Odenwaldkreis: Patientenfürsprache im Kreis neu aufgestellt – „Eminent wichtiges Angebot“

144
Gutes Team: die Patientenfürsprecher Anna Resch (links) und Rainer Müller (zweiter von rechts) sowie ihre Stellvertreter Hedwig Seiler und Erich Krichbaum (rechts) vor dem Kreiskrankenhaus, gemeinsam mit dessen Geschäftsführer Andreas Schwab (Foto: Konstantina Koch, Kreisverwaltung)

Wer ins Krankenhaus muss, dem gehen viele Gedanken durch den Kopf: Werde ich wieder gesund? Werde ich gut behandelt und gepflegt? Schaffe ich das alles? Wie geht es nach dem Klinikaufenthalt weiter? Allein gelassen werden Patientinnen und Patienten mit diesen Fragen nicht – Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Seelsorgerinnen und Seelsorger, der Sozialdienst sowie ehrenamtlich Tätige helfen, Antworten zu finden.

Eine wichtige Rolle spielen auch Patientenfürsprecherinnen und -sprecher, die Anliegen und Beschwerden von Patienten und Angehörigen entgegennehmen und gemeinsam mit Klinikleitungen klären. Im Odenwaldkreis haben dieses Ehrenamt Anna Resch und Rainer Müller sowie als ihre Stellvertreter Hedwig Seiler und ErichKrichbaum inne. Der Kreistag hat sie mit dieser Aufgabe am 5. Juli 2021 betraut, zunächst bis zum Ende der Wahlperiode im Jahr 2026.

Tätig im Kreiskrankenhaus und in der Median-Klinik

Mittlerweile hat sich das Team gut kennengelernt und eingearbeitet. Es war einiges zu ordnen, denn mit der Wahl wurde die Patientenfürsprache neu aufgestellt. Zum einen, weil es nun zwei Fürsprecher gibt und Patienten aussuchen können, ob sie über ihr Anliegen lieber mit einer Frau oder einem Mann sprechen wollen. Zum anderen, weil die Fürsprecher nun nicht mehr ausschließlich im Kreiskrankenhaus in Erbach tätig sind, sondern auch in der Median-Klinik in Breuberg. „In der Median-Klinik haben wir gute Gespräche mit der Klinikleitung gehabt“, berichtet Rainer Müller. Was im Kreiskrankenhaus selbstverständlich ist – eine eigene Mailadresse, ein Briefkasten im Foyer für Rückmeldebögen und eine feste Sprechstunde – das wird nun nach und nach auch in der Breuberger Klinik installiert.

Für Landrat Frank Matiaske ist das Amt des Patientenfürsprechers ein „eminent wichtiges Angebot“: Patienten bräuchten eine unabhängige Stelle, an die sie sich wenden können“. Er dankt den vier Frauen und Männern, die diese Aufgabe im Odenwaldkreis übernommen haben. „Sie begegnen den Patientinnen und Patienten mit viel Empathie und großem Engagement.“

„Positiver Einfluss auf Genesung“

Anna Resch hat bereits Erfahrung in diesem Feld. Sie war bereits zuvor als stellvertretende Patientenfürsprecherin über die Maßen engagiert. Sie weiß: „Anliegen und Beschwerden von Patienten und ihren Angehörigen ernst nehmen, bewerten, welche Schritte von wem unternommen werden, um Probleme und Konflikte zu lösen – das alles kann die Genesung positiv beeinflussen.“ Gemeinsam mit der Leitung des Kreiskrankenhauses beziehungsweise Ärztinnen und Ärzten seien schnelle Lösungen gefunden worden, lobt Resch.

Rainer Müller ist neu in diesem Amt. Als Bürgermeister von Brensbach und Mitglied des Kreistags-Ausschusses für Soziales und Gesundheit weiß er bereits aus vielenpersönlichen Begegnungen, was Patientinnen und Patienten bewegt. „Dafür möchte ich mich nun auch als Patientenfürsprecher im Krankenhausalltag einsetzen.“

Andreas Schwab, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses, arbeitet schon lange mit der Patientenfürsprache zusammen. „Das ist für unser Haus ein wichtiges Instrument des Qualitätsmanagements.“ Dort bieten Resch und Müller an jedem Freitag von 11:00 bis 12:00 Uhr eine Sprechstunde an. Per Mail sind sie unter patientenfuersprecher@gz-odw.de und während der Sprechzeit auch unter der Telefonnummer 06062 79-2940 zu erreichen. Möglich sind auch Besuche am Krankenbett.

Letzteres ist wegen der Corona-Bestimmungen aktuell aber kaum oder gar nicht möglich. „Gerade deswegen bitten wir herzlich darum, anderweitig das Gespräch mit uns zu suchen“, so Müller. Hedwig Seiler, stellvertretende Fürsprecherin, hebt hervor: „Gerade in der jetzigen Corona-Situation erscheint mir eine unabhängige Stelle, bei der Wünsche, Kritik und Lob geäußert werden können, besonders wichtig.“

Sie könne sich auch aus eigenen Klinikaufenthalten gut in die Situation von Patientinnen und Patienten hineinversetzen, fügt sie hinzu. „Was vor allem fehlt, ist ein Ansprechpartner außerhalb des medizinischen Betriebs.“ Auch Erich Krichbaum, der zweite stellvertretende Fürsprecher, war bereits Klinikpatient. In einem Krankenhaus habe er sich gut begleitet gefühlt, in einem anderen weniger gut. „Ich habe gemerkt, was das für die Heilung bedeutet.“ Das motiviere ihn für dieses Ehrenamt, in das er aus seinem früheren Beruf und anderen Ehrenämtern viele Erfahrungen im Umgang mit Menschen mitbringe.

Es ist daran gedacht, die Arbeit des neu aufgestellten Teams im Sommer 2022 zu evaluieren und zu schauen, ob beziehungsweise wo nachgesteuert werden muss. Jetzt, kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel, haben die Fürsprecherinnen und Fürsprecher vor allem jene Patientinnen und Patienten im Blick, die in dieser Zeit im Krankenhaus sein müssen. Müller sagt im Namen des ganzen Teams: „Wir wünschen allen eine möglichst rasche Genesung und Gesundheit im neuen Jahr.“

(Text: PM Odenwaldkreis)

Hinterlasse eine Antwort

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Name bitte hier reinschreiben