„Immofrühstück“ zeigt: Offenbachs Wirtschaft wächst trotz Corona

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Oberbürgermeister der Stadt Offenbach Felix Schwenke (Foto:© Stadt Offenbach / georg-foto, offenbach)

Der Standort Offenbach wächst und gedeiht – und das trotz Corona.

„Es gab auch Bremsspuren, aber es gab keinen einzigen Rückschritt. Im Gegenteil, wir haben nicht nur die viel beachtete Neuansiedlung von Samson, sondern auch Zuzüge im Bürogewerbe. Wir sind weiterhin auf einem Weg des Wachstums“, betonte Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke beim traditionellen „Immofrühstück“ am 6. Oktober 2021. Mitten in der Pandemie wurden in Offenbach zudem mehrere Bausünden in der Innenstadt beseitigt. Diese Erfolge seien kein Zufall, sondern Ergebnisse einer klaren Strategie: „Wir haben mit dem Masterplan eine klare Strategie zur Entwicklung unserer Flächen, und wir haben mit dem Wirtschaftsstandortkonzept auch eine klare Strategie für die Führung unserer Verwaltung, die die Lösungsorientierung in den Mittelpunkt stellt.“ Schwenke lud die Anwesenden aus der Immobilienbranche dazu ein, stets den direkten Kontakt zur Stadt zu suchen.

Genau dafür gibt es seit 2014 das „Immofrühstück“, zu dem die städtische Wirtschaftsförderung und die Stadtwerke Offenbach nun schon zum fünften Mal eingeladen haben, um über aktuelle Entwicklungen und Beteiligungsmöglichkeiten in Offenbach zu informieren. „Endlich haben wir wieder die Möglichkeit, uns live zu treffen und auszutauschen“, freute sich Daniela Matha, Geschäftsführerin der bei den Stadtwerken angesiedelten OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft, bei der Begrüßung der Gäste. Als Corona-konformer Treffpunkt diente der temporäre Sommerbau am Kaiserlei. „Das ist ein idealer Treffpunkt, um den Premium-Unternehmensstandort einmal anders zu erleben“, sagte Božica Niermann, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung. Das Freilicht-Logentheater des Mousonturms symbolisiert schon heute die Vielfalt, die das Kaiserlei-Areal einmal prägen soll: „Hier entsteht ein attraktives Viertel und keine reine Bürowiese“, betonte OB und Wirtschaftsdezernent Schwenke in seinem Vortrag, dass die Stadt auch hier eine klare Strategie hat und auf Qualität bei der Entwicklung achtet. So sei am heutigen Standort des Sommerbaus, dem Brüsseler Platz, später viel Gastronomie mit Aufenthaltsqualität geplant, und im Nordosten entstehe zum Mainufer hin ein Park: „Daran halten wir fest, auch wenn andere Wünsche für das Areal existieren.“

Wie Visionen zur Realität werden

Die Vision für das Kaiserlei-Viertel und die zentrale Lage in der Metropolregion Rhein-Main haben schon einige Investoren überzeugt: Hyundai, der fünftgrößte Automobilhersteller der Welt, wächst an diesem Standort ebenso wie der Versicherungskonzern Axa und die Landesbank Helaba, die dort einen neuen Campus für 1.500 Mitarbeitende geschaffen hat. Der Umbau des Kaiserlei-Kreisels zu einem Zwei-Kreuzungen-System werde nicht alle Probleme lösen, aber den Verkehr so weit wie technisch möglich optimieren, denn: Am Kreisel werde eine „smarte“ Ampelschaltung verbaut, die Verkehrsrechner seien bereits gekauft und so werde der Verkehr hinterher in Echtzeit optimiert.

Wie Visionen in Offenbach zur Realität werden, verdeutlichte der OB am Beispiel des von der OPG entwickelten Hafen-Areals, in dem mittlerweile alle Grundstücke verkauft sind. „Unser Ziel war es unter anderem, hier die Kreativwirtschaft anzusiedeln, und das hat nun sehr konkrete Auswirkungen.“ Mit der landeseigenen HfG Hochschule für Gestaltung ziehe eine Elite-Universität an den Hafen – und in ihrem Schlepptau folgen renommierte Werbeagenturen wie Kastner oder taste. Der Park in den Dünen auf der Inselspitze werde ebenso in absehbarer Zeit realisiert wie das innovative Bürogebäude Rockywood und das Wayv-Hochhaus: „So kommen wir Schritt für Schritt weiter voran.“

Wachstum durch Innovationscampus und Quartier 4.0

Einen wahren Sprung nach vorne hat die Entwicklung des Innovationscampus Offenbach gemacht: Wie im Frühjahr 2021 beschlossen wurde, verlegt das Traditionsunternehmen Samson AG seinen Hauptsitz mit rund 2.000 Mitarbeitenden von Frankfurt auf das ehemalige Clariant-Gelände in der Nachbarstadt. „Das gilt als der größte Ansiedlungserfolg in Offenbach seit dem Zweiten Weltkrieg und belegt unser dynamisches Wachstum“, freute sich Schwenke. Der führende Anbieter von Ventiltechnik und Regelarmaturen übernimmt mehr als die Hälfte der noch zu entwickelnden Fläche. Zudem ist auf dem Areal der Designpark Offenbach geplant, in dem Innovationsabteilungen von Unternehmen Platz finden werden, die sich über Produktdesgin Gedanken machen –, sprich über die Frage, wie sich ihr Produkt technisch aufgrund der Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz verändern muss. Dafür werden noch Partner gesucht, sagte der OB: „Mit einem Park am Mainufer und traditionellen Gebäuden finden sie ein sehr ansprechendes Ambiente vor.“

Spannende Potenziale bietet auch die Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhof-Areals zum künftigen Quartier 4.0: Unter dem Slogan „Wohnen und Arbeiten der Zukunft“ sollen hier unter anderem rund 650 Arbeitsplätze und ein neues Gymnasium entstehen. Reine Gewerbegebiete stehen entlang der Sprendlinger Landstraße und in Bieber-Waldhof zur Verfügung.

Zu der klaren Strategie, die Offenbach seit dem vor fünf Jahren entwickelten „Masterplan 2030“ verfolgt, gehört außerdem die Aufwertung des Zentrums: „Jeder soll einen Grund finden, gerne in die Innenstadt zu kommen, und sich dann dort auch wohl fühlen“, so Schwenke. Ein Baustein dafür ist der seit Mai 2021 laufende Marktplatz-Umbau, angrenzende Bausünden wie die zweite Ebene und das Toys’R’Us-Gebäude wurden mittlerweile abgerissen. Zudem sind viele Veranstaltungen geplant, von der Mozart-Oper bis zum Bierfest und vom Beach-Club bis zur Eisbahn. Zu den insgesamt 14 Projekten aus dem Zukunftskonzept Innenstadt zählt auch eine bundesweit einzigartige Klima- und Wetterwerkstatt, die am 1. Juni 2021 eröffnete.

„Die Stadt geht konzentriert und konsequent vor“

Auch an diesem Beispiel zeigt sich: Offenbach handelt lösungsorientiert, treibt seine Ziele zügig voran und verbucht in fast allen Bereichen greifbare Erfolge. „Wir sind auf der Erfolgsspur – seien Sie ein Teil davon“, schloss Schwenke und versicherte: „Wir begleiten Ihre Projekte von Anfang bis Ende und sorgen für schnelle Entscheidungen statt Hängepartien.“ Dafür kommen die Fachämter und sonstigen Verantwortlichen alle zwei Wochen in einer Baugenehmigungsrunde zusammen.

Wie sich das in der Praxis auszahlt, unterstrich Klaus Kirchberger, Vorsitzender der Geschäftsführung der OFB Projektentwicklung GmbH, in seinem Vortrag: „Die Stadt Offenbach geht konzentriert und konsequent vor, und sie ist berechenbar. Das ist für uns als Grundstückseigentümer sehr wichtig, darüber freuen wir uns sehr.“ Dass die Zusammenarbeit gut funktioniere, habe die kurzfristige Realisierung des Sommerbaus auf dem OFB-Gelände am Kaiserlei gezeigt: „Jetzt wollen wir die Entwicklung unseres Grundstücks weiter voranbringen.“ Für das Areal mit 50.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche wurde in enger Abstimmung mit der Stadt ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen. Bis Jahresende müssen die Beiträge vorliegen, die Entscheidung fällt dann im 1. Quartal 2022. Als Voraussetzung für eine Neuansiedlung nannte Kirchberger den Nutzungsmix und die Versorgung vor Ort: „Dafür brauchen wir die Unterstützung der Stadt.“

Welche Anliegen andere potenzielle Investorinnen und Investoren haben, erfuhren die Verantwortlichen der Stadt beim Netzwerken nach den Vorträgen. Um möglichst alle Fragen zu klären, waren auch Bürgermeisterin Sabine Groß, die Dezernenten Paul-Gerhard Weiß und Martin Wilhelm sowie die Leiterin der Bauaufsicht, Sonja Stuckmann, in den Sommerbau gekommen. Nach einem trüben Start sorgte sogar das zunehmend sonnige Wetter dafür, dass sich Offenbach von seiner besten Seite zeigte.

(Text: PM Stadt Offenbach)

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