Aktuelle Lage in Krankenhäusern angespannt

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(Symbolfoto: Thomas G. auf Pixabay)

Gesundheitsminister Klose und Covid-Arzt Çelik: „Die Lage in den Krankenhäusern ist angespannt – helfen Sie, mit einer Impfung Überlastung zu verhindern.“

Hessens Gesundheitsminister Kai Klose hat gemeinsam mit Dr. med. Cihan Çelik, Oberarzt und Leiter einer COVID-Station am Klinikum Darmstadt, im Rahmen einer Pressekonferenz in Wiesbaden nachdrücklich auf die Notwendigkeit hingewiesen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Die aktuelle Lage in den Krankenhäusern dürfte nur ein Vorgeschmack auf den Herbst sein. Aus Sicht eines klinisch tätigen Mediziners auf einer Covid-Station gibt es keinen Zweifel daran: Die Impfung hat einen sehr großen Nutzen für die Patienten und schützt sie vor schweren Verläufen“, sagte Çelik. „Bei Geimpften ohne Vorerkrankungen bedeutet eine Covid-Infektion in den meisten Fällen einen Infekt der oberen Atemwege“, so der Mediziner.

Minister Klose ging auf die Situation in den sechs hessischen Krankenhaus-Versorgungsgebieten ein (siehe Karte).

IVENA-Sonderlage erfasst tagesaktuelle Lage in Krankenhäusern
(Karte: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)

Hier zeige sich, dass die Situation aktuell in Südhessen etwas angespannter sei als in Nordhessen. Allerdings habe sich die Belastungssituation in den einzelnen Versorgungsgebieten schon immer unterschieden, so Klose: „Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat diese Unterschiede deshalb durch regional differenzierte und situativ angepasste Maßnahmen berücksichtigt. Dafür haben wir im Verlauf der Pandemie ein Instrumentarium entwickelt: Mit der IVENA-Sonderlage erfassen wir tagesaktuell die Situation jedes einzelnen Krankenhauses, mit unseren wöchentlichen Erlassen sorgen wir dafür, dass die Last gleichmäßig auf alle Krankenhäuser verteilt wird, mit der Tele-COVID-App haben wir die gesamte Intensivmedizin in Hessen vernetzt und mit der Koordinierungsstelle für Sekundärtransporte haben wir die Möglichkeit verbessert und beschleunigt, im Bedarfsfall Patienten zu verlegen und so gezielt einzelne Regionen zu entlasten.“

Dr. Cihan Çelik bestätigte, dass die Lage im Klinikum Darmstadt und vielen anderen hessischen Häusern schon jetzt angespannt ist: „Es sind weniger Covid-Patienten als in den vorherigen Wellen und dank der Impfungen werden wir diese Patientenzahlen hoffentlich auch nicht mehr sehen. Aber da der restliche Krankenhausbetrieb im Normalbetrieb läuft, steht auch weniger Personal für deren Versorgung zur Verfügung. Wir arbeiten schon jetzt wieder im Drei-Schicht-System. Um die Versorgung der Nicht-Covid-Fälle ohne Störungen zu gewährleisten und die Menschen im Gesundheitssystem zu schonen, müssen wir verhindern, dass die Zahl der Patienten im Herbst stark ansteigt.“

Erkrankungsrisiko für Ungeimpfte vielfach höher

Ein Blick auf die Belegungszahlen der hessischen Intensivstationen verdeutlicht, dass das Risiko für Ungeimpfte um ein Vielfaches höher ist, schwer an Covid zu erkranken: Aktuell werden 147 (darunter 16 Verdachtsfälle, Stand: 23.9.2021) mit dem SARS-Cov-2-Virus infizierte Patienten in Hessen intensivmedizinisch behandelt – davon sind 80 Prozent ungeimpft und 15 Prozent vollständig geimpft. Der überwiegende Teil der vollständig Geimpften zählt zu den so genannten vulnerablen Gruppen.

Impfung als gemeinschaftliche Veranwortung

Bei der Impfung geht es aber nicht bloß um den Schutz der eigenen Gesundheit: „Sich noch immer nicht impfen zu lassen heißt, sich auch der gemeinschaftlichen Verantwortung gegenüber den Kindern unter zwölf Jahren zu entziehen, für die bisher kein Impfstoff zugelassen ist – und es ist denen gegenüber unsolidarisch, die sich aufgrund einer Erkrankung nicht impfen lassen können“, sagte Gesundheitsminister Kai Klose. „Die Zahlen belegen, dass die Menschen, die wegen Covid-19 intensivmedizinisch versorgt werden müssen, weit überwiegend ungeimpft sind. Steigt deren Zahl weiter, müssen wir unser Gesundheitssystem wieder vor Überlastung schützen.“

Seit Inkrafttreten der neuen Verordnung zum Schutz gegen das Coronavirus wird die pandemische Lage in Hessen nicht mehr nur nach der klassischen Sieben-Tage-Inzidenz bewertet. Mit den zwei neuen Leitindikatoren, der Hospitalisierungsinzidenz und der Intensivbettenbelegung, steht die Situation in den Krankenhäusern vornehmlich im Mittelpunkt. „Wir betrachten sehr genau, wie sich die Gesamtbelastung der hessischen Krankenhäuser entwickelt, ziehen aber auch weiter die Infektionsinzidenz als Frühwarnsystem zu Rate. Klar ist: Werden die in der Verordnung definierten Grenzwerte überschritten, muss die Landesregierung wieder die Maßnahmen verschärfen“, so Minister Klose: „Um das zu verhindern und um unser Gesundheitssystem zu schonen, bitten wir Sie: Lassen Sie sich und Ihre Familie impfen!“

(Text: PM Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)

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