Münster: Es geht voran in der MUNA

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Die Münsterer Wisente haben 2021 Nachwuchs bekommen. (Foto: Bundesforstbetrieb Schwarzenborn)

Der Bundesforstbetrieb Schwarzenborn, die DB Netz AG und die Gemeinde Münster arbeiten Hand in Hand, um einen Teil der ehemaligen Munitionsanstalt MUNA künftig für Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen.

2021 war ein ereignisreiches Jahr: Die Wisente bekamen Nachwuchs und die Planungen für den Naturerlebnispfad und die Aussichtsplattform haben konkrete Formen angenommen. Auch das Museum wird konkreter, hierfür werden ab sofort Exponate und Erinnerungsstücke gesucht. 2022 bleibt in dem artenreichen Naturparadies viel zu tun, bevor erste Gäste kommen können.

„Wir blicken auf ein sehr gelungenes Jahr für die Wisente in der Muna zurück“, freut sich Christoph Goebel, Leiter des Bundesforstbetriebes Schwarzenborn. Denn die Herde aus insgesamt elf Tieren fühlt sich pudelwohl in ihrem MUNA-Wald bei Münster-Breitefeld. Diesen dürfen sie seit Mai 2021 frei und ungehindert erkunden. Zuvor waren sie ein knappes Jahr im Eingewöhnungsbereich untergebracht.

Das Highlight des Jahres waren zwei Wisentkälbchen, die im Mai von den Kühen Uskira und Eileen zur Welt gebracht wurden. Chris und Chira sind inzwischen fester Bestandteil von Shakals Herde und alle Beteiligten freuen sich schon auf den möglichen Nachwuchs im kommenden Jahr 2022.

Die sieben Przewalski-Hengste, die seit Sommer in der MUNA für mehr Artenvielfalt sorgen sollen, haben das Terrain für sich schon gänzlich in Beschlag genommen. Die Pferde zeigen sich in der Tat als Wildpferde, bekommt man sie doch nur sehr selten zu Gesicht. Doch damit ist die Hengstgruppe noch nicht vollständig. Geplant ist für 2022 ein Zuwachs um drei bis fünf weitere Hengste aus Naturschutzprojekten des Bundesforstes.

Voraussichtlich ab dem kommenden Sommer sollen die Waldrinder und Wildpferde für Interessierte von einer Besucherplattform aus zu sehen sein. Dafür bedarf es jedoch noch umfangreicher Vorarbeiten – es gibt also noch viel zu tun in 2022.

Deutsche Bahn unterstützt mit über fünf Millionen Euro

Die Deutsche Bahn AG unterstützt den rund 250 Hektar umfassenden ökologischen Ausgleich auf dem Gelände mit über fünf Millionen Euro. Neben einer teilweisen Nutzung der Bunker für Ausstellungszwecke wird dort im kommenden Jahr der rund 1,5 Kilometer lange „Naturerlebnispfad Wisentwald“ mit einer Aussichtsplattform entstehen, die einen Überblick über das Gelände ermöglicht. An mehreren interaktiven Stationen des Naturerlebnispfades wird es Informationen und Aktionen für die ganze Familie zu Themen wie der Wisentherde und den Wildpferden, dem Ökosystem Wald oder dem Klimaschutz geben.

Das Muna-Projekt dient als Ausgleichsmaßnahme für die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim und in einem kleineren Teilbereich auch für die Nordmainische S-Bahn.
Die Gemeinde Münster wiederum ist für die Planung und Konzeption des Museums zuständig, das in einem der früheren Bunker entsteht. Auch hier sollen Anfang 2022 die Arbeiten beginnen. Für den Museumsbetrieb ist eine Stromversorgung nötig, der durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sichergestellt werden soll. Passend zum Naturschutz-Gedanken des Gesamtprojektes.

Zeitgleich wird die museale Gestaltung des Museums in Angriff genommen. Dabei geht es nicht nur um die Innenausstattung, sondern auch um das Konzept. Welche Medien sollen ausgestellt und welche Botschaften vermittelt werden? Eine ausführliche Recherche bildet hier die Grundlage für die Geschichte, die ein Museum zu erzählen hat. Da im Bunker nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung steht, muss viel Wert auf die Wirkung und den Zusammenhang gelegt werden. Abschließend müssen Bilder, Hörbeispiele oder Texte entsprechend aufbereitet und professionell präsentiert werden. Auch in diesem Bereich sind die Planungen fortgeschritten.

Aufruf: Exponate, Bilder, Texte gesucht

Alle Bürgerinnen und Bürger, die im Besitz von Exponaten, Bildern, Texten o.ä. aus der Zeit des MUNA-Betriebs (1934-1945 und ab 1951) sind, dürfen sich gerne an die Gemeindeverwaltung wenden. Das Planungsteam – bestehend aus Mitarbeiter*innen der Verwaltung sowie Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins – freuen sich über Informationen jeglicher Art.

„Auf diesem Wege kann auch aus den Reihen der Einwohnerschaft einen Beitrag zur Gestaltung der Museumsinhalte geleistet werden“ sagt Markus Euler, der Projektverantwortliche auf Seiten der Gemeindeverwaltung. Wenn alles nach Plan läuft, dann geht das Projekt MUNA-Museum zeitlich Hand in Hand mit dem Gesamtprojekt und im Herbst 2022 kann ein erster Probebetrieb realisiert werden.

(Text: PM Gemeinde Münster/Hessen)

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