht sich gegenseitig und oftmals auch den Bedürftigen Geschenke. Sowohl die Männer als auch die Frauen ziehen sich besonders schöne oder neue Kleidung an. Auch das Haus ist festgemäß vollkommen aufgeräumt und gesäubert.

Kinder

Es hat sich eingebürgert, dass während des Opferfestes die Kinder beschenkt werden; in größeren Städten finden auch kirmesartige Kinderbelustigungen mit Karussells und Zuckerwatte etc. statt. Weil das Opferfest und das Fastenbrechenfest unter allen Muslimen unumstritten und in allen islamischen Rechtsschulen verbindlich als die wichtigsten Feste des Islams gelten, können sich Schüler islamischen Glaubens an diesem Tag in den meisten Bundesländern (in Deutschland) vom Unterricht befreien lassen.

 

 

(Text: Vgl. Hawting: The Juristic Dispute, S. 123f.; Bekanntmachung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz vom 26. Mai 2008 Islamische Feiertage 2008/2009 (9211 – 51253730) in Amtsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Nr. 6/2008, Seite 207; Vgl. Türkische Gemeinde will Muslimfeiertag. Die Welt, 25. Januar 2014, abgerufen am 18. Mai 2016.; Judy Maltz: Forget about Thanksgivukkah. It’s almost Id Kippur. Haaretz, 3. Oktober 2014 /as)

 

 

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