NABU Rödermark sucht Helfer zur Giftpflanzen-Bekämpfung

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Ein Anhänger voller Jakobs-Greiskraut bei der Bekämpfungsaktion 2020. (Foto: NABU Rödermark)

Soll das Heu einer Wiese verwertet werden und nicht als Abfall auf der Kompostanlage landen, darf die Wiese keine gifitigen Pflanzen enthalten. Eine dieser Giftpflanzen ist das heimische Jakobs-Greiskraut (auch Jakobskreuzkraut).

Wie alle Greiskräuter enthält das Jakobs-Greiskraut Pyrrolizidin-Alkaloide. Diese Substanzen verursacht beim Weidevieh, vor allem bei Pferden und Kühen, irreversible Leberschäden, die bis zum Tod der Tiere führen können. Bedingt durch veränderte Mähzyklen des Straßenbegleitgrün zur Schaffung blütenreicher Habitate für unsere Insekten kann sich leider auch das Jakobs-Greiskraut wieder verstärkt ausbreiten.

„Wenn wir nun vermeiden möchten, dass sich das Greiskraut auf den Wiesen und Feldern ausbreitet und die Landwirte aus diesem Grund berechtigterweise die erneute häufigere Mahd des Straßenbegleitgrüns fordern, müssen wir aktiv werden“, gibt Doris Lerch, Biologin und NABU-Vorstandsmitglied, zu bedenken. „Es muss bei den reduzierten Mähzyklen des Straßenbegleitgrüns bleiben, denn nur hier (und in wenigen Brachen) finden Insekten in der Zeit nach der Ernte überhaupt noch Nahrung. Aber auch das Jakobs-Greiskraut darf sich nicht weiter ausbreiten. Daher hat der NABU entschieden, das Jakobs-Greiskraut durch händisches Ausreißen vor dessen Aussamung aktiv zu bekämpfen.“

Dies soll durch eine etwa zweistündige konzertierte Ausrupfaktion geschehen. An der für Samstag, 21. August, geplanten Aktion kann sich jeder Bürger beteiligen. Der NABU hofft auf rege Beteiligung, damit die gefährliche Pflanze möglichst flächendeckend in Rödermark eingedämmt werden kann. Treffpunkt ist um 10 Uhr auf dem Parkplatz der Sporthalle Ober-Roden neben dem Feuerwehrhaus. Bitte unbedingt Handschuhe mitbringen, denn die ganze Pflanze ist giftig, auch für den Menschen. Der NABU stellt für die Teilnehmer Müllsäcke bereit, in denen die Pflanzen gesammelt werden können. Die Stadt entsorgt die Säcke anschließend über den Restmüll. Das Greiskraut sollte nicht in öffentlichen Mülleimern, auf dem heimischen Kompost oder auf der Kompostieranlage entsorgt werden, denn die ausgerupfte Pflanze kann dort noch aussamen und sich damit zum Teil noch schneller verbreiten als ohne Bekämpfung.

Das Jakobs-Greiskraut ist zurzeit besonders gut zu erkennen. Die Pflanze blüht im Juli/August. Sie bildet gelbe Blütenstände aus mit meist zwölf gelben Blütenblättern um einen Korb. Der Stängel ist in der Regel rötlich.

Alle Teilnehmer bekommen am Anfang Erkennungstipps an die Hand. Rückfragen und Anmeldungen an stadtnatur@t-online.de oder nabu@pswerner.de.

(Text: PM NABU Rödermark)

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