Offenbach: Für Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt gibt es noch viel zu tun

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Gleichberechtigung Mann / Frau (Symbolbild: Pixabay)

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern nach wie vor nicht angekommen. Dies spiegelt sich auch in sämtlichen Statistiken der Grundsicherung für Arbeitsuchende wider.

Die 16 hessischen Kommunalen Jobcenter setzen sich täglich für eine Chancengleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt ein. Auch genau dafür ist in jedem Kommunalen Jobcenter die Stabsstelle einer Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt installiert. Diese unterstützt und berät in Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Frauenförderung sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei beiden Geschlechtern.

Mit gutem Beispiel voran

Chancengleichheit endet nicht vor dem Besuchertisch. Die hessischen Kommunalen Jobcenter gehen mit sehr gutem Beispiel voran. So sind dort mehr als zwei Drittel der Beschäftigten Frauen. Auch im Bereich der Führungskräfte hat sich dort in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen. Waren vor zehn Jahren Frauen in Führungspositionen noch die Ausnahme, sind inzwischen über 50 Prozent der Führungskräfte weiblich.

Mit gezielten persönlichen Ansprachen, Beratungsgesprächen sowie passgenauen Unterstützungen und Qualifizierungen stärken die Kommunalen Jobcenter Frauen im SGB II-Leistungsbezug darin, (wieder) in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Fuß zu fassen.

„Mir ist es sehr wichtig, dass Frauen die gleichen Chancen bei der Integration in den Arbeitsmarkt haben wie Männer. Da die Ausgangslage für Frauen häufig jedoch durch Kindererziehung eine andere als bei Männern ist, bedarf es größerer Anstrengungen und Kreativität sowie nicht selten einer längeren Vorbereitung und Begleitung seitens der MainArbeit, dem Kommunalen Jobcenter in Offenbach,“ betont der Offenbacher Sozialdezernent Martin Wilhelm.

Ein intensives Lerncoaching

Adriana Mangani, Arbeitsberaterin für junge Erziehende, berät seit 2018 erfolgreich junge Mütter von meist sehr kleinen Kindern. Diese finden bei ihr den Ort, an dem sie sich mit ihren beruflichen Fragen und Perspektiven intensiv auseinandersetzen können. Die MainArbeit bietet in dem Elternprojekt „Leben und Lernen in Balance“ ein intensives Lerncoaching für junge Erziehende unter 25 Jahren an. Unsicherheiten und Hemmnisse können so frühzeitig aufgefangen und verringert werden.

Mangani zeigt den Frauen vielfältige Wege auf, zum Beispiel um eine Schulausbildung nachzuholen oder eine berufliche Ausbildung mit Kind zu beginnen. Sie ist begeistert von dem Potenzial, das die jungen Mütter mitbringen: „In der Beratung entdecken die jungen Frauen viele eigene Interessen neu, erproben in Praktika in verschiedenen Unternehmen ihre Stärken und lernen ihre Grenzen kennen. Sie erfahren, wie Familie und Beruf vereinbart werden können, meistern Krisen und erleben wieder die Freude am Lernen. Sie wachsen an jedem erreichten Meilenstein.“

Im Jahr 2021 haben 31 junge Frauen am Projekt „Leben und Lernen in Balance“ teilgenommen. Insgesamt 13 Teilnehmerinnen konnten eine Qualifizierung starten, sieben von ihnen absolvieren eine Ausbildung, fünf konnten den SGBII-Bezug beenden und haben ein Studium oder Arbeit aufgenommen. Das A und O der beruflichen Qualifizierung für die jungen Frauen ist eine stabile und gesicherte Kinderbetreuung.

Für Mangani ist es jedes Mal eine Freude dabei zuzusehen, wie sich die jungen Frauen entwickeln und mit wieviel Leidenschaft sie die Ausbildungen starten und auch erfolgreich abschließen. „Es freut mich sehr, dass die MainArbeit neben dieser Maßnahme noch sechs weitere Maßnahmen speziell für Frauen mit einem Volumen von insgesamt 823.000 Euro anbietet, 423.000 Euro werden dabei vom Land Hessen finanziert“, so Martin Wilhelm.

Damit leisten die Kommunalen Jobcenter ihren Beitrag für einen chancengleichen Arbeitsmarkt in Deutschland – hier wird es auch in Zukunft noch einen großen Handlungsbedarf geben.

(Text: PM Stadt Offenbach)

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