Wiesbaden ist Gastgeber des „European Thermal Heritage Day“

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Wiesbaden (Foto: Marcus Surges auf Pixabay)

Wiesbadens historische Bedeutung in der Entwicklung europäischer und internationaler Kurstädte

Die hessische Landeshauptstadt ist am 21. Oktober Gastgeberin des diesjährigen „European Thermal Heritage Day“; das Fachforum beschäftigt sich mit dem kulturellen Thermal-Erbe Europas und stellt jedes Jahr mit wechselnden Themenschwerpunkten dessen Bedeutung, seinen Schutz und die damit einhergehenden Herausforderungen in den Fokus. Veranstalter ist die European Historic Thermal Towns Association (EHTTA), deren Mitglied die hessische Landeshauptstadt seit 2011 ist.

Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz freut sich auf „erkenntnisreiche Einblicke zu den Herausforderungen und Strategien zur Wahrung des kulturellen Thermal-Erbes“. „Ein Erbe, das insbesondere heute, da das Bemühen um die Beendigung der Corona-Pandemie langsam greift, umso mehr an Bedeutung zu gewinnen verspricht. Die Menschen werden sich mehr denn je auf die Suche nach Heilungsräumen begeben, die der körperlichen wie geistigen Gesundheit dienlich sind“, so Dr. Franz.

Der European Thermal Heritage Day wurde erstmals 2018 in Budapest veranstaltet, unter der Schirmherrschaft des damaligen ungarischen Kommissars für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Tibor Navracsics. Im Jahr 2019 erfolgte die Austragung im belgischen Spa. Im vergangenen Jahr musste das Fachforum aufgrund der Pandemie virtuell stattfinden. Mit Baden-Baden als gastgebender und themenprägender Stadt lag der Themenschwerpunkt auf der Architektur der bedeutenden Kurstädte – „Thermal Architecture“.

In Wiesbaden wird in diesem Jahr nun eine neue Serie eröffnet, die sich in den kommenden drei Jahren mit der Kurlandschaft („Therapeutic landscape“) beschäftigt und sich zum Auftakt besonders der Planung einer Thermalstadt („Thermal Urbanism“) widmet.

Dahinter steht die Erkenntnis, dass sich Thermalstädte mit ihrer umgebenden Landschaft bewusst entwickelt haben und geschaffen wurden, um die körperliche und geistige Gesundheit ihrer Bewohner zu verbessern. Ein Umstand, den die Menschen in Europa und auf der ganzen Welt noch heute, hunderte von Jahren später, genießen. Die „natürliche“ Landschaft rund um die Kurorte ist oft weniger „natürlich“ als sie erscheinen mag, da es sich beispielsweise um einen bewusst bewirtschafteten und gepflanzten Wald handelt oder um ein Konzept der „Wildnis“ mit Aussichten, Aussichtspunkten und „versteckten Überraschungen“ und Besonderheiten.

Nicht umsonst steht die hessische Landeshauptstadt mit ihrer Stadtgeschichte beispielhaft für eine solche Entwicklung und die bewusste Planung einer Kurstadt und die Nutzung ihrer umgebenden Landschaft. Ein Umstand, der heute bei der touristischen Vermarktung im In- und Ausland von großer Bedeutung ist.

Thermalstädte stehen für Kultur- und Gesundheitstourismus; mit ihnen verbindet sich das Bild eines attraktiven Wohnortes mit hoher Lebensqualität. Das nun zum vierten Mal stattfindende Fachforum ist für EHTTA-Präsident Manuel Baltar Blanco, Präsident der spanischen Provinz Ourense, „ein wichtiger Baustein in unserer Arbeit als europäischer Verband, auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene auf die Bedeutung der Kurstädte in der gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung Europas hinzuweisen; es gilt unsere gemeinsame Geschichte zu erzählen und das thermale Erbe für die Zukunft zu schützen“.

Dass sich diese Bedeutung nicht nur auf die bedeutenden europäischen Kurstädte im 19. Jahrhundert beschränkte, zeigt sich beispielsweise an der amerikanischen Stadt Saratoga Springs im Bundesstaat New York. Deren Anlage und Architektur wird beim diesjährigen „European Thermal Heritage Day“ in Wiesbaden als Fallstudie dienen.

Hintergrundinformationen

Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist seit 2011 Mitglied der European Historic Thermal Towns Association, welche auch als Kulturroute des Europarates zertifiziert ist. Die Mitgliedschaft der Landeshauptstadt Wiesbaden in der EHTTA wird von der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH begleitet. 2009 gegründet, zählt der Verband der Europäischen Historischen Thermalstädte aktuell fast 50 Mitglieder in 18 Ländern des Europarates. Neben Wiesbaden zählen in Deutschland noch die Thermalstädte Baden-Baden, Bad Ems, Bad Kissingen und Bad Homburg zur EHTTA. Die EHTTA ist seit rund zehn Jahren als „Kulturroute des Europarates“ zertifiziert, somit ist jede Mitgliedsstadt – und damit auch Wiesbaden – automatisch Teil der „Europäischen Route der Historischen Thermalstädte“.

(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)

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