Schledt: „Wer für Sanierung des Hallenbades ist, ist an der Realität vorbei“

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Bei einem Rundgang nach der Schließung im Sommer 2019 zeigte Hallenbad-Betriebsleiter Helmut Voigt in den Katakomben, wo unter anderem gravierende Technik- und Brandschutz-Probleme existieren. (Foto: jedö)

In seiner Präsentation fasste Bürgermeister Joachim Schledt am Dienstagabend im Haupt- und Finanzausschuss die Erkenntnisse der Münsterer Hallenbad-Kommission zusammen, die 2021 dreimal getagt hatte. Dabei beschrieb er das, was die Spatzen schon länger von den Dächern pfeifen.

Schledt sprach von „veralteten technischen Anlagen, veralteter Gebäudesubstanz und gravierenden Sicherheitsmängeln“, die im Sommer und Herbst 2019 (seither ist das Bad geschlossen) festgestellt worden seien. Das 51 Jahre alte Bad habe „erhebliche Mängel in allen Anlageteilen“. Zur damaligen, teils heftig kritisierten Schließung durch seinen Amtsvorgänger Gerald Frank (SPD) sagte Schledt: „Wegen der Risiken und der Gefährdung der Besucher hätte ich an seiner Stelle genauso entschieden.“

Die Kommission habe mit Unterstützung der Experten von BZM-Architekten und Deutscher Gesellschaft für das Badewesen intensiv geprüft, ob sich das alte Bad retten und mit vertretbarem Aufwand sanieren lasse. Ergebnis aus Schledts Sicht: „Es ist nicht möglich. Wir hätten Sanierungskosten von mindestens acht bis zehn Millionen Euro – und dann immer noch ein altes Bad.“ Wolle man in Münster künftig weiter schwimmen können, geht das nach Schledts Meinung einzig in einem Neubau: „Wer für die Sanierung ist, ist an der Realität vorbei.“

(Text: jedö)

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