Frankfurt: Neues Angebot in der Bibliothek der Generationen – „Auf der Suche nach Spuren des NS“

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Die Porträtwand in der Bibliothek der Generationen. © Stadt Frankfurt am Main (Foto: Stefanie Kösling)

Die Bibliothek der Generationen (BdG) ist ein als „Offenes Archiv“ angelegtes künstlerisches Erinnerungsprojekt von Sigrid Sigurdsson, das zur eigenen Erinnerungsarbeit anregen soll.

Mit einer Laufzeit von 105 Jahren ist es Generationen übergreifend konzipiert. 200 Beiträge werden bis Abschluss des Projektes im Jahr 2105 eingehen, in denen sich verschiedene Individuen und Gruppen mit unterschiedlichsten Themen beschäftigen. In vielen Beiträgen ist der Nationalsozialismus ein wichtiger Bezugspunkt, da viele der im Projekt beteiligten Personen Zeitzeuginnen und -zeugen der NS- oder Nachkriegszeit sind. Veranstaltungsort ist im Historisches Museum Frankfurt, Saalhof 1, 3. Obergeschoss, Frankfurt Jetzt!.

Begleitend zu den neuen Ausstellungen „Frankfurt und der NS“ geben die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer ab Dienstag, 4. Januar, wöchentlich um 14.30 Uhr Einblicke in ihre Arbeit und die Auseinandersetzung mit dem NS, um so mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. Es geht vor allem darum, sich über Fragen des Erinnerns und Gedenkens auszutauschen. An einigen Dienstagen sind zudem Gäste eingeladen, die einen Bezug zum Thema des jeweiligen Tages haben und als Expertinnen und Experten fungieren.

Die kommenden vier Termine

Der erste Termin startet am 4. Januar mit dem Thema „Großmarkthalle – Verdrängte Erinnerung: Viktoria Schmidt-Linsenhoff“. Die Kunsthistorikerin (1944-2013) und ehemalige Kustodin des Historischen Museum Frankfurt beschäftigte sich mit Vorgehensweisen der Verdrängung und Verleugnung der NS-Geschichte. Ihren Beitrag in der BdG stellt Thomas Ferber vor.

Ernst Neubronner gestaltet den zweiten Termin am 11. Januar, und präsentiert den Beitrag „Die Geschichte der Frankfurter Bücherstube – Justus Cobet“. Die Frankfurter Bücherstube diente zwischen 1920 und 1995 als wichtiger Ort des gesellschaftlichen und intellektuellen Austauschs in der Stadt.

Der dritte Termin am 18. Januar, hat das Beitragsthema „Widerstand und Verfolgung im NS – Hans Schwert“. Der im Jahr 2013 verstorbene Hans Schwert war Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und berichtete seit den 1980er Jahren als Zeitzeuge. An diesem Dienstag führt seine Tochter Doris Fisch durch den Nachmittag.

„Friendly Enemy Alien – Allein in der Fremde – Bergit Forchhammer“ lautet der Titel des am 25. Januar von Marie-Luise Leberke vorgestellten vierten Beitrags. Bergit Forchhammer war die Tochter von Mila Braach. Als sogenannte „Halbjüdin“ war sie im nationalsozialistischen Frankfurt Repressionen ausgesetzt. Mit 17 Jahren gelangte sie mit einem Kindertransport nach Großbritannien.

Eine Übersicht über die weiteren geplanten Termine finden sich im Veranstaltungskalender des Historischen Museums Frankfurt unter Veranstaltungen Historisches Museum Frankfurt (historisches-museum-frankfurt.de).

(Text: PM Stadt Frankfurt)

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