Kommunales Job-Center erhält 417.042 Euro für Maßnahme „MinSoz“

75
(v.l.n.r.) Siegfried Eberle (Geschäftsführer der InA gGmbH), Sandra Schnellbacher (Hauptabteilungsleiterin KJC) und Michael Vetter (Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung) freuen sich über die Förderzusage für die Maßnahme „MinSoz“.

Bewerbung um Fördermittel im Rahmen von „Sozialwirtschaft integriert” erfolgreich  

Das Kommunale Job-Center Odenwaldkreis (KJC) war Ende letzten Jahres, in Zusammenarbeit mit der Kreistochter InA gGmbH-Integration in Arbeit, einem Förderaufruf des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) gefolgt. Im Rahmen des Projekts „Sozialwirtschaft integriert“ wurden innovative Konzepte gesucht, die Migrantinnen und Migranten befähigen, eine Ausbildung in der Sozialwirtschaft erfolgreich aufzunehmen und abzuschließen. Mit der Idee zur Maßnahme „MinSoz“ (Migranten in Sozialwirtschaft) hatte sich das Job-Center erfolgreich für einen Teil der insgesamt rund 7 Mio. Euro Förderung der Initiative „Sozialwirtschaft integriert“ beworben.

Eine Summe von rund 417.000 Euro wurde dem Kommunalen Job-Center für die Förderung seiner Kundinnen und Kunden zugesagt und wird in den kommenden zwei Jahren für die Maßnahme „MinSoz“ bei der InA gGmbH zum Einsatz kommen.

Förderzusage bietet neue Möglichkeiten

Träger der Maßnahme ist die InA gGmbH in Erbach. Der Geschäftsführer, Siegfried Eberle, freut sich über die Zusage: „Für uns war es eine kleine Überraschung, als der positive Bescheid auf unsere Teilnahme an der Ausschreibung kam. Es war das erste Mal, dass wir an einer solchen Großausschreibung teilgenommen haben. Wir konnten bisher auf wenig Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen, allerdings waren wir uns von Anfang an sicher, dass unser Konzept innovativ, zielführend und durchaus konkurrenzfähig ist. Umso mehr freut es uns, unsere Ideen jetzt konstruktiv umsetzen zu dürfen.“

Seit Januar werden Menschen mit Migrationshintergrund – insbesondere Geflüchtete – in der Maßnahme „MinSoz“ dahingehend vorbereitet, dass sie eine realistische berufliche Perspektive im Bereich der Sozialwirtschaft entwickeln, sie eine Ausbildung in diesem Umfeld erfolgreich absolvieren und anschließend als Fachkraft im sozialen Bereich arbeiten können. Sechzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen bis Ende 2023 bei der InA gGmbH fit gemacht werden, um in einer Branche Fuß zu fassen, in der nicht nur im Odenwaldkreis akuter Fachkräftemangel herrscht.

Fachbezogene Inhalte

Um die Teilnehmenden bestmöglich vorzubereiten, legen die Verantwortlichen besonderen Wert auf zielorientierte und fachspezifische Angebote. Neben der Vermittlung grundsätzlicher Anforderungen der Gesundheits- und Pflegeberufe steht der beruflich fachbezogene Sprachunterricht im Vordergrund. Denn fehlende Vor-Qualifizierungen und nicht ausreichende berufsbezogene Sprachkenntnisse stellen große Hürden für die Zielgruppe dar. Hinzu kommt fehlende Erfahrung mit Fachsoftware bzw. IT Fachanwendungen. Der Umgang mit digitalen Systemen, wie Datenbanken zur Patientenverwaltung oder spezielle Terminbuchungssysteme, mit denen moderne Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen arbeiten, wird deshalb ebenfalls geschult. Darüber hinaus werden interkulturelle Kompetenzen vermittelt und Grundlagen des Rechts- und Wertesystems Deutschlands nähergebracht.

Wichtiges Instrument, um den teilnehmenden Migrantinnen und Migranten Berufe in der Sozialwirtschaft näherzubringen und ihnen realistische Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche zu ermöglichen, sind zudem Praktika, die in Kooperation mit regionalen Pflegeeinrichtungen realisiert werden können.

Den Teilnehmenden stehen dabei während des gesamten Zeitraums kompetente Coaches sowie ein erfahrener Übersetzer zur Seite. Die Zusammenarbeit mit externen Dozentinnen und Dozenten erweitert die Möglichkeiten spezielle branchenspezifische Inhalte weiterzugeben. Um die digitalen Kompetenzen der Teilnehmende zusätzlich zu erweitern, werden die Unterrichtseinheiten im Rahmen des Blended Learning per Video- und Webkonferenzen vermittelt.

Genau diese Kombination aus praxisnahen Inhalten und digitalen Aspekten hat dazu beigetragen, dass die Maßnahme „MinSoz“ den Förderzuschlag vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration erhalten hat und Migrantinnen und Migranten im Odenwaldkreis nun neue Chancen auf eine langfristige berufliche Integration haben.

Fragen zur Maßnahme „MinSoz“ beantworten gerne Patrick Beck, Maßnahmenverantwortlicher im KJC, unter Tel.: 06062 70 1570 oder E-Mail: p.beck@odenwaldkreis.de sowie Siegfried Eberle, Geschäftsführer InA gGmbH, unter Tel.: 06062 70 478 oder E-Mail: s.eberle@ina-odw.de

(v.l.n.r.) Siegfried Eberle (Geschäftsführer der InA gGmbH), Sandra Schnellbacher (Hauptabteilungsleiterin KJC) und Michael Vetter (Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung) freuen sich über die Förderzusage für die Maßnahme „MinSoz“.

.