Freie Bahn fürs Muna-Museum in Münster

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Wenn das Muna-Museum im Herbst 2022 öffnet und dann auch die Aussichtsplattform den Blick auf die imposanten Tiere ermöglicht, werden die beiden in diesem Jahr geborenen Kälber der Herde schon deutlich größer sein als auf diesem Foto. (Foto: jedö)

Wegen niedriger Betriebskosten stimmen nun auch CDU und FDP für die Fortführung / Skulpturen für „Sternenkinder“ auf den Friedhöfen in Münster und Altheim geplant

In der vorletzten Gemeindevertreter-Sitzung des Jahres haben die Münsterer Lokalpolitiker von CDU, FDP, SPD und ALMA-Die Grünen am Montagabend in der Kulturhalle fast alle Beschlüsse einstimmig getroffen. Während die Haushaltsdebatte in der letzten Sitzung des Jahres am 29. November folgen und der Etat bis dahin noch in mehreren Ausschusssitzungen vorbereitet wird, machten die vier Fraktionen jetzt unter anderem beim Muna-Museum Nägel mit Köpfen.

Muna-Museum: Alle Parteien sprachen sich am Montag dafür aus, das Projekt fortzuführen. Auch die dem Muna-Museum aus Kostengründen bisher skeptisch gegenüberstehenden CDU- und FDP-Vertreter stimmten dafür und schufen damit die benötigte Mehrheit.

Den Wisent-Bullen Shakal (hinten) können Interessierte voraussichtlich ab Herbst 2022 und mit etwas Glück beim Besuch live sehen. Dann soll das Muna-Museum öffnen und auf dem ehemaligen Militärgelände auch eine Aussichtsplattform den Blick auf die imposanten Tiere ermöglichen. (Foto: jedö)

Ausschlaggebend war, dass inzwischen eine Lösung gefunden wurde, wie ein Museum ohne extra einzustellendes Personal und damit höhere Kosten betrieben werden kann. Wie bereits ausführlich berichtet, würde das Muna-Museum die Gemeinde so nur wenige tausend Euro pro Jahr kosten. Bis zur Eröffnung, die für den Herbst 2022 angepeilt ist, muss die Gemeinde abzüglich der Förderung aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union zudem nur noch eine relativ überschaubare Summe von 31 000 Euro investieren, um das Museum baulich zu präparieren.

Das Museum soll in Verbindung mit einem Naturlehrpfad und einer Aussichtsplattform, von der aus man neben der unberührten Vegetation des ehemaligen Militärgeländes mit etwas Glück auch die angesiedelten Wisente und Wildpferde sehen können soll, zu einer touristischen Attraktion und zu einer historischen und ökologischen Bildungsstätte werden. Die Behindertenbeauftragte der Gemeinde, Monika Grimm, regte die Anmietung einer Toilette am Museum an, auch wenn diese mehrere tausend Euro pro Jahr zusätzlich kosten würde. Die CDU will die jährlichen Betriebskosten fürs Museum auf 12 000 Euro deckeln.

Zuschüsse aus der „Hessenkasse“: Die Gemeinde Münster kann 2022 und 2023 für etliche geplante Investitionen üppige Zuschüsse aus dem Landesprogramm „Hessenkasse“ erhalten. Die Gemeindevertreter beschlossen am Montag, in welcher Reihenfolge die förderfähigen Projekte angegangen werden sollen. Zugleich soll der Gemeindevorstand bei der Priorisierung von Vorhaben weiter eine gewisse Flexibilität genießen, um auf aktuelle Entwicklungen und Notwendigkeiten reagieren zu können.

2022 soll zum Beispiel die Heizung im Altheimer Gustav-Schoeltzke-Haus erneuert werden, wofür der Gemeinde ein Zuschuss in Höhe von 36 000 Euro winkt. Die Kostenschätzung liegt derzeit bei 40 000 Euro. Wie bei allen anderen Projekten der Liste würde der Landeszuschuss also fast die gesamte Maßnahme finanzieren. Insgesamt sind in der Liste für die nächsten beiden Jahre 20 Projekte mit einem Volumen von 3,9 Millionen Euro aufgeführt, für die aus der Hessenkasse 3,2 Millionen Euro an Zuschüssen zu erwarten sind.

Hundespielwiese: Die Gemeindevertreter bekannten sich nun verbindlich dazu, dass sie einen solchen Platz zum leinenlosen Toben für Münsters Vierbeiner einrichten wollen und die Verwaltung geeignete Standorte und die Kosten ermitteln soll.

Skulptur für „Sternenkinder“: Die CDU hat beantragt, auf den Friedhöfen in Münster und Altheim je eine Skulptur zu planen, die sich ästhetisch und einfühlsam dem Thema Sternenkinder (vor, während oder kurz nach der Geburt verstorbene Babys) widmet. Dies wird zunächst im Haupt- und Finanzausschuss weiter beraten. Die Kosten für die Skulpturen werden voraussichtlich auf die Friedhofsgebühren umgelegt.

Sanierung von Gemeindewohnungen: Die SPD hat beantragt, gemeindeeigene Wohnungen schrittweise zu sanieren und damit energetisch aufzuwerten. Die Verwaltung soll nun zunächst prüfen, in welchen Objekten eine Sanierung besonders dringend ist beziehungsweise wo man den Energieverbrauch durch eine Modernisierung besonders deutlich senken kann.

(Text: jedö)

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