Boxer-Klub Dieburg-Eppertshausen kürt die Schönsten

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Die Dieburgerin Jessica Allmann gewann mit Ypswick von Poptime den Pokal in der Klasse der jüngsten Hündinnen. Landrat Klaus Peter Schellhaas zählte zu den ersten Gratulanten. (Foto: jedö)

Drei Hunde der Gastgeber auf Platz eins / Gäste sogar aus der Schweiz

„Hier treffe ich nette Leute und kann den ganzen Tag über mein Lieblingsthema reden“, lächelte Barbara Nussbaum am Sonntagmittag am Rande des „Park45“. Im Eppertshäuser Gewerbegebiet befindet sich das Gelände des Boxer-Klubs Dieburg-Eppertshausen, wo die rund 50 Mitglieder große Ortsgruppe des in München sitzenden, deutschlandweit aktiven Vereins regelmäßig zur Spezial-Rassehunde-Ausstellung einlädt. So nach zwei Jahren Pause auch am Wochenende – Erfolge der Gastgeber und Beteiligung der eingangs erwähnten Liebhaberin inklusive.

Für die Boxer waren die Artgenossen interessanter als die Pokale. (Foto: jedö)

Aus den Reihen der Ortsgruppe landeten gleich drei der Hunde, deren Optik von kurzem Fell, stämmiger Statur samt starker Knochen und vor allem dem typischen Vorbiss geprägt ist, auf Platz eins ihrer Wertungsklassen. Ein Frauchen hätte den Sieg mit ihrem vierbeinigen Schatz fast verpasst: Die Dieburgerin Jessica Allmann sprintete mit Ypswick von Poptime auf den letzten Drücker zum Richten in der Jüngstenklasse der Hündinnen. Dort attestierte Fachfrau Beate Spelsberg der achteinhalb Monate jungen Ypswick den „am schönsten ausgeprägten Kopf“, auch wenn der „Nasenstulp in diesem Alter naturgemäß noch etwas kurz“ sei und die Hündin sich „im Gang besser als im Stand“ präsentiere. Sie sei eben noch recht hibbelig, übersetzte die glückliche Besitzerin letztgenannte Aussage hernach für den Laien.

Schaulaufen im Ring: Zwei solcher Präsentationsflächen gab es bei der Ausstellung des Boxer-Klubs Dieburg-Eppertshausen auf dem Klubgelände im Eppertshäuser „Park45“. Das Zuschauerinteresse war den Besitzern und Tieren in allen Klassen sicher. (Foto: jedö)

Welche Gene in der hübschen Ypswick stecken, verriet das Ausstellungsheft. Das blieb bis Sonntag streng geheim, „damit soll verhindert werden, das die Besitzer schon vorher sehen, mit wem sich ihre Hunde bei der Ausstellung messen“, erläuterte Barbara Nussbaum. Sie besitzt – und da schlägt es einen Bogen vom Schweizer Kanton Aargau nach Dieburg und Eppertshausen – jenen Rüden, der Ypswicks Mutter Honey von Poptime (gehört Züchterin Irma Halter) gedeckt hat. Boxer-Fan Allmann, deren Mutter Barbara Vorsitzende des örtlichen Boxer-Klubs ist und in Dieburg den „Boxerzwinger von Alcazar“ betreibt, hatte die Eltern ihres zu Jahresbeginn angeschafften Hunds „wegen des Wesens und des Gebäudes“ gut gefallen.

Dass sie bei der Auswahl ihres neuen Boxers mit dieser Einschätzung richtig gelegen hat, dafür erhielt Allmann mit Ypswick am Sonntag erstmals die Expertinnen-Bestätigung und einen Pokal. Landrat Klaus Peter Schellhaas, der sich den Besuch auch am Wahlsonntag nicht nehmen ließ und zugleich Unterstützung bei der bald nötigen Dachsanierung des Klubheims in Aussicht stellte, gehörte zu den ersten Gratulanten.

Thomas Herget richtete speziell über die Rüden. (Foto: jedö)

Zwei weitere Mitglieder der Ortsgruppe Dieburg-Eppertshausen erreichten mit ihren Hunden erste Plätze: Martina Menzel (Frankfurt) reüssierte mit Alexa vom Imkerhof in der Veteraninnen-Klasse, Susanne Kischnick (Rodgau) mit Kaipi von der Jakobs-Schlucht in der offenen Klasse der „Hündinnen weiß“. Letztere war zwar konkurrenzlos; in anderen Klassen wurden aber bis zu zwölf Boxer verglichen. In Thomas Herget bewertete dabei ein erfahrener Richter ausschließlich den Stand der Rüden, während die Hündinnen Sache von Beate Spelsberg waren.

Die Schweizerin Nussbaum hatte die vierstündige Fahrt nach Eppertshausen derweil mit zwei Hunden auf sich genommen. „Für die Züchter ist es bei solchen Ausstellungen wichtig zu sehen, wo man steht“, sagte sie. Auch ließen sich über die festen Zuchtkriterien wie maximaler Schulterhöhe (bei Rüden 63 Zentimeter, bei Hündinnen 59) hinaus Trends der Szene erkennen. Beispielsweise sei die Zeit vorbei, in der die Nasen der Tiere besonders kurz gezüchtet worden seien.

Ob auch die schöne Ypswick von Poptime einmal Nachwuchs zur Welt bringen wird, kristallisiert sich in den nächsten zwei Jahren hinaus: Wenn sie den Rassestandard erfüllt und Untersuchungen gute gesundheitliche Resultate erbringen, könnte sie im Alter von zweieinhalb Jahren erstmals gedeckt werden.

(Text: jedö)

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