Münsters Jugend kriegt Bolzplatz an der Aue-Schule

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So ähnlich wie dieser Bolzplatz-Käfig am Dieburger Skatepark könnte auch das baldige Spielfeld neben der Münsterer Gersprenzhalle aussehen. Es ist abschließbar und in Dieburg als „Multisportanlage“ sogar kombiniert mit zwei Basketball-Körben. (Foto: jedö)

Im Juli hatte die Münsterer CDU in der Gemeindevertretung den Antrag eingebracht, die Gemeindeverwaltung möge den Bau eines neuen Bolzplatzes für die fußballbegeisterte Jugend im Ort planen. Nun gibt es einen Durchbruch in der Frage, wo dieses Spielfeld errichtet wird – und eine Lösung, die für die Kommune auch noch finanziell optimal ist.

Vorweg: In Münster und Altheim gibt es durchaus mehrere Möglichkeiten, in der Freizeit zu kicken. Der SV und der FSV Münster lassen aus Haftungsgründen allerdings nur Vereinsmitglieder auf ihre Gelände, und die schönen Plätze im Gersprenzstadion sind lediglich zu bestimmten Öffnungszeiten für jedermann frei zugänglich. Zudem ist das schmucke Stadion in erster Linie für den Schul- und Vereinssport vorgesehen, gleichwohl es auch Privatpersonen von April bis Oktober mit einem gewissen Vorlauf mieten können.

Stätten, wo man sich derlei Gedanken vorab nicht machen muss, einfach Ball und Kickstiefel einpackt und drauflos kicken kann, gibt es im Ortsgebiet zwar auch. Hier seien als Beispiele eine Fläche im Bürgerpark und eine am Altheimer Freizeitzentrum aufgeführt. Doch die CDU stellt sich für die Kinder etwas Besseres vor: „Wir wollen einen Bolzplatz, wo man Fußball spielen kann – etwas Richtiges mit zwei Toren und einem gescheiten Boden. Ein Tor und eine Wiese sind uns zu wenig“, sagt Fraktionschef Thorsten Schrod. Im Bürgerpark hat das Feld nur ein Tor, am Altheimer Freizeitzentrum besteht der Untergrund aus holprigem Rasen.

Da musste vor ein paar Wochen bei einem Rundgang über die Baustelle der Münsterer Aue-Schule mancher Teilnehmer hellhörig werden, als in Holger Gehbauer der Leiter des kreiseigenen, für den Schulbau zuständigen Da-Di-Werks von den weiteren Ausbauplänen an der Heinrich-Heine-Straße berichtete. Als die Gruppe nämlich die freie Wiese östlich der mobi:skul beziehungsweise Gersprenzhalle passierte, erwähnte Gehbauer, dass der Landkreis dort einen Bolzplatz bauen wolle – wenngleich wohl erst 2023. Gehbauer und der ebenfalls teilnehmende Kreis-Schuldezernent Lutz Köhler erwähnten in diesem Zusammenhang aber auch, das abschließbare Spielfeld – offenbar eine Art Bolzplatz-Käfig, wie er beispielsweise am Dieburger Skatepark (gegenüber dem Freibad-Parkplatz) zu finden ist – nur den Aue-Schülern während deren Schulzeit zugänglich machen zu wollen. Eine allgemeine Öffnung lehnte Köhler damals noch mit Verweis auf die Verkehrsicherungspflicht ab.

Inzwischen sieht das anders aus: Schrod hat die Initiative ergriffen, mit seinem Parteikollegen Köhler telefoniert – und jetzt die Zusage bekommen, dass die Gemeinde den baldigen neuen Bolzplatz außerhalb der Schulzeit nun doch auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen darf. „Die Haftung übernehmen außerhalb der Schulzeit wir – doch die Haftungsfrage hätten wir bei jedem anderen Bolzplatz auch“, sagt Schrod.

Mit der Lösung komme die Gemeinde einerseits günstig weg, freut sich Schrod. Die Baukosten trägt komplett der Landkreis, wenngleich über die Schulumlage letztlich doch Münster und die 22 anderen Kreiskommunen dieses Geld aufbringen. Der Münsterer Christdemokrat ist mit der schnellen Einigung jedenfalls zufrieden: „Die Kinder kriegen den Bolzplatz, den wir im Wahlprogramm versprochen haben.“

(Text: jedö)

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