Medizinische Versorgung für alle Frankfurterinnen und Frankfurter

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Symbolfoto Operation (Foto: sasint auf Pixabay)

Gesundheitsdezernent Majer und Sozialdezernentin Voitl ziehen positive Zwischenbilanz zur „Clearingstelle 1.0“ – Beratung für Nicht-Versicherte

Seit Anfang Februar bietet das Gesundheitsamt Frankfurt eine Beratung für Menschen ohne Krankenversicherung an. Immer mittwochs von 14 bis 17 Uhr findet in den Räumen der Humanitären Sprechstunden am Gesundheitsamt eine offene Sprechstunde für Menschen mit ungeklärtem Krankenversicherungsschutz statt. Bis Ende August wurden 68 Personen in 107 Konsultationen beraten, meist im persönlichen Gespräch. Viele der Ratsuchenden waren bereits behandlungsbedürftig, manche kamen mit Rechnungen für dringende Behandlungen, die die Betroffenen nicht bezahlen können. Viele Nichtversicherte bemühen sich um die Klärung des Versicherungsstatus, scheiterten aber an der Kommunikation mit den Versicherungsträgern und den hohen bürokratischen Hürden.

„Als Unterstützung bei der nachhaltigen Sicherstellung der Gesundheitsversorgung für alle passt das neue Beratungsangebot sehr gut zum öffentlichen Gesundheitsdienst und hilft strukturelle Hürden abzubauen“, erläutert Gesundheitsdezernent Stefan Majer.


Gesundheitsdezernent Stefan Majer und Sozialdezernentin Elke Voitl. (Fotos: Harthmuth Schröder und Sandra Mann (r.))

„Uns ist es ein Anliegen, dass alle Menschen in Frankfurt Zugang zu medizinischer Versorgung haben“, sagt die Dezernentin für Soziales, Jugend, Familie und Senior:innen, Elke Voitl. Wenn sich der Versicherungsstatus eines Menschen kläre, verbessere sich auch die Situation für die ganze Familie: „Kinder sind dann über ihre Eltern mitversichert und wachsen in deutlich sichereren Verhältnissen auf.“

Initiiert wurde das Projekt vom Gesundheitsamt gemeinsam mit dem Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt. Es findet in Kooperation mit dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Frankfurt University of Applied Sciences statt.

Trotz oft komplexer sozialrechtlicher Anforderungen können die Beraterinnen und Berater der „Clearingstelle 1.0“ bereits erste Erfolge vorzeigen. „Obwohl es unser Angebot erst seit Kurzem gibt und eine Klärung wegen der komplexen Rechtslage oft Wochen dauern kann, ist es uns schon bei einem Drittel der Ratsuchenden gelungen, diese ins Regelsystem zu vermitteln“ freut sich Laura Diehl, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich „Soziale Arbeit und Gesundheit“ der Frankfurt University of Applied Sciences und Beraterin in der Clearingstelle.

Insgesamt zeigte sich in den ersten sechs Monaten ein großer Bedarf an fachlicher Unterstützung bei der Durchsetzung von Rechten zum Beispiel bei Krankenversicherungsträgern. Da viele der Ratsuchenden auch behandlungsbedürftig sind und der Clearingprozess längere Zeit in Anspruch nehmen kann, ist eine enge Zusammenarbeit mit medizinischen Anlaufstellen, wie den Humanitären Sprechstunden von großer Bedeutung.

Pandemiebedingt wurde das Angebot zunächst vorrangig unter den Patientinnen und Patienten der Humanitären Sprechstunden am Gesundheitsamt angeboten. Nun soll die Beratung für alle zur Verfügung stehen und vermehrt unter den sozialen Trägerinnen und Trägern, zum Beispiel in der Drogen- und Wohnungslosenhilfen in Frankfurt, bekannt gemacht werden.

Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Geplant ist, das Beratungsangebot in Kürze weiter auszubauen und langfristig in Frankfurt zu etablieren.

Weitere Informationen finden sich hier.

(Text: PM Stadt Frankfurt)

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