Main-Taunus-Kreis: Weihnachtsessen im Haus St. Martin

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Torsten Gunnemann (rechts) lässt es sich nicht nehmen, die Weihnachtsgeschenke für Besucher des Hauses Sankt Martin selbst zu überreichen. (Bild: Caritasverband Main-Taunus)

Auf „den letzten fixen Punkt“ in seinem Kalender freut sich Torsten Gunnemann, Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus e.V., immer ganz besonders: auf das Weihnachtsessen für und mit den Besuchern des Hauses St. Martin am Autoberg, der Caritas-Facheinrichtung für Wohnungslose in Hattersheim.

Dass dieses nun schon zum zweiten Mal „unter anderen Vorzeichen“ stattfinden muss, bedauert er. Gab es sonst immer eine schöne, gemeinsame Feier, auf der im großen Kreis miteinander gesungen und viel gesprochen wurde, und auf der es Gänsebraten, Klöße und Rotkohl – gesponsert von der Kurt Graulich Stiftung – für alle gab, so konnten die Weihnachtsgeschenke für Obdachlose und eine warme Gulaschsuppe auch diesmal wieder nur  „to go“ überreicht werden. „Wir haben früher immer für etwa 30 bis 35 Menschen hier geplant – jetzt dürfen aber nur 7 gleichzeitig hier in unserem großen Raum sein“, erzählt Einrichtungsleiter Klaus Störch, „da gibt es zwar ein „rollierendes System“, wenn jemand neues kommt, geht jemand, der schon länger drinnen sitzt, dafür nach draußen. Aber es ist natürlich trotzdem ganz und gar nicht dasselbe, wie wenn alle hier zusammen sein können.“

Das in diesem Jahr noch weniger Wohnungslose nach Hattersheim kamen, als im letzten Jahr, lag sicher auch an der jetzigen 3G-Pflicht in den Öffentlichen Verkehrsmitteln – nicht jeder Obdachlose hat ein Smartphone zur Verfügung, um einen Corona-Test überprüfbar zu machen. „Es ist im Moment auch so, dass in den großen Städten im Umkreis von Hattersheim die Übernachtungskapazitäten für Obdachlose erhöht worden sind, auch muss man an vielen Orten nicht mehr „reisen“, um sich das nächste Tagesgeld abholen zu können“, weiß Klaus Störch, „und das ist natürlich gut für die obdachlosen Menschen. Wir sind aber in Gedanken bei denen, die heute nicht kommen können und feiern stellvertretend im kleinen Kreis für sie mit.“

Selbstverständlich werden die Geschenke für diejenigen, die am 23.12.21 nicht nach Hattersheim ins Haus Sankt Martin kommen konnten, erst mal aufgehoben, sie können auch noch „zwischen den Jahren“ dort abgeholt werden. Gespendet wurde nämlich nicht nur die „Gulaschsuppe togo“ von der Graulich Stiftung, sondern auch Kosmetikartikel und Schokolade von der Flörsheimer Ökumenischen Kleiderkammer und warme gestrickte Mützen, Schals und Handschuhe von der Okrifteler Strickstube. Außerdem findet sich in jeder Geschenktüte noch ein Umschlag mit einem Geldschein, die Geldspende stammt ebenfalls von einem Okrifteler, der aber anonym bleiben möchte. Ganz spontan kam sogar noch eine ganze Kiste  leckerer, zum Mitnehmen gut verpackte, gekühlte Salate, Räucherlachssandwiches und Obatzter-Laugenstangen dazu, die ein Nachbar vorbeibrachte, der beruflich für  Hellofresh Automaten füllt und diese vor den Feiertagen leeren musste.

„Alle sehnen sich wieder nach Gemeinschaft und Kontakt“, waren sich Torsten Gunnemann und Klaus Störch mit den Anwesenden einig, „wir hoffen sehr auf nächste Weihnachten!“ Falls es die Pandemie-Situation erlaube, wolle man aber auch gar nicht so lange auf eine Möglichkeit zum gemeinsamen Feiern warten: „Wir überlegen auch schon, ob wir vielleicht schon im Sommer ein Fest hier machen können. Bis dahin: seien sie vorsichtig und bleiben sie gesund“, wünschte der Caritas-Vorstand allen, „ gesegnete Weihnachten!“ „Danke“ war definitiv das am meisten gesprochene Wort im Haus Sankt Martin an diesem Tag.

(Text: PM Caritasverbandes Main-Taunus e.V.)

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